Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 27. Februar 1988 Kitzbüheler Anzeiger Seite 17 Die hier veröffentlichten Leserbrie- fe geben nicht die Meinung der Redak- tion, sondern nur die des Verfassers wieder. Die Einsender werden gebe- ten, sich auf höchstens 15 Zeilen zu be- schränken. Meinung eines Jungwählers zum Fall Waldheim In der Pressestunde mit Bundeskanzler Vranitzky am Sonntag, den 14. Februar 1988, klang leise die Frage an, wann die Causa Waldheim endlich ein Ende nehmen würde. Nun, aus der Sicht eines Jungwählers scheint die Antwort relativ einfach zu sein. Die österreichische Presse müßte endlich aufhören, auf Querschüsse aus dem Ausland und aus sozialistischen Kreisen gegen unser Staatsoberhaupt zu reagieren. Die Einsicht, daß der Fall Waldheim die Mehrheit des österreichischen Volkes nicht mehr interes- siert, sollte auch von den Medien akzeptiert werden. Sechs Fehler hat unser Bundespräsident in den letzten Jahren gemacht und diese möchte ich im folgenden kurz aufzählen: Erstens ist er nur sehr langsam mit den Er- lebnissen seiner Kriegsjahre herausgerückt. Dies scheint allerdings eine sehr mensch- liche Reaktion zu sein. Bedenkt man, daß der Krieg sicher eine sehr grausame Zeit war, so wird niemand, der daran teilgenommen hat, mit seinen Erlebnissen dort hausieren gehen. Zweitens war Herr Dr. Waldheim in seiner Zeitals UNO-Generalsekretärsehrdiploma- tisch. Das wurde von gewissen Kreisen im Nahen Osten als zu »Araberfreundlich« aus- gelegt. Daher die Angriffe auf seine Person von jüdischer Seite her. Drittens steht unser Bundespräsident einer Partei sehr nahe, die noch nie ein österreichi- sches Staatsoberhaupt gestellt hat. Das wer- den unsere Sozialisten nie verkraften können. Viertens gehörte Dr. Waldheim nie einer Geheimloge an. Bei seinem Vorgängermußte man dies noch hinnehmen, da dieser von einer Partei aufgestellt worden war, in deren Reihen viele Logenbrüder sich befinden. Noch ein Staatsoberhaupt, das nicht einer solchen internationalen Verbindung ange- hört, kann allerdings von gewissen Kreisen nicht akzeptiert werden. Fünftens ist unser Staatsoberhaupt in einer Zeit gewählt worden, in der man froh ist, in seiner Vergangenheit wühlen zu dürfen. Zu- mindest auf sozialistischer Seite, um von an- deren Problemen ablenken zu können. Viel- leicht würde man sich sonst in der Offent- lichkeit mehrmit der VerknüpfunghoherRe- gierungsmitglieder in den VOEST-Waffen- skandal befassen. Oder den Fall Proksch mehr ins Rampenlicht stellen. Das wäre für gewisse hohe Sozialisten auch nicht gerade dienlich. Der sechste und letzte Fehler, den man Dr. Waldheim vorwerfen könnte, ist der, daß er sich von einer Partei unterstützen ließ, die nicht fähig war, aufAngriffe gegen seine Per- son sofort scharf zu reagieren. Seine sicher- lich sehr integre Person hätte vielmehr in den Vcrdergrund gestellt gehört. Ein Soldat, der 938 eingerückt ist und 1945 nur als Ober- leutnant abgerüstet hat, derkann kein Kriegs- verbrecher sein, sonst hätte er sicher Karrie- re gemacht. Zum Schluß möchte ich noch auf die soge- .annte »moralische Intension« eines mögli- chen Rücktritts unseres Bundespräsidenten eingehen. Diese kann nr darin bestehen, daß damit allen Anschuldigungen gegen seine Person Recht gegeben würde. Außer- dem würde dann die Diskussion über unsere Vergangenheitsbewältigung erst richtig los- gehen. Eine Vergangenheit, die für alle sterreicher, die nach 1945 geboren sind, nur aus dem Geschichtsunterricht und aus Erzählungen unserer Väter und Großväter 5ekannt ist. Keine zu bewältigende Vergan- genheit, sondern objektiv. aus Distanz zu be- rachtende Geschichte also. National, das kann für ins Jungwähler nur auf die Nation Österreich bezogen werden, die unsere Eltern aufgebaut haben, und an deren Zustandekommen auch unser jetziger Bundespräsident sehr mitgeholfen hat. Chr G. Hopfensperger 6372 Oberndorf, Am Rain 8 .Abwasserentsorgungsschihing« einheben! Nicht nur die Lifterschließungen schossen in Tirol regional unterschiedlich sozusagen aus dem Boden, sondern mit dieser Entwick- kng direkt verbunden auch viele Bergrestau- rants. Was die Behörden in diesem Zusam- n-.enhang stets in den Hintergrund drängten, entwickelte sich im Laufe der letzten Jahre zu großen Sorgenkindern de Gemeinden. Näm- lich die weitläufig unintakte Abwasserent- sorgung im angesprochenen Bereich. Um d,esem Übel wirklich rasch entgegenzutre- Saisonverlängerung des Spielcasinos Kitzbühel Aufgrund des heurigen frühen Osterter- mi. nes hat sich die Casino Austria AG ent- cnJossen, den Spielbet rieb des Kitzbüheler Casinos heuer erstmals über die Osterfeier- tage aufrecht zu halten. Somit kommt auch ten, müßte in Tirol rechtlich, also per Gesetz, die Voraussetzung geschaffen werden, daß pro verkaufter Lifttageskarte ein Abwasser- entsorgungsschihing eingehoben wird. Die Gemeinden ihrerseits müßten aus den be- achtlichen Getränkesteuersummen derBerg- restaurants den Großteil zweckgebunden für die Abwasserentsorgung zurückfließen las- sen. Eine wirklich zu überdenkende für alle Seiten tragbare Anregung, bevor es in den ge- liebten vielgepriesenen Bergen Tirols wahr- nehmbar zum Himmel stinkt. Zahlen muß so oder anders alls und stets der Endverbraucher und nicht die Lift- und Bergrestaurantbetreiber! Man kann insbesondere in einer etwas schwierigen Zeit vor allem in gutflorieren- den Wirtschaftsbereichen nicht immer auf die großzügig offene Hand des Staates, der Länder und Gemeinden hoffen, denn die Selbstinititative wäre in vielen Fällen der ein- fachste Weg zum Erfolg. Johann Obermoser, 6384 Waidring Klarstellungen zum Kitzbüheler Jugendskitag Beim Kitzbüheler Jugendskitag wurden heuer organisatorische Anderungen durch- geführt, weshalb einige grundsätzliche Fest- stellungen zur Klarstellung notwendig er- scheinen. Der Jugendskitag ist eine Veranstaltung des Kitzbüheler Skiclubs mit großem perso- nellen und organisatorischen Aufwand. Die Schulen unterstützen den KSC bei der Vorbe- reitung und Abwicklung, ebenso fördern die Stadtgemeinde und die Bergbahn AG die seit Jahrzehnten eingeführte Veranstaltung. In den letzten Jahren zeigte sich sinkendes Interesse der Zehn- bis Fünfzehnjährigen, während die Begeisterung der Kinder im Volksschulalter ungebrochen ist und die Ver- anstaltung für den KSC auch die Aufgabe der Talentsuche (siehe heuriges »Präspringen«) erfüllt. Die Terminfestlegung für den Jugendski- tag II (vorgesehen Semesterferien, durchge- führt am Samstag, 20. Februar, ab 13 Uhr), die Einteilung nach der Wettlaufordnung und die Beschränkung aufdie in Kitzbühel wohn- haften Schüler erfolgte durch den Veranstal- ter (KSC), die Durchführung oblag aus- schließlich dem Kitzbüheler Skiclub, der wieder für die reibungslose Abwicklung sorgte. Die Kitzbüheler Pflichtschulen sind sportfreundlich, was mehere Bewerbe mit einer Teilnehmerquote um die 90 Prozent be- weisen. Die genannten Schulen sind zu ge- meinsamen Uberlegungen hinsichtlich des Jugendskitages, obwohl sie als Veranstalter wegen der Versicherungsproblematik nicht auftreten können, jederzeit bereit. HS I Kitzbühel HS Il Kitzbühel PL Kitzbühel der Ostergast bis einschließlich 4. April in den vollen Genuß aller wichtigen touristi- schen Einrichtungen Kitzbühels. Der Frem- denverkehrsverband Kitzbühel mit all sei- nen Plfichtmitgliedem dankt der Casino Austria AG für diesen dankenswerten Ent- schluß und wünscht einen erfolgreichen Saisonausklang. i.i.i.i.i.i.i.i.i.i.i.i.iuirn.IR Positiv Afif i.u.iui.i.i.irn.i.irn.i.i.irn.i.i Was uns gefällt - und was uns nicht gefällt Hier haben unsere Leser das Wort: Stellungnahmen zu unseren Berichten, aber auch Kritiken und Anregungen haben hier ihren Platz.
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