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Feierten mit: Von links: Fahnenabordnungen, Abordnung der Garnison, Feiler-Schützen- kompanie und Bundesmusikkapelle. F~N ~J. "'-*** 72~ Samstag, 30. Jänner 1988 Kitzbüheler Anzeiger Seite 15 110 Jahre Kameradschaftsbund St. Johann in Tirol Jubiläumsfeier mit Kirchgang, Kranzniederlegung, Umzug und Festversammlung Goldene Verdienstmedaille für Obmann Georg Fuchs Am 24. Jänner 1988 fand in St. Johann in Tirol die 110-Jahres-Feier des Ortsver- bandes des Österreichischen Kamerad- schaftsbundes statt. Die Jubiläumsfeier wurde mit einem Kirchgang eingeleitet, an dem auch die Bundesmusikkapelle, die Fel- ler-Schützenkompanie, Ehrengäste und Fahnenabordnungen der Nachbarverbände teilnahmen. Das Jubiläumsamt zelebrierte Dekan Alois Dialer. Nach dem Kirchgang wurde am Kriegerdenkmal ein Kranz nie- dergelegt und nach einem Umzug über den Hauptplatz - Poststraße - Speckbacher- straße fand im Gasthof »Bären« die Fest- und Jubiläumsversammlung statt. Die Versammlung wurde von Obmann Georg Fuchs mit der Begrüßung eröffnet. Sein besonderer Gruß galt Hochwürden Dekan Alois Dialer, dem Präsidenten des Landesverbandes Tirol des Österreichischen Kameradschaftsbundes Landesrat Kommer- zialrat Christian Huber, dem Bezirksob- mann Bürgermeister Okonomierat Franz Höck, Oberndorf, dem Bürgermeister der Marktgemeinde St. Johann Dipl.-Ing. Lud- wig Partl, dem Obmann des Fremdenver- kehrsverbandes Karl Rainer, Gendarmerie- Postenkommandant Abt. -Insp. Erich Leh- nert, Kasernkommandant Oberleutnant Thomas Rois, dem Obmann der Feller- Schützenkompanie Dr. Georg Zimmermann und Hauptmann Josef Rothmüller, dem Ob- mann der Musikkapelle Gerhard Holzer mit Kapellmeister Willi Kröll, den Ehrenob- männern der Schützengilde Ing. Josef Wör- götter und Sebastian Eder, der Fahnenpatin Anna Oberleitner und den Ehrendamen Leni Hechenberger und Martha Foidl, den Fahnenabordnungen der Ortsverbände Kitz- bühel mit Obmann Sepp Mayr, Oberndorf, Going und Kirchdorf mit Obmann Josef Brantner und den Gemeinderäten, die Mit- glieder des Kameradschaftsbundes sind, Johann Raß (Gemeindevorstand), Georg Oberleitner, Johann Steger, Paul Stöckl, Manfred Weineis und Josef Hirnsberger. Es folgte ein Lichtbildervortrag durch den Kameraden Ing. Josef Wörgötter über das alte St. Johann, trefflich kommentiert durch den Vortragenden. Den Gründungs- und Jubiläumsbericht erstattete Obmann Georg Fuchs. Wir folgen hier seinen interessanten Ausführungen: »Im Juni 1877 haben sich einige Veteranen von St. Johann versammelt, um die Grün- dung eines Soldaten- und Landesschützen- Veteranenvereins zu beschließen. Als die Kunde von diesem Vorhaben bekannt wur- de, meldeten sich laufend neue Mitglieder, und in kurzer Zeit waren an die hundert Kameraden beisammen. Es wurde ein Ko- mitee gegründet, um den Verein ordnungs- gemäß ins Leben zu rufen, Statuten zu ver- fassen und zu beschließen und die Bewilli- gung der k.k.-Statthalterei zu erreichen. Das Ansuchen an die Statthalterei, datiert vom 25. Dezember 1877, trägt die Unter- schriften des Vorstandes Lusch, dessen Stellvertreters Egger, Kassier Seiwald, Schriftführer Gurschler und der Ausschuß- mitglieder Eppensteiner, Karl, Wörgetter, Mariacher und Seiwald. Der Bestand des neuen Vereins wurde von der Statthalterei in Innsbruck mit 27. Jänner 1878 genehmigt. Die bezügliche Urkunde wurde von Kamerad Ing. Josef Wörgötter beim Landesarchiv in Innsbruck ausgegra- ben; eine Ablichtung hat Wörgötter uns zur Verfügung gestellt. Kameradschaftsbund St. Johann mit der alten und neuen Fahne vor dem Gasthof»B4ren«. Aus der Gründerzeit bis nachdem 1. Welt- krieg konnten bisher keine Aufzeichnungen vorgefunden werden. Auf dem Fahnenband der alten Heimkeh- rerfahne ist zu sehen, daß die Fahnenweihe 1920 stattgefunden hat und Frau Hornga- cher aus St. Johann Fahnenpatin war. Im Jahre 1921 hat sich unter dem Vorsitz von Herrn Karl ein Ausschuß gebildet, der die Errichtung eines Kriegerdenkmales für die Gefallenen des 1. Weltkrieges ernstlich in Angriff nahm. Es wurde eine Ausschrei- bung an alle Künstler Tirols versandt. Der Endtermin für die Entwürfe war der 2. Fe- bruar 1922. Die Ausführung wurde dem Bildhauer Franz Mühlegger aus Innsbruck übertragen. Inzwischen mußte das Dechant-Wiesho- fer-Denkmal versetzt werden, um dem kom- menden Kriegerdenkmal Platz zu machen. Dank der großen Opferbereitschaft der Bevölkerung von St. Johann konnte am 13. Mai 1923 das fertiggestellte Denkmal enthüllt und von Herrn Dekan Dr. Reiter geweiht werden.
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