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Samstag, 22. April 1989 ‚J(Jfzbübeler eLAnzeiger Seite 11 Karl Koller sen. wurde vor einigen Ta- gen 70 Jahre alt. Karl Koller und Kitzbühel gehören zu- sammen. Sein Start für die Skistadt Kitz- bühel als Hahnenkamm-Sieger war ein blendender, und ein hervorragender Ein- stieg in das Skilehrerwesen, das er grund- legend reorganisierte und die Lehrer- schaft zu jenem Korps von Skiprofesso- ren zusammenschweißte, die als die »Ro- ten Teufel von Kitz« Weltruhm erlangt haben. In dieser Zeit des Aufbaues des modernen Unterrichtswesens brachte Karl Koller immer wieder neue Ideen ein, die österreichweit und europaweit übernom- men worden sind. Straff geführt wuchs die aus einigen unabhängigen Gruppen zusammengewachsene Mannschaft der »Roten Teufel von Kitz«, denen er als Skischulleiter viele Jahre vorstand, zur großen Skischule in Tirol und Osterreich empor. Würdig und beispielsgebend ver- trat Karl Koller die Zunft der Skilehrer und Bergführer als Präsident der Tiroler Skilehrer in Osterreich und als Präsident des Österreichischen Skilehrerverbandes in den internationalen Körperschaften. Die markantesten Erfindungen und Neuerungen im Unterricht des Alpinen Skilaufes von Karl Koller sind der »Kurzski«, der erst den raschen Fort- schritt im Lernprozeß ermöglichte, der Kinderunterricht mit den eigens dafür er- dachten und entwickelten Geländeformen »Lernen im Spiel«, die Einführung der Leistungsgruppen mit den Tests und der weltberühmt gewordene »Schneestern« von Kitzbühel. Weit vorausschauend er- kannte der Skipapst in den Kitzbüheler Alpen, daß die Piste allein nicht die Zu- kunft des Skilaufes sein kann, sondern das Tourengehen und der freie Skilauf die Klassiker sein und bleiben werden. Mit den professionellen Skiführern und dem »Goldenen Skibuch« kanalisierte er die Gefahren, reduzierte sie auf ein Minimum und machte diesen Teil des alpinen Ski- laufes zum großen Erlebnis. Koller drehte Winterwerbefilme und Skifilme bzw. gab diese in Auftrag. Das Resultat konnte sich sehen lassen. Der Lehrfilm für den Kinderskilauf und über das Skiwandern bzw. den Langlaufsport erregten zu seiner Zeit, der er selbst in Sa- chen Skisport immer eine Nasenlänge .vor- aus war, großes Aufsehen und viel Beach- tung. Lehraufträge und Niederschriften respektive Expertisen runden seine jahr- zehntelange Tätigkeit als Vorausdenker ab. Das Skilehrer-Bezirksrennen mit der sogenannten »Teufelspiste« war ebenso eine Koller-Einführung wie der Bau des Skilehrerheimes »Rote Teufel« auf seine Initiative entstanden war. Karl Kollers Wirken für Kitzbühel be- schränkte sich aber nicht auf die Winter- saisonen, d.h. auf den Skisport allein. Für ihn war Kitzbühel eine 12-Monate- Aufgabe. So arbeitete der heutige Jubilar mit großem Ernst und Einfallsreichtum als Ausschußmitglied des Fremdenver- kehrsverbandes Kitzbühel viele Jahre ge- stalterisch mit und stand dem großen Ver- band mit über 1000 Mitgliedern eine gan- ze Periode als Obmann vor. In die Obmannzeit Karl Kbllers fallen der Beginn des professionellen Ausbaues der Skiabfahrten inklusive der Servituts- verträge mit den Grundbesitzern (Kitzbü- hels ARGE-Partner Stadtgemeinde, Fremdenverkehrsverband und Bergbahn- AG Kitzbühel waren die ersten Institutio- nen die diesen Weg in Tirol eingeschlagen hatten) und der Anfang des gezielten Aus- baues von eigenen Spazier- und Wander- wegen. Ein offenes Ohr hatte Koller immer für die Veranstaltungen, denn der Slogan »Iii Kitz ist immer was los« sollte ja stimmen und unter Beweis gestellt werden. Sein Herz schlug auch für die Werbung kräf- tig. Prospekte, Filme in mehreren Spra- chen wurden produziert, Messen und Workshops draußen in der Welt besucht und mit den legendären »Kitzbüheler Na- tionalsängern« des Toni Praxmair sen. so manche Werbereise durchgestanden und von Erfolg gekrönt. Karl Koller arbeitete für Kitzbühel gan- ze vier Jahrzehnte. Karl Koller ist ein Teil Kitzbühels, und Karl Koller hat gebühren- dend Anteil an dem was Kitzbühel heute im Tourismus in Osterreich und draußen in der Welt bedeutet. Wir freuen uns alle, daß der unverwüst- liche Karl, ausgestattet mit einem ebenso unverwüstlichen leisen, feinen Humor, sich all dem in voller Gesundheit erfreuen darf, und gratulieren daher herzlichst zum »Siebziger« und wünschen namens aller Mitglieder des Fremdenverkehrsver- bandes Kitzbühel viel Gesundheit und Freude für die Zukunft. Fremdenverkehrsverband Kitzbühel Körperschaft öffentlichen Rechts der Obmann der Obmann-Stellvertreter Kommerzialrat Gerhard Resch Sigurd Bartenstein der Vorstand der Vorstand Rudolf Höfinger Rudolf Sauer der Direktor Dkfm. Dr. Josef Ziepl Sozialberatung für Behinderte Mittwoch in Kitzbühel, Im Gries 31, von 10 bis 12 Uhr Sprechstunden, Tel. 053 56/ 24 40. In Innsbruck, Zeughausgasse 3/3. Stock, Tel. 0 52 22 / 57 06 40 zu erreichen. Bera- tungszeiten: Montag - Donnerstag: 9 bis 12 Uhr und von 15 bis 17 Uhr. Diaschau im Sparkassen-Saal der Zentrale Kitzbühel Am Donnerstag, dem 20. April 1989, präsentieren die Gebrüder Füsselberger aus Niederösterreich ihre im vergangenen Mai durchgeführte Expedition quer durch die Sahara im großen Sparkassensaal der Zentrale Kitzbühel (Bahnhofstraße 6). Bei der rund 12.000 km langen Tour gab es drei große Stationen: den hohen Atlas in Marokko, das Hoggar-Gebirge in Algerien und den Plage Chaffar in Tune- sien. Neben der Durchquerung der Sahara gab es für die unternehmungslustigen Blindenmarkter sehr abenteuerliche Gründe für diese Reise: FREECLIM- BING, PARAGLEITEN und SKIFAH- REN sind bei uns zwar längst keine Sel- tenheit mehr; jedoch diese Sportarten mitten in einsamsten Wüstengegenden auszuüben, ist doch recht ungewöhnlich. Beginn: 20 Uhr; Einlaß: ab 19.30 Uhr (Hintereingang Sparkassenzentrale); Ein- trittspreis: 5 50,—; Club-S-Mitglieder: S30,—. Tour im »Schwarzen Kontinent«. Fremdenverkehrsverband Kitzbühel: Wir gratulieren dem Fremdenverkehi» und Skisport-Pionier Karl Koller sen. herzlich
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