Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 25. März 1989 VJtzbüheler eAnzeiger - Seite 21 Information und Unterhaltung prägten 19. Pfarrversammlung in St. Johann Die Herzogsburgen im Leukental Am Sonntag, dem 5. Februar, war die Bevölkerung von St. Johann zur 19. Pfarrversammlung herzlich eingeladen. Neben Information über die Arbeit des Pfarrgemeinderates sollte auch Unterhal- tung wieder nicht zu kurz kommen. Nach dem musikalischen Auftakt durch eine Bläsergruppe der Musikkapelle und dem Kirchenchor, begrüßte der stell- vertretende Vorstitzende des Pfarrge- meinderates Dir. Alois Melmer die vielen Besucher, welche den Pfarrsaal bis auf den letzten Platz füllten. Besonders be- grüßte er die Geistlichen, Dekan Alois Dialer, Msgr, Johann Strasser und Koop. Johann Kurz, sowie den Herrn Bürger- meister Dipl. Ing. Ludwig Partl und die Gemeinderäte. Nachdem der Kirchenchor unter der Leitung von Hermann Seibl ein weiteres Lied gesungen hatte, informierte Dekan Alois Dialer die Besucher über die Arbeit des Pfarrgemeinderates. Er dankte zu- nächst seinen geistlichen Mitbrüdern und seinen Mitarbeitern im Pfarrgemeinderat für ihren großen Einsatz und der Gemein- de für die Hilfe und für das Verständnis in kirchlichen Angelegenheiten. Weiters dankte er auch den Eltern, welche die reli- giöse Erziehung ihrer Kinder unterstützen und bat die Erziehungsberechtigten, die fundamentale Glaubenserziehung nicht zu vernachlässigen. Dann berichtete De- kan Dialer kurz über die Tätigkeiten der uns daher auch als ersten Repräsentanten der Gemeinde entgegen; ihre Nennung in den Urkunden setzt mit dem Jahre 1376 ein. Die diesen Nennungen oft beigefüg- ten Herkunftsbezeichnungen von »Alben- dorf« (1435), von »Apholtracht« (1449) oder von »Tachsach« (1489), aber auch der Familienname »Puchberger« für ei- nen Kirch- oder Zechpropst lassen dabei die sich ausbildende Erstreckung des Ge- meindegebietes in die oben angeführten Werchate beidseits der Achen erkennen. Das im allgemeinen in den Tiroler Ge- meinden seit dem 13. und 14. Jahrhundert nachweisbare Amt an der Spitze der Ge- meinde stehenden Dorfmeister hingegen läßt sich in St. Johann erst seit ca. 1550/54 feststellen. Im Zuge der Neuordnung des Tiroler Gemeindewesens trat 1819 anstelle der Dorfmeister ein Gemeindevorsteher und ab 1919 der Bürgermeister. (Die Zeit- schrift »Tirol - immer einen Urlaub wert« ist im Buchhandel erhältlich.) Milizsoldaten opfern ein Wochenende um sich weiterzubilden Der Milizverein »Wilder Kaiser« ist als äußerst aktiver Verein in Tirol bekannt. Über Initiative der Vereinsleitung wurde die Teilnahme an einem Seminar für Führungs- einzelnen Fachausschüsse. Die Ausschuß- vorsitzenden gaben den Besuchern auf Schautafeln weitere Informationen. Anschließend spielte zur Begeisterung des Publikums ein Klarinettenterzett. Abschließend grüßte Bürgermeister Dipl. Ing. Partl die Teilnehmer an der Pfarrversammlung, dankte den Seelsor- gern und dem Pfarrgemeinderat für ihre Arbeit und brachte die gute Zusammenar- beit zwischen Pfarre und Gemeinde zum Ausdruck. Anschließend waren die Pfarrgemein- deräte an der Reihe. Sie führten den lusti- gen Hörbericht »Die Gemeinderatssit- zung« auf. Bürgermeister dieser ergötzen- den Sitzung war Ing. Konrad Kienberger, der dieses Amt mit viel Umsicht ausübte. Das Publikum hatte allen Grund zum La- chen und spendete am Schluß der Vorstel- lung reichlich Beifall. Mit einem Marsch der Bläsergruppe unter der Leitung von Kapellmeister Willi Kröll endete der offi- zielle Teil der 19. Pfarrversammlung. Es blieb aber noch genügend Zeit für gemüt- liches Beisammensein bei kleinen Imbis- sen und Getränken. Dem Pfarrgemeinderat gebührt Dank für die vielen Aktivitäten und Arbeiten in der Pfarre. Den Frauen und der Familie Baumgartner ein aufrichtiges Vergelt' s Gott für die leckeren Kuchen und Bröt- chen. Der Presseausschuß des PGR kräfte angeregt. Sieben Milizsoldaten fan- den sich schließlich in der Kaserne St. Jo- hann ein, um die Methodik einer besseren Führung zu erarbeiten. Das Seminar stand unter der Leitung von Herrn Oberstleutnant Davy von der Heeres- unteroffiziersschule Enns, der als Spezialist in Sachen Heerespsychologie in Osterreich bekannt ist. Weitgehend geführt wurde das Seminar von Herrn Vzlt. Leopold aus der Kaserne St. Johann. Das 3tägige Seminar war sehr arbeitsintensiv angelegt, mußte doch der Stoff einer ganzen Woche auf ein Wochenende komprimiert werden! Der Tag begann um 8 Uhr früh und endete um 20 Uhr. Die Gruppenarbeit war ausge- zeichnet und so wurde ein großes Pensum abgewickelt. Besonders erfreulich war die Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen der Kaserne St. Johann. Ein spezieller Dank gilt Herrn Vizeleutnant Leipold für die gro- ße Mühe als Trainer der Gruppe und Herrn Oberstabswachtmeister Hechenberger, der selbst in seiner Freizeit in die Kaserne kam, um die bürokratische Abwicklung zu über- nehmen. Der Vorstand des Milizvereines bedankt sich bei beiden Herren. Die Seminarteilnehmer zeigten sich vom Aufbau und der Abwicklung des Kurses be- geistert. Mit modernsten Unterrichts- methoden und Videoschulung wurde das Seminar zu einer Veranstaltung, welche die Teilnehmer so schnell nicht vergessen werden! Ein Kreis von Burgfreunden in Kirch- dorf, die in den letzten Jahren Ausgra- bungen auf der Oberburg bei Erpfendorf durchführte, plant nun weitere Burgensu- chungen im Bezirk Kitzbühel. Da die »Ruinen« der Sponheimerburg Sperten bei St. Johann und der Velber- burgen Vorrichtenstein bei St. Johann und Neuhaus bei Kitzbühel bekannt sind, gilt es nun die verschollenen Burgen Leu- kenstein bei St. Johann und Vellenberg bei Kössen und eine namenlose Burg bei Aurach aufzuspüren. Leukenstein war der Sitz des Grafen- richters im Leukental. Die Grafschaft im Leukental hatten die Grafen von Falken- stein (bei Flintsbach) als Lehen der Her- zöge von Bayern inne. Vor der Verlegung der Gerichtssitzes von Leukenstein nach Kitzbühel scheinen 1270 die Haslanger als Richter in Leukenstein auf. Das Herzogsgut Leukenstein war 1270 schon in die Güter Leukenstein (das spä- tere Unterburg und heutige Narzen) und Schwentling geteilt. Aigen, wo nach dem Verfall der Burg Leukenstein Gericht gehalten worden sein sollte, und Burgwiesen gehörten nicht zum Herzogsgut. Wahrscheinlich waren es Eigengüter der Burggrafen und Richter von Leukenstein, die vermutlich auch die Güter Leitwang und Leun in Kössen als- Dienstgüter hatten. Die namenlose Burg bei Aurach dürfte, wie das herzogliche Amt, Aurach gehei- ßen haben und in der Nähe des Herzogs- gutes Burgau (heute Erbhof Bachern) ge- legen sein, von wo aus die zu einem Amt Aurach zusammengefaßten alten Her- zogsgüter im Leukental verwaltet wurden 1270 werden als Güter des Amtsmannes Habichauer in der Habichau (heute Ha- chau), Maier (Pfeifern), Maierhof (Wald- hausen), Schwentau (Schwendt), Henn- tal, Reut (an der Geigen) und Prenstein (Otz bei Schwend) genannt. (iQri ... QrQn brin .. .................... .. ............ gt Erfoci') Der Amtmann im Leukental unterstand dem Propst von Falkenstein in OberaL- sdorf, der als Besoldung von den Gütern Leukenstein (Narzen), Schwentlicli, Fricking und Lacken in St. Johann und Weng in Kirchdorf 8 Saum und 1 Lagel Wein bezog. 1320 scheinen die einstigen Güter des Propstes von Falkenstein und des Rich- ters von Leukenstein im Amt Leitwang und die einstigen Güter des Pfalzgrafen von Sponheim-Ortenberg im Amt Sperten auf. Die einstigen Güter der Brandenbe- ger im Brixental kamen zum Amt Aurach. Anton Flecksberger Quellen: Herzogsurbare 1224, 1270 und 1320.
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