Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 5. März 1988 »Kitzbüheler, bleä* beieinander« Werte Mitglieder des Fremdenverkehrsverbandes! Werte Bürger Kitzbühels! In den »Kitzbüheler Bezirksnachrichten« Nr. 8 dieses Jahres ist ein Artikel erschie- nen, der zu falschen Annahmen führen könnte. Ich darf daher die Angelegenheit in der von mir ob der Anständigkeit und Ob- jektivität bevorzugten Wochenzeitung, des »Kitzbüheler Anzeigers«, wie folgt kom- mentieren: Die besagte amerikanische Filmgesell- schaft hat über die österreichische Frem- denverkehrswerbung beim Fremdenver- kehrsverband Kitzbühel anfragen lassen, ob im Rahmen eines Filmes, der zum großen Teil in der Stadt Salzburg gedreht werden sollte, und auch gedreht worden ist, für einen Wintersportabschnitt der Fremden- verkehrsverband Kitzbühel die Nächti- gungs- und Verpflegungskosten von ca. 70 Personen übernehmen würde, plus aller übrigen entstehenden Kosten für Transpor- te, Statisten, Musikkapellen usw., und das mit der Bitte, möglichst rasch zu entschei- den, weil die Filmgesellschaft sozusagen bereits auf dem Anreiseweg sei, wobei der Fremdenverkehrsverband vorher nicht mit einer einzigen Zeile kontaktiert worden war. Nach Durchrechnung dieses Paketes ka- men wir auf die runde Summe von 350.000 bis 400.000 Schilling. Um eine derartige In- vestition rechtfertigen zu können, wäre es erforderlich gewesen, die Angelegenheit mit dem verantwortlichen Manager durch- sprechen zu können, das Drehbuch zu stu- dieren und vor allem auch die Verträge des Filmherstellers und Vertreibers mit den na- tionalen Fernsehstationen unterbreitet zu bekommen. Ferner hätte der Fremden- verkehrsverband selbstverständlich ein schriftliches Abkommen verlangt, in dem, bei einer finanziellen Beteiligung seitens des FVV Kitzbühel, das Aufschei- nen des Schriftzuges KITZBUHEL mit der Gemse im Bild und das akustische Vorkommen des Wortes Kitzbühel, und zwar mehrmals, mit der Unterschrift und Siegel verbürgt hätte, wodurch nach Vorla- ge des Filmdokumentes eine entsprechende Zahlung ausgelöst hätte werden können. Ansonsten wäre der Aufwand nicht zu recht- fertigen. Nachdem ein derartiges Projekt si- cher nicht von heute auf morgen zusammen- geschustert werden kann, sondern sicher- lich Monate im voraus konzipiert worden ist, wäre es der Unternehmung ein Leichtes gewesen, nicht kurzfristig und über Dritte, sondern rechtzeitig und auf direktem Weg, mit Kitzbühel Kontakt aufzunehmen und zu verhandeln. Man hat also dann, aufgrund der Absage Kitzbühels, weil grundlegende Vorausset- zungen für die Leistung und Gegenleistung nicht gegeben waren, in Saalbach gefilmt. Ich habe persönlich den Film von der er- sten bis zur letzten Sekunde gesehen. Ich habe sehr aufgepaßt. Es war ein Musikfilm über die Mozartstadt Salzburg, unterbro- chen von Wintersportszenen. Meines Wis- sens ist Saalbach weder auf dem Bild noch im Wort erwähnt worden. Also, wozu dann ein sogenannter Werbefilm, wenn der zu be- werbende Ort nicht in Erscheinung tritt. Da halten wir uns lieber an Partner wie die Österreichische Bundeswirtschafts- kammer und an die Österreichische Fremdenverkehrswerbung, die den offi- ziellen WINTER-OLYMPIA -WERBEFILM für Calgary unter dem Titel »WINTER AS- SIGNMENT AUSTRIA« bei Inter-Creati- ve-Consult Wien hestellen ließ und in dem, nebst anderen großen Wintersportorten, Kitzbühel mit den beiden großen und typi- schen Winter-Werbeträgern, dem Hahnen- kamm-Rennen und der Skischule Kitzbü- hel Rote Teufel mit der Kinderskischule Toni Sauer, gebührend plaziert ist. Dieser Film wird auf Videobasis weltweit vertrie- ben und eingesetzt werden. Da halten wir uns lieber an den ORF, mit Made in Austria z. B. oder mit den groß- artigen HAKA-Übertragungen in der Euro- vision und Intervision. Da halten wir uns auch lieber an den ARD, mit dem im März drei Rundfunksendungen geplant sind, in denen man über 100 Jahre Fremdenverkehr in Kitzbühel reden wird, oder an die OFVW Berlin, wo Max Graf Lamberg vor speziell geladenen Gästen über Golf in Osterreich, in Tirol und Golf in KITZBU- HEL referierte. Da halten wir uns lieber an das Institut für Germanistik in Deutsch- land, das mit Unterstützung der Regierung einen deutschen Sprachfilm »in Kitzbühel« herstellte, der allen Kulturinstituten und Schulen im Ausland, in dem Deutschland wirtschaftlich und politisch vertreten ist, zur Verfügung steht. Da halten wir uns auch lieber an den RTL-PLUS Radio und Fernsehen LU- XEMBURG, mit dem Kitzbühel in den letzten Jahren zwei Rundfunk- und zwei Fernsehsendungen mit den »Münichauer Sängerinnen« mit Toni Sailer und Ernst Hin- terseer als Stars der Sendungen über die FS- Bühne brachten, oder mit dem »Hahnen- kamm-Trio« und den »Kitzbüheler Diandln«, die sich immer dem Fremdenverkehrsver- band zu Fernseh- und Rundfunkaktionen zur Verfügung stellen. Da hält sich der Fremdenverkehrsver- band lieber an die britische Filmgesell- schaft BROOKSIDE Comp., die heuer im Winter einen ganzen Spielfilm in Kitzbühel gedreht hat und so wie alle anderen auslän- dischen Firmen, die vorher genannt worden sind, selbstverständlich und ohne mit der Wimper zu zucken, ihre Rechnunen für Aufenthalt und Verpflegen bezahlten. Sich aber auch alle Unternehmer beim Fremden- verkehrsverband Kitzbühel für dessen Un- terstützung in den Vorbereitungsarbeiten und während der Dreharbeiten außeror- dentlich bedanktJiaben. Da halten wir uns lieber an die Frem- denverkehrsfachmessen im Inland und Ausland, wie die ATB, d.h. Austrian-Tou- rist-Börse, in Wien, wo Kitzbühel heuer in Dfi1!. Dr. Josef Ziepi. Foto: Kitzbheer Fotohaus zwei Tagen 45 Reisebürogespräche geführt hat und die Anfra2en allen Vermietern, die mit Tnur-Operaters arbeiten können oder wollen, zur Anbots:ellung zu Verfügung gestellt worden sind. 45 echte Interessenten aus dem Ausland Europa und Übersee las- sen darauf schließen, daß KITZBUHEL wohl sehr gefragt ist. Nur um ein paar größe- re Werbeeinsatze als Beispiel zu bringen! Für weltweite Filmwerbung aber sorgt auch der Fremdenverkehrsverband selbst und in Eigenregie mit seinen SOM- MER- und WINTER-WERBEFILMEN in 16-mm- und 8-mm-Video in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Italie- nisch, Spanisch und Japanisch in allen FS- Systemen, sodaß der Einsatz auf allen Kon- tinenten gewährleistet ist. Von diesen Filmen erhalten aie Reisebü- ros, die im Sommer oder Winter ocer in bei- den Saisonen mit Kitzbühel arbeiten oder zu arbeiten planen, alle Clubs unc. Vereine, alle Außenstellen der Österreichischen Frem- denverkehrswerbung eine Kopie gratis und jede weitere Kopie zum halben Herstel- lungspreis. Und die K itzbühel-Filme wer- den fleißig abgenommen. Zur Verfollstän- digung darf noch erwähnt werden, daß außer dem 8000 Seelen zählenden Ort Kitz- bühel nur die Millionenstadt Wien, die Stadt Salzubrg und die Stadt Innsbruck über ein derartiges Werbefilm-Angebot in Oster- reich verfügen Was aber die Sorgfalt und kaifmännische Vorsicht betrifft, noch ein zweites Beispiel aus dem Vorjahr Ein amerikanischer Ver- anstaltungsmanager. dem, wie es anfangs geheißen hat, in Amerika überall der rote Teppich ausgelegt wird, trat an diverse Un- ternehmer Kitzbühels und an den Fremden- verkehrsverband Kitzbühel heran, um ein großes Winterfest mii amerikanischen Su- per-Film-Stars in Kitzbühel abzuhalten und damit Kitzbühel endlich und sozusagen auf einen Schlag weltbekannt zu machen, weil Kitzbühel bisher im Ausland scheinbar un-
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