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Donnerstag ist Weiber-Fasching Kitzbühels Innenstadt wird ah 15 Uhr besetzt Als »Cats« verkleidet, umschwärmt und gefragt (» Uasinniger« 1984). Samstag, 13. Februar 1988 Kitzbüheier Anzeiger Seite 7 Seit 1975 gibt es in Kitzbühel am »Unsin- nigen Donnerstag« einen stimmungsvollen Weiberfasching. Vor dreizehn Jahren sorg- ten eine Schar von »Alte Weiber« erstmals für Gesprächsstoff. Nach dem Umzug wur- de das Rathaus besetzt und der mitgeführte Ziegenbock fraß im Sitzung'ssaal sämtliche Grünpflanzen auf. Seither ist der Saal ohne Blumenschmuck! Männer jeden Alters wurden vom Arbeitsplatz »abgeschleppt« und zum Mitfeiern bis spät in die Nacht ani- miert. Im nächsten Jahr gaben sich die »Wei- her« zumindest nach außen hin ganz zahm. Als »Jungfrauen«, ganz in Weiß gekleidet, war beim Tiefenbrunner großes »Wassern« und Jungfrauenversteigerung. Im Jahr 1977 folgte eine Pause. Das offizielle Kitzbühel und die Stadtmusik marschierten beim »Ti- roler Ball« in Wien, in die Sofien Säle ein. 1978 folgte das Motto »Clowns« und die Mockingstube war allgemeiner Treffpunkt nach dem Umzug. Ein Jahr später zogen »Zigeunerinnen« durch die Stadt. Mit Pla- nenwagen und allerlei Hausrat. Diesesmal war vornehmlich die Bar im Hotel »Maria Theresia« die Zentrale, wo sich alles traf. Wie überhaupt Gemeinderat Ernst Harisch alljährlich die Faschingsweiberleut zu einem Umtrunk einlädt. 1980 folgte das Motto »Wilder Westen«. Doch s6 wild und ungestüm wie sich die Weiber noch bei den ersten beiden Auftritten gegeben hatten, war jetzt alles nicht mehr. Ganz im Gegenteil: Großer Applaus und allgemeine Anerken- nung für den jährlichen Umzug. 1981 folg- ten die »Bio-Zwerge«, ein Seitenhieb auf die allgemeine Bio-Welle. Und auch die flot- ten Musikanten,'-die sich alljährlich in den Dienst der Sache stellen, wurden mit grü- n--n Schürzen, roten Zipfelmützen und Bär- ten ausgestattet. 1982 folgten die »Negerin- neu«. Da herrschte am Hauptplatz Stimmung wie in einem Zulu-Kral. Aus e:nem riesigen Bottich wurde Glühwein ausgeschenkt und die Plastikbusen,die da so manche Schönheit umgeschnallt hatte, gin- gen ins Buch der Rekorde ein. Nur mit der lokalen Prominenz war man nicht ganz zu- frieden. In Ämtern und Geschäften glänzten die Chefs an diesem Tag durch Abwesen- heit. Leicht verschnupft zogen sich die Fa- schingsweiberleut in die Mockinstube zu- rück. Auch hier muß erwähnt werden, daß sich Josef Huber alljährlich am »Unsinnigen Donnerstag« sehr nett um den Fasching kümmert und eine zünftige Tanzmusik stellt. Die Rache für die Schamhaftigkeit der Männer folgte im nächsten Jahr. Als »Feine Damen« verkleidet, bestiegen die Weiber- leut einen Bus, ließen sich durch die Vorder- stadt führen, winkten - und entschwanden nach St. Johann. Nach dem Umzug wurde im Ho:el »Post« »gefeiert«. Doch im Grunde genommen, war die holde Weiblichkeit 1983 tot traurig, nicht in Kitz zu sein. Dafür war das Presse-Echo umso größer und auch sonst hat sich die Enthaltsamkeit gelohnt! Als »Katzen« aus dem Musical »Cats« ver- kleide:, waren sie am nächsten »Unsinni- gen« wieder umschwärmt und gefragt. Bür- germeister, Bergbahn-Vorstände, Fremden- verkehrsdirektor und viele andere Honora- tionen, mischten sich unter's närriscne Volk, feierten mit. 1985 nahm man das »Hochzeitsparadies Kitzbühel« aufs Korn. Helene von Damm hatte den Sacher-Chef geheiratet... »Car- neval in Rio« war das nächste Motto. Lang- beinige Grazien, braune Zuckerpuppen stolzierten durch die Stadt. Vor der Sparkas- se eine gut frequentierte Sektbar. Letztes Jahr kamen schließlich die wackeren Feuer- wehrmänner mit ihrem Betriebsausflug nach Istanbul dran. »Haremsdamen« mar- schierten zum Gegenbesuch auf! Da schon neun Monate vergangen waren, krächzen auch schonjunge Tiroler aus den türkischen Kinde-wägen... Für heuer ist das Motto noch in Nebel gehüllt. Doch weil die Skileh- rer am 1. Jänner wegen Schneemangel die Hexe mit dem Gipshaxen nicht verbrennen konnten, wird dieser Akt heute am Haupt- platz nachgeholt! Wenn die ca. 60 Faschingsweiberieut durch Kitzbühel ziehen und von netten Mu- sikanten begleitet werden, so sollten die Zu- schauer bitte bedenken, daß alles nur eine DER SCHNEERÄUMER-KÖLLENSPERGER EISENWAREN• WERKZEUGE MASCHINEN- BAU- U. MOBELBESCHLÄGE j GARTEN- U. BAUBEDARF KÖLLENSPERGER ST. JOHANNi. 1- FieberbrunnerStraße20 Tot. 05352/2756 private Initiative ist! Die Frauen wollen für ein paar Stunden den Alltag vergessen und geben dafür einen Haufen Geld aus: Mas- ken, Kostüme und was da so alles dazu ge- hört. Christi H. ist seit Anfang die »Präsi- dentin« und arrangiert alljährlich einen netten Sommerausflug. Es sind Frauen aus allen Schichten der Bevölkerung dabei - und Politik ist für diese nette Gruppe kein Gesprächsthema. Überfall auf Nacht- portier noch ungeklärt Am Samstag, 6. Februar, um 4 Uhr früh gab es in Kitzbühel einen spektakulären Raubüberfall. Im Sporthotel »Reisch« wurde der 48jährige Nachtportier Istvan Baum von einem bisher unbekannten Mann mit einer Spraydose attakiert und dann niedergeschlagen. Daraufhin be- mächtigte sich der Unbekannte des Tres- sorschlüssels, öffnete den Tresor und ent- nahm diesem acht Behälter mit dem von Gästen deponierten Geld. Die ganze Ak- tion dauerte nur etwa fünf Minuten, dann flüchtete der Täter. Dem leicht verletzter. Portier gelang es, den Hausmeister zr. verständigen, der seinerseits die Gendar- merie und die Hotelbesitzerin alarmier- te. Die Beute bestand ausschließlich aus Bargeld und beträgt einschl. den Einnah- men des Hotels ca. 750.000 Schilling. Der Schaden ist durch Versicherung ge- deckt. Die Ermittlungen der Beamten der Kriminalabteilung und des Gendarme- riepostens Kitzbühel führten zuerst nach Aurach, konnten von dort jedoch nicht mehr weiterverfolgt werden. Die von Ist- van Baum abgegebene Personenbe- schreibung lautet: Der Mann ist etwa 20 bis 25 Jahre alt, 180 bis 85 cm groß, von kräftiger Statur, volles Gesicht, tiefliegende Augen, blon- des Haar und ein auffallend heller, »wal- roßartiger« Oberlippenbart. Zur Tatzeit trug er eine weiße Skimütze, einen dunk- len Schal und war mit einer dunklen Jacke mit Reißverschluß bekleidet.
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