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Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 30. Jänner 1988 Kitzbüheler SKITEP \ Ein bißchen zum Nachdenken An dieser Stelle wurde vor einer Woche Optimismus gepredigt. Mit der Schnee- menge, die bis Montag dieser Woche ge- fallen ist, wäre man in einem normalen Winter unzufrieden oder würde gar nicht davon Notiz nehmen. Es ist Schnee bis ins Tal gefallen, am Sonntagmorgen waren immerhin 10 cm Schnee im Talbereich. Da es keine entsprechende Bodenbindung gibt, ist die Beurteilung dieser geschlosse- nen Schneedecke zum 24. Jänner schwie- rig. Lagebericht vom 25. Jänner: Am Berg liegt bis zu 70 cm Schnee, allerdings ist die Schneemenge bei vergleichbarer Schnee- höhe unterschiedlicher als normal. Die meisten Skiabfahrten sind bis ins Tal zu fahren, die Abfahrten vom Hahnenkamm (Streif, Asten, Kampen) sind gesperrt. Der neue »Gigglingexpreß« geht in Be- trieb. Solange die Abfahrten Pengelstein- Süd und Oiggling befahrbar sind, ver- kehrt ab Jochberg-Hütte um 11 Uhr ein Skibus, der direkt zur Talstation der Fleckalmbahn fährt. Einzige Haltestelle ist in Hechenmoos, wo die Tiefschneefah- rer und später die Firnfahrer zusteigen können. Wer am Morgen Varianten ge- fahren ist, soll nicht zur stärksten Warte- zeit bei der Talstation der Hahnenkamm- bahn stehen, sondern zur leistungsfähig- sten Zubringeranlage, eben zur Fleckaim- bahn, kommen. Große Einbußen Der Jänner hat in Kitzbühel, wo es nicht mehr üblich war, von einem »Jän- nerloch« zu reden, ein tiefes Loch geris- sen. Die volkswirtschaftliche Gesamtrech- nung sieht glücklicherweise nicht aus- schließlich Verlierer, aber für eine auf Fremdenverkehr eingestellte Region ist der Verlust auf breiter Basis. Allerdings ist es eine zu große Vereinfachung, nur die Verluste des Beherbergungsgewerbes u sehen. Der gesamte Dienstleistungsbe- reich leidet, wenn die Gäste ausbleiben. Die Saisonabrechnung wird - daran ist schon nicht mehr zu zweifeln, auch wenn man auf frühe Ostern hofft - nicht so ausfallen können, wie wir es uns erhofft haben. Neulich verbreitete eine angesehene Zeitung die Botschaft, daß die Gäste des- wegen nicht mehr kommen, weil das Ski- fahren nicht mehr so »in« ist, Man müsse mit einer Entwicklung wie im Sommer rechnen. Geschrieben wurde das in Wien, wo der Winter meist nur mit einem Fiok- kenwirbel und mit einer Verkehrskata- strophe in seinem Gefolge zu tun hat. Wenn soviel Schnee liegt, daß ein Skiur- laub verlockend ist, dann werden die Ski- fhrer kommen. Die Wintersportgebiete investieren laufend auf Grund der Forde- rungen der Gäste, aber nicht nur für den alpinen Bereich. Wenn ein Sättigungsgrad beim Skifahren und nun auch beim Lang- laufen eintreten sollte, wird's den Skifah- rer und den Läufer freuen. Dann ist mehr Platz auf den Pisten und Loipen, dann kann man mehr fahren und muß noch we- niger warten. Dann werden manche uto- pisch aussehende Investitionen nicht ge- Kartenvorverkauf in der Geschäftsstelle des Fremdenverkehrsverbandes Kitzbühel, Hinterstadt, Tel. 21 55 oder 22 72: Erwach- sene S 120.—, Jugendliche S 40.—. Die Geschichte der Wiltener Sänger- knaben zeigt, daß es doch ein guter Ge- danke war, sie im Jahre 1946 wiederjns Leben zu rufen. Bald konnte der als Chorlei- ter und Komponist bekannte Professor Nor- bert Gerhold für die sangesfrohe Schar ge- wonnen werden, und damit war der Aufstieg der Sängerknaben gesichert. Es wurde zunächst bei den Gottesdiensten in den Wiltener Kirchen gesungen. Schon bald aber wurde der Chor zu verschiedenen Empfängen, caritativen Veranstaltungen und zu Auftritten beim Rundfunk, im Tiro- ler Landestheater und in Konzertsälen ein- geladen. Es erschienen die ersten Schall- platten mit Volks- und Weihnachtsliedern. Beim Osterr. Jugendsingen und bei anderen Singwettbewerben holte sich der Chor im- mer erste Preise. Die erste Auslandstournee führte in die Schweiz. In den Jahren 1950, 1951 und 1957 folgten lange Reisen nach Dänemark. Sehr oft gingen die Konzerttourneen nach Deutschland, durch Osterreich und Ita- macht und vielleicht kommt die Erkennt- nis zurück, daß man auch den Winter niht machen kann, wie ihn man sich ein- bildet. Allein diese gewiß bittere Erkenntnis in diesem »Winter« bewahrt uns vor dem Glauben, es müßten sich alle Lifte schnel- ler drehen und es könnten laute oder leise Maschinen auf jeden Fall »Schnee« erzeu- gen, wenn im Kalender der Winter vorge- sehen ist. lien, die weiteste Reise im Jahre 1982 nach Japan. Da die Sängerknaben zum Stift Wilten ge- hören, stehen die Kirchenmusik und die religiöse Erziehung an erster Stelle. Des- halb wurden manchmal auch Konzertreisen mit Pilgerfahrten verbunden: 1973 nach Ram, 1980 ins Heilige Land und 1983 wie- derum nach Rom zu Papst Johannes Paul H. Zum Konzertchor gehören ca. 30 Buben ir »Wiltener Tracht«. Daneben gibt es noch den Nachwuchschor, der für kleinere Auf- tritte herangezogen wird und den Chor III, mit sechs- und achtjährigen Buben, die in einem sehr kindgemäßen Musikunterricht vorbereitet werden. Die besten Sänger wer- den über die Mutation hinaus beibehalten, sodaß der Chor auch über Tenor- und Baß- stimmen verfügt. Für die Proben kommen die Buben aus Innsbruck und Umgebung ins Sngerknabenheim des Stiftes Wilten, das im Süden von Innsbruck liegt. Es ist dies ein Chorherrenstift der Prämonstratenser, deren Gründer der hl. Norbert von Xanten ist. Einer dieser Chorherren hat als Rektor die geistliche und organisatorische Betreu- ung inne - derzeit Raimund Schreier. Kulturreferat der Stadt Kitzbühel: Konzert der Wiltener Sängerknaben am Donnerstag, den 4. Februar 1988, 19.30 Uhr, im Festsaal der Handelskammer
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