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Straße in Kitzbühel, Titelbild zum Büchlein »Kitzbühel in alten Ansichten«. Seite 4 J(J1zbühekr eLAnzeicier Samstag, 10. Dezember 1988 Der Stand der Vorarbeiten für technische Schnee-Erzeugung im Skigebiet Kitzbühel Eine sogenannte »Kitzbühel-Initiative zur Anschaffung einer Beschneiungsanlage für Kunstschnee« stellt die Behauptung auf, in der für Kitzbühel außerordentlich wichti- gen Angelegenheit die Initiative ergriffen zu haben und den dringlichen Wunsch vieler Kitzbüheler Gemeindebürger betreffend die Anschaffung einer Kunstschneeanlage zu unterstützen. Zu diesem Zweck wurde eine Unterschriftenaktion eingeleitet. Angesichts der Darstellung in dem »dringlichen Ersuchen« an den Vorsitzen- den des Aufsichtsrats der Bergbahn AG Kitzbühel ist eine sachliche Information über den tatsächlichen Stand der Vorarbei- ten für eine technische Schnee-Erzeugung im Skigebiet Kitzbühel erforderlich. Die Forderungen nach einer entsprechenden Schnee-Erzeugung wurde in Kitzbühel ver- mutlich erstmals nach dem Entfall der Ab- fahrtsläufe bei den Hahnenkamrnrennen 1970 und 1971 in einer »Krisensitzung« er- hoben. Damals war eine großflächige Bear- beitung von Pisten noch nicht möglich, im übrigen sind schneereiche Winter über die Forderung hinweggegangen. Weil die Anlagen in anderen Sektionen, die vielfach größere Schneeprobleme hat- ten, ihre Wirkung taten, befaßte sich die Bergbahn AG, als in technischen Fragen zu- ständiger ARGE-Partner, laufend mit den Problemen und Möglichkeiten einer Schnee- Erzeugung. Im Aubachgraben im Bereich der Skiabfahrt Talsen ist, was vielen Einhei- mischen nicht bewußt ist, schon lange eine technische Schnee-Erzeugung installiert. Werjetzt fordert, hat die Entwicklung über- sehen. Grundsätzliche Überlegungen, Be- sprechungen, Kontakte mit Planern und ausführenden Firmen sowie gezielte Be- Die Broschüre »Kitzbühel in alten An- sichten« ist nun in der 3. Auflage erschienen und in den Buchhandlungen Haertl und Schiestl erhältlich. In der Broschüre sind 78 Fotos vor mindestens 50 Jahren enthalten. sichtigungen von fertigen Anlagen in ande- ren Skigebieten gibt es seit 1986. Es besteht demnach kein Zusammenhang mit der »Ka- tastrophenstimmung«, die bei einzelnen Unternehmern im Jänner 1988 aufgetreten ist. Seit dem Winter 1986/87 werden Klima- daten in vier Stationen mit schreibenden Meßgeräten erfaßt. Im Winter 1987/88 wur- den diese Erhebungen fortgesetzt. Wer ernsthaft an eine technische Schneeanlage herangeht, sieht diese Daten als unabding- bare Voraussetzung für die Erarbeitung eines Projektes der vorgesehenen Dimen- sion an. Schon im Jahre 1987 wurde ein Roh- konzept erarbeitet, es wurde im heurigen Jahre nach Vorlage weiterer Meßdaten über- arbeitet. Der Aufsichtsrat der Bergbahn AG Kitzbühel hat in seiner Sitzung im Juli 1988 einen Grundsatzbeschluß bezüglich des Baues von zwei Schneeanlagen gefaßt und die umgehende Vergabe von Planungsauf- trägen an ein Tiroler Zivilingenieurbüro be- schlossen. Das Ingenieurbüro verfügt über internationale Erfahrungen. An der Be- schlußfassung haben auch der Obmann des Fremdenverkehrsverbandes und als Vertre- ter der Stadtgemeinde Kitzbühel der Bür- germeister mitgewirkt, sodaß sowohl der Fremdenverkehrsverband als auch die Stadtgemeinde offiziell von den Planungs- aufträgen gewußt haben. Seit der Beschlußfassung im Aufsichtsrat waren wiederholt Begehungen, eine Erfas- sung der Flächen, die verwertet werden sol- len, eine erste Abstimmung mit den Grund- besitzern, die größere Flächen einbringen sollten, und die Ausarbeitung von Unterla- gen für detaillierte Verhandlungen mit den betroffenen Grundeigentümern. Diese Ar- Den Text dazu schrieb im Auftrag von Bür- germeister Hans Brettauer Kustos Martin Wörgötter. Erschienen ist die 3. Auflage im Verlag »Europäische Bibliothek« in Zalt- bommel/Niederlande. beiten werden im Dezember 1988 voraus- sichtlich abgeschlossen werden. Es ist in der Öffentlichkeit bekannt, daß sich die Ver- handlungen mit einzelnen Grundeigentü- mern sehr schwierig gestalten. Der weitere Plan sieht vor: Grundstücks- verhandlungen, Vereinbarungen bezüglich der Aufteilung der Betriebskosten, Klärung von Tariffragen (Stromversorgung) ab Jän- ner 1989, Ausarbeitung der endgültigen Einreichpläne und Einleitung der notwendi- gen Verfahren, d.s. zumindest Wasser- rechts-, Gewerberechts- und Naturschutz- rechtsverfahren, nach Abschluß der wesent- lichen Verhandlungen mit den Grundeigen- tümern. Der Baubeginn kann erst nach Abschluß der Behördenverfahren sein. Op- timistischerweise kann man damit im Herbst 1989 rechnen, eher ist mit einem Baubeginn im Frühjahr 1990 zu rechnen. Wenn alles klappt, dann ist mit der Fertig- stellung der ersten Ausbaustufe voraussicht- lich im Spätherbst 1990 zu rechnen. Wer et- was anderes fordert, kann dies nur tun, wenn er die Dauer von Verhandlungen und Behördenverfahren nicht kennt, für die es zwingende Termine und Fristen gibt. Der Skiraum Kitzbühel braucht technische Schnee-Erzeugungsanlagen, die voll ent- sprechen. Vorhaben mit einem Gesamtrah- Inserieren bringt' Erfolg! men von etwa 200 Millionen Schilling brau- chen ihre Zeit. Allerdings wird man auch über die Finanzierung sprechen müssen, denn eine technische Schnee-Erzeugungs- anlage ist nicht nur - die »Kitzbühel-Initia- tive« beweist es durch ihre Forderung - aus wirtschaftlichen Erwägungen eines ARGE- Partners notwendig. Abschließend soll eine Ubersicht über die technischen Probleme aufzeigen, daß die Vorarbeiten für Schnee-Erzeugungsanlagen im Skigebiet Kitzbühel schon recht weit ge- diehen sind und alle Initiativen spätestens ab Sommer 1988 geöffnete Türen antreffen. Anlage' Streif (mcl. Skiwiese und Renn- strecken): Ausbaustufe 1 - bis Seidlaim- kopf; Ausbaustufe II - bis Hahnenkamm, Anschnallplatz. Technische Daten: Beschneite Fläche ASt 1— 16 ha; beschneite Fläche ASt II - ca. 27 ha; Wasserbedarf— 40 l/s; Vollast-Schnei- leistung - 400 m3/Stunde; Wasserentnah- me (mit Entkeimung) - Kitzbüheler Ache; Elektrischer Anschluß ASt 1— ca. 800 kW; ASt II - ca. 1200 kW. Anlage Kaser (Verbindung Fleckalm- bahn Bergstation - Talstation): Ausbaustu- fe 1— bis Maierl; Ausbaustufe II - bis Ochs- alm; Ausbaustufe III - bis Ehrenbachhöhe. Technische Daten: Beschneite Fläche ASt 1— 17 ha; beschneite Fläche ASt 11-27 ha; beschneite Fläche ASt III - 40 ha; Wasser- bedarf - 70 1/s; Vollast-Schneileistung - 700 m3/Stunde; Wasserentnahme - Aschau- er Ache; elektrischer Anschluß ASt 1 - ca. 1000 kW; ASt II - ca. 1500 kW; ASt III - ca. 2100 kW. Kitzbühel in alten Ansichten 3. Auflage
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