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40 Jahre Skiliftbetrieb auf der Bichlaim 30 Jahre Bichlalm-Sesselbahn Von rechts: Hofra(Dipl.-Ing. Herzog und Bauraz Dip.-Ing. Rhomberg vor. der Seilbahnauf- sicht des Amtes der Tiroler Landesregierung und Betriebsleiter Friedi Luxner n improvi- sierten Montagewagen (zwei Lft.sesse', darauf ein Brett) bei der Kommi.ssionierung am 14. Dezember. Seite 6 Xjlzbüheler KAnzeiger Samstag, 31. Dezember 1988 Am 20. Dezember 1958. dem zehnten Be- triebsjahr der »Kleinseilbahn Biclilalm«, wurde der Sessellift Bichlairn in Betrieb ge- nommen. Die Kle:nseilbahn Bichalahn, erbaut vom Fremdenverkehrspionier Georg Bachler, (gestorber. vor zehn Jahren, am 15. Mai 1978" im 80. Lebensjahr), hat in den zehn Betriebsjahren an die 300.CO0 Ferscr;en be- fördert. Nach der Inbetiebnahme des Ses- sellifles wurde sie für die Fersoneriirde- rung außer Betrieb gesetzt, leistete aber in der Anlieferung vc n Baustoffen, der Stützen und der Seilbahnteile wertvlle Dienste. Die Kleinseilbahn wurde C-- an--1 noch als Ma- terialbahn für die LiftarJacn am Hochetz- kogel und ab Stucklogel verwendet, bevor sie ganz abgetragen wurde. Zur Baugeschichte der Bichlalm- Sesselbahn: Die Vermessungsarbeiten wur- den mit 21-- März 1958 aufgenommen Am 21. August war dc: letzte Saisontag für die KleinDahn, die nun als Materialseilbahn Verwendung fand. Am 30. Ncvember 1958 erfolgte d:e erste Versuchsfahrt auf der Ses- selbahn m:t dem Besitzer und Er:aier des Liftes Andre Bachler und Vater GecirgEach- 1er. Zum Betriebsleiter wurde nach erolg- reich abgelegter Prüfung der bisherige Ma- schinist Friedl Luxner lestcllt, der bei der Errichtung bereits als Bauleiter fungierte. Die Bauzeit betrug 170 Tage! Die Sessel- bahn Bichlalm war damals mit eir.er Stun- denleistungyon 320 Personen die mocern- ste Anlage Osterreichs. De: elek:rische Betrieb erfclgte. erstmals in Osterreich, mit einem Giechsironimo- tor. Dieser wurde von einem Leonardum- forme: gespeist. Der Anfah rvo rgang erfolg- te automatisch und stoßfrei. Enstc11bar waren zwei Geschwindigke:ter, irr Som- mer 7,75 und im Wnter 2,25 Meter pro Se- kunde Beim Zu- und Absteigen k:nnte die Geschwindigkeit auf 1 Meter herabgesetzt werden. Technische Daten: Fahrzeit maximal 15 Sekunden; Förderlänge: 2240 rn, 28 Stüt- zen, 173 Sessel. Alle 9 Sc:unden konnte ein Sessel abgelassen werden. Preise: Einzel-' fahrt 10 Schilling; Berg- tnd Talfahrt 15 und Zehnerblock 85 Schilling. Im Sommer 1959 wur:e vom Verkehrs- verein auf Wunsch der Skischule die Ab- fahrt: Bichlalm - Oberaigen - Wand - Erb - Boden - Zehyrau ausgebaut und durcl den lichten Mischwald ein Skiweg geführt. Schlepplift Stuckk3ge1: Dieser konnte bereits zu Weihnachten 1959 in Betrieb ge- nommen werden. 1880 Meter Seehöhe, 620 Meter lang, 180 Meter Höhenunterschied. Förderleistung 210 Personen pro Stunde. Der Sukkoge1lift wurde 1967 umgebaut, wodu:ch eine Förderleistung von 800 Perso- nen pro Stunde erreicht werden konnte. Mit der Inbetriebnahme des Stakkogellif- tes wurden fünf Standardabfahrten eröffnet. achtalmulde - IJimmerbühel - Zwercher Brunnerkogel -,Au--ach Brunnerkogel - Stickelberg - S:hmalegg Korstein - Fieberxunn Schlinach - Pletzergraben Sessellift Hochetzkoel: Diese Liftan- lage wurde im Juni 1961 angekauft und auf der Fürstairn in Bayern aLmontiert und nach Kitzbühel transportiert. Am 22. September 1961 erfolgte auf der Bi:lilalm der Spaten- stich und am 21. Jänner 1962 erfolgte die In- betriebnahme. Im Winter 1962 mjßten gewaltige Schneestürme mitgemacht werden. Fünf Mann zu je 14 Stunden waren in der Bergsta- tion beschäftigt, um den Umlauf freizuma- chen. Über der Umlenkscheibe wurden an- derthalb Meter Schnee gemessen. Es ergaben sich beste Schneeverhältnisse noch am 8. Juni 1962. Im Jahre 1971 (1. November) übergab An- dre Bachler alle Anlagen einschließlich Buszubringer der Bergbahn AG Kitzbühel. Der Grund war einerseits der Wunsch des Fremdenverkehrsverbandes und der Ski- schule und andererseits das etwas kompli- zierte Verrechnungssystem mit den Ski- pässen. 1974 wurde die Sesselbahn Hochetzkogel von der Bergbahn AG abgetragen und durch einen modernen Schlepplift ersetzt, Förder- leistung 1200 Personen pro Stunde. 1984 erhielt die Sesselbahn Bichlalm ein neues Förderseil; auch 173 neue Sessel wur- den eingestellt. Zum Jubilar Friedl Luxner: Er diente durch 35 Jahre als Betriebsleiter. Sein Stolz ist, daß bei allen Bauarbeiten in diesen 35 Jahren kein Unfall zu verzeichnen war. Er wurde von der Tiroler Handelskammer mit der Silbernen Mitarbeitermedaille ausge- zeichnet und ging mit 1. November 1985 in den Ruhestand. Friedl Luxner war Lehrling bei Elektro- meister Ing. Josef Seisl, mußte aber schon vor Beendigung der Lehre zum Reichsar- beitsdienst bzw. zur Deutschen Wehrmacht rücken. Am 13. Mai 1945 geriet er in der Tschechei in die Kriegsgefangenschaft und wurde nach Rußland, wo er während des Krieges eingesetzt war, zurückbefördert. Der Wiederaufbau von Minz war aber sei- ner beruflichen Laufbahn förderlich. Mit einem deutschen Elektromeister und einem russischen Ingenieur machte er sich an die Arbeit und erlernte auch die russische Spra- che. Die schriftlichen Arbeiten dazu erle- digte er auf gebrauchten Zement- Papiersäcken, da normales Schreibpapier nicht zur Verfügung stand. Nach 3 1/2 Jah- ren Gefangenschaft kehrte er in die Heimat zurück, war kurz im elterlichen Betrieb im Berggasthof Obholz Reisch und mit 19. März 1951 bei der Kleinseilbahn Bichlalm unter Georg Bachler. Friedl Luxner war Schüler bei Betriebs- leiter Dipl.-Ing. Wido Messerklinger, holte Maschinenbaulehrgänge nach und Kurse zum Betrieb von Pistenmaschinen und war Mitglied der Bergwacht. Der Erbauer und Besitzer der Bichlalm- lifte, Hotelier Andre Bachler, behielt sich als begeisterter »Bergbahner« bei der Über- gabe der Anlagen an die Bergbahn AG Kitz- bühel ein wichtiges Paket an Aktien zurück und ist seit 1971 Aufsichtsrat der Gesell- schaft auf Lebenszeit. ÖAV-Sektion Kitzbühel Unser nächster Heimabend findet am Dienstag, 3. Jänner 1989, im AV-Heim statt. Beginn 20 Uhr. Es werden wieder Dias von den letzten Touren gezeigt. Um zahlreiches Erscheinen ersucht HG-Führer Franz Neubacher
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