Kitzbüheler Anzeiger

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Der Bergsee »Angerer-Alm« beginnt sich langsam zufüllen. Seite 22 JJfibüheIer j1nzeiger Samstag, 3. Dezember 1988 Ski-St. Johann in Tirol schießt im Winter aus allen (Schnee-) Kanonenrohren! Die St. Johanner Bergbahnen Ges.m.b. H. rundet ihr großes Investitionsprogramm aus 1987 mit der großen Einseilumlaufbahn in 2 Teilstrecken auf den Harschbichl und neuen Sesselbahnen im heurigen Jahr durch die Errichtung der Groß-Schneeanlage St. Johann in Tirol ab. Diese Schneeanlage wird in 4 Ausbaustufen, die alle bereits 1988 ge- baut wurden, insgesamt 27 Hektar Skipiste mit einer Länge von 4400 m und einer Hö- hendifferenz von 770 m beschneien. Zentraler Punkt der Schneeanlage St. Jo- hann ist ein Speichersee »Angerer Alm-Bo- den« unmittelbar neben der Mittelstation der neuen Einseilumlaufbahn auf 1200 m Seehöhe. Dieser als Natursee in einer Ge- ländemulde errichtete Speichersee wurde in landschaftsgerechter Gestaltung so gefällig errichtet, daß er - einem langjährigen Wunsch der St. Johanner Fremdenverkehrs- wirtschaft Rechnung tragend - auch als Er- holungssee im Sommer genutzt wird. Der Speichersee hat einen Nutzinhalt von 30000 m3, bei einer Stauzielfläche von 10000 m 2, er wurde mit einem großen Erddamm geschüt- tet und mit einer Foliendichtung abgedich- tet. Der Speichersee wird im Bachwasser aus den zwei naheliegenden Wildbächen Wendtbach und Kienbach gespeist. Die Di- mensionierung erfolgte so, daß in Nieder- wasserperioden eine nur minimale Entnah- memenge aus den Fließgewässern notwen- dig wird, die Grundbeschneiung kann über- haupt aus dem Speichervolumen des Tei- ches abgedeckt werden. Neben dem Speicherteich ist eine Haupt- pumpstation unterirdisch angeordnet, die das Wasser nach oben pumpt und nach unten leitet, auf halber Höhe wird der Druck in eine Druckreduzierstation vermindert. Als Schnesystem wurde das Niederdrucksystem mit Propellerkanonen eingesetzt. Die Hauptpumpstation wurde in modernster Technik mit vollautomatischer Steuerung und Wasserkühlung ausgestattet. Diese Wasserrückkühlung wird erstmals in Oster- reich bei Schneeanlagen eingesetzt und ver- braucht praktisch kaum Energie. Die Schnee-Erzeugung ist ab einer Luft- temperatur von minus 3,5° C, bei einer rela- tiven Luftfeuchtigkeit von höchstens 85 % sowie einer Wassertemperatur von höch- stens plus 1,5° C möglich. Es ist dies ein rein physikalischer Prozeß ohne jegliche chemische Zusätze. Die Luft- Wassertröpfchen frieren auf ihrer Flugbahn zu Schneekristallen aus. Insgesamt können gleichzeitig 14 Niederdruck-Schneekano- nen betrieben werden. Der Bergsee Angereraim erscheint jedem Betrachter als wunderschöne, natürliche Idylle, welche im Sommer eine wesentliche Bereicherung des Erholungsangebotes dar- stellen wird. Der Wanderweg entlang des Seeufers, verbunden mit dem herrlichen Pa- norama vom Horn und Wilden Kaiser, wird sich in die Erinnerung vieler Wanderer ein- prägen. Die gesamte Planung, Einreichung, Be- schaffung und Abwicklung lag in den be- währten Händen des Ingenieurbüros Dr. Wechsler, Zivilingenieur für Maschinen- bau, Schwaz/Tirol. Einmal mehr konnte der Tiroler Zivilingenieur beweisen, welchen Wert eine unabhängige Planung und eine europaweite Erfahrung für den Bauherrn haben. Die Anlage kann mit der Größe und naturnahen Gestaltung des Bergsees Ange- reralm und mit der modernsten Technik im Schneeanlagenbau als gelungenes Beispiel österreichischer Ingenieurleistung gelten. Dr. Ingo Karl, Geschäfsführer der St. Jo- hanner Bergbahnen und unermüdlicher Pro- motor für die Errichtung der Schneeanlage, kann mit dieser Investition auf einen Mei- lenstein seiner Aufbauarbeit für ein zeitge- mäßes Skigebiet in St. Johann blicken. Die jahrelange Erfahrung im Seilbahnbau, so- wie die Erfahrung seines Betriebsleiters Ing. Georg Schuster v.a. im alpinen Rohr- bau, der die örtliche Bauleitung mit Perfek- tion und Schwung besorgte, kam beiden beim Bau dieser Anlage zugute. In den umfangreichen Genehmigungsver- fahren im Wasserrecht, Naturschutzrecht und Forstrecht kam auch der ökologische Aspekt der technischen Beschneiung zu be- sonderer Beachtung. Die Sachverständigen der Behörde konnten nach den umfassen- den, vom Projektanten Dr. 'Wechsler vorge- legten ökologischen Argumenten in der Ab- wägung von positiven und negativen Aus- wirkungen der technischen Beschneiung dem Projekt die Zustimmung erteilen, auf eine außerbehördliche »Umweltverträglich- keitsprüfung« durch eine nichtamtliche Gutachtergruppe konnte auch bei diesem Großprojekt verzichtet werden. Die Bergbahnen in St. Johann haben mit dieser Investition einen Schritt in die Zu- kunft getan, St. Johann ist damit wieder ein Stück weiter auf seinem Weg für die Heraus- forderung des Wintersportes im Jahre 2000. Der Galerie im Stiegenhaus in St. Johann ist es gelungen, für ihre Weihnachtsausstel- lung den in aller Welt vielbeachteten Künst- ler Joze Ciuha vorstellen zu können. Der 1924 geborene Künstler studierte an der Akademie für bildende Kunst in Lai- bach, wo er sich 1950 an der Spezialschule für Wandmalerei unter Prof. Slavko Pengov vervollkommnete. Obwohl seine Studien- reisen durch die ganze Welt führten und die indianische Kultur Südamerikas genauso seine Werke beeinflußte wie die buddhisti- sche Kultur ihren Einfluß ausübte, da er bei Prof. Lucea in Rangun Kunst und Philoso- phie studierte, ist das dominierende Ele- ment der byzantinische Einfluß und der des Ostens im allgemeinen, die durch die ständi- gen Reisen und Kontakte mit Mazedonien beeinflußt sind. Joze Ciuha ist Autor der vielbeachteten Bücher »Das versteinerte Lächeln«, »Ge- spräch mit der Stille«. Für das Kinderbuch »Die Reise in das zehnte Land« erhielt er den renommierten Levstik-Preis. Bekannt ist der Künstler insbesondere durch seine Ikonographie, wo die byzantini- sche Ikonendarstellung mit der kyrillischen Ornamentik durchsetzt ist. Die Werke Joze Ciuhas finden sich in den anerkanntesten Galerien, über die ganze Welt verstreut, wobei ihm für seine Werke über 20 internationale Kunstpreise verlie- hen wurden. Wärhend der 70er Jahre leitete Joze Ciuha während fünf Jahre das Seminar für freie Kunst an der internationalen Sommeraka- demie in Salzburg Das Betrachten seiner Bilder vermittelt futinstinteressierten ein echtes Er Die Asellung ist vom 4. 12. bis 7. 12. 1988 inder Zeit von 15-19 Uhr allgemein zugänglich.
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