Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Samstag, 22. April 1989 Kitzbüheler Anzeiger Seite 17 konto: Raiffeisenbank Kitzbühel 481.200 oder Bankhaus Car! Spängler Kitzbühel 300-220005. Der Verein Junge Kitzbüheler und die »Kinder der Stadt« danken all jenen die bereits gespendet haben. Ein besonderer Dank geht diese Woche an die Raiffeisen- bank Kitzbühel für die Spende (diverses Kinderspielzeug) für die Eröffnung des Spielplatzes. Wir bitten alle Kitzbühele- rinnen und Kitzbüheler weiterhin auf das Spendenkonto »Bausteinaktion Kinder- spielplatz Wagnerstraße« (Kontonummer 481.200 bei der Raiffeisenbank Kitzbühel oder Kontonummer 300-220005 beim Bankhaus Carl Spängler Kitzbühel) zu spenden, damit mit dem Bauvorhaben noch im Monat Mai begonnen werden kann. Zahlscheine liegen bei den meisten Banken auf. Sollten keine Spendenzahl- scheine aufliegen, können sie trotzdem bei jeder Bank einzahlen! Kulturförderung 1988 Bezirk Kitzbühel Übersicht über die Kulturförderung des Amtes der Tiroler Landesregierung für Ein- richtungen im Bezirk Kitzbühel. Tiroler Kulturkalender, April 1989. Büchereiwesen: S 30.000.— Bücherei Hopfgarten S 10.000.— Bücherei Going 5 10.000.— Bücherei St. Ulrich am Pillersee S 10.000.— Hauptschule Kitzbühel S 10.000.— Bücherei Jochberg Künstlermonographien: S 15.000.— Katalog Friedrich Plahl Musikförderung: S 15.000.— Verein Kitzbüheler Musik- freunde 5 10.000.— Jeunesse-Konzerte St. Johann Denkmalpflege: S 10.000.— Kitzbühel, Renovierung einer Prozessionsfahne S 100.000.—Pfarrkirche Brixen im Thale S 120.000.—Pfarrkirche Kitzbühel S 100.000.—Pfarrkirche Jochberg S 50.000.— Pfarrkirche Kelchsau Kapellenaktion: S 25.000.— Brixen im Thale, Weidachkapelle S 15.000.— Kitzbühel, Kapellenbildstock am Saurüssel S 20.000.— Westendorf, Stockerkapelle (Rabisag) S 25.000.— Schwendt, Oberbichikapelle S 25.000.— Schwendt, Straßpointkapelle S 20.000.— Kössen, Kapelle beim Gageshof S 20.000.— Kössen, Strahlhofer-Kapelle S 15.000.— Going, Pramakapelle Bodendenkmalpflege: S 15.000,— Gemeindeamt Kirchdorf, Grabungsarbeiten auf der Oberburg Zeitgenössische Kunst: S 35.000.— Jugendtreff, St. Johann Sonstige kulturelle Aktivitäten: S 10.000.— Hopfgarten, Kulturwochen S 40.000.— St. Johann, Internationale Musiktage S 20.000.— St. Ulrich am Pillersee, Kultur- und Festwoche 5 100.000.—Kössen, Grenziandhalle Außerdem wurden gefördert: Musik- Die trostlose Stimmung, die sich bei den Gegnern des Tunnelprojektes nach dem Plöcken-Vertragsabschluß breitge- macht hatte, ist vorsichtigem Optimismus gewichen. Die Tunnelgegner in Kärnten und Osttirol beginnen in einem verblüf- fendem Ausmaß zu erwachen. Im über- fülltem Rathaussaal der Gailtaler Ge- meinde Kötschach-Mauthen - vor einem Jahr noch fest in der Hand der Befürwor- ter des Projektes - waren schließlich nach stundenlangen Diskussionen mit dem Kärntner Landeshauptmann die Ge- genstimmen in der Mehrzahl: Eine Volks- befragung über den Bau des Plöckentun- nels soll nun zur Entscheidungsfindung beitragen. Nun hat auch die drittgrößte Gemeinde Osttirols, Nussdorf-Debant, die Tiroler Landesregierung aufgefordert, eine Volksbefragung über den Tunnelbau in den betroffenen Gemeinden der Bezirke Lienz, Kitzbühel und Kufstein durchzu- führen. Das Land solle auch auf die Bun- desregierung einwirken, damit der Plöckentunnelvertrag nicht vor dem Volksentscheid ratifiziert werde. Die Lo- gik ist klar: Liegt zwar der Tunnel selbst in Kärnten, so werden der Großteil der Folgewirkungen jedoch Tiroler Gebiet treffen. Eine von der Bundesregierung gefürch- tete und vom Bundeskanzler selbst so be- zeichnete »Unheilige Allianz« beginnt sich zu formieren. War man doch eifrig bestrebt, den Befürchtungen Nordtirols die Hoffnungen Osttirols und des Kärnt- ner Gailtales auf ein wirschaftliches Er- blühen entgegenzusetzen und so einen Keil zwischen die einzelnen Regionen zu treiben. Nun hat auch die Osttiroler Ärzteschaft eingehend vor den gesundheitlichen Aus- wirkungen des Tunnelbaues gewarnt; der Lienzer Fremdenverkehrsverband über- denkt seine Einstellung zum Projekt eben- so wie führende Politiker eine Kehrtwen- dung andeuten. Auf Initiative des LA Horst Wendling scheint schließlich die Einlösung eines Wahlversprechens, näm- lich die Einberufung eines Tiroler Plöcken-Sonderlandtages immer wahr- scheinlicher. Kurz: Immer mehr Politiker und Bürger beginnen zu erkennen, daß das Lockmittel eines Tunnel-induzierten Wirtschaftsbooms eine Seifenblase, der Transitverkehr hingegen traurige Realität werden könnten. Wohl versucht die Bundesregierung krampfhaft, ihre wahren Absichten hinter beschwichtigenden Zitaten - ... »die Fol- gewirkungen des Tunnels werden sich in Grenzen halten ...«‚ aus einem bestellten Gutachten zu verbergen. Aber namhafte Experten haben längst bestätigt, daß auch unsere Region durch den Tunnel unaus- schulen, Jungmusikerausbildung, Blasmu- sikkapellen, Tiroler Sängerverband, Laien- spielbühnen, Schützenkompanien und Trachtenvereine. weichlich in einer Transitlawine ersticken wird. Das ermutigende Bild trüben schwierige Fragen: Wie kann sich die Bundesregie- rung kurzer Hand von ihrem durch 20 Jahre gehätschelten Projekt trennen? Ihre an den Tunnel geknüpften Versprechen zurücknehmen? Wie kann sie ohne die Plöckenroute den Alpentransit des Jahres 2000 bewältigen? Vor allem, wie kann sie auf den EG-Zug aufspringen und gleich- zeitig den drängenden Plöcken- Forderungen der EG-Nachbarn eine Ab- sage erteilen? Die Entwicklungen der letzten Monate haben den Sieg der Tunnel - Befürwor- ter vertagt. Nun ist die Zeit gekommen, wo wir diesen durch gemeinsames ent- schlossenes Auftreten vielleicht sogar ver- eiteln können. Alle, die Worte wie »Schutz der Hei- mat, Umwelt oder Lebensqualität« gerne im Munde führen; - die Fremdenver- kehrsverbände, denen die Fremdenver- kehrswirtschaft ein Anliegen sein söllte; - alle anderen, die Mitverantwortung für unseren Lebensraum empfinden; - sie al- le sind aufgerufen, gegen Resignation und Passivität klar und unüberhörbar Stellung zu beziehen. Es ist nun die Aufgabe der politischen Mandatare, dem Beispiel des Kitzbüheler Bürgermeisters folgend, un- seren Befürchtungen in Innsbruck und Wien Gehör zu verschaffen. Vor allem liegt es nun an diesen, sogleich und mit Nachdruck die Landesregierung aufzu- fordern, eine Volksbefragung über den Bau des Tunnels durchzuführen, um so die gemeinsame Initiative der Gemeinden zu stärken. Noch ist der Tunnel nicht gebaut! Ist erst der frische Wind zum Sturm gewor- den, wird er es nie! Jörg Meise Initiative »Nein zum Plöckentunnel - Nein zum Transitverkehr« Tiroler Landesregierung nun gegen Plöckentunnel In ihrer Sitzung vom Dienstag dieser Woche hat die Tiroler Landesregierung über Ersuchen von Landeshauptmann Dr. Alois Partl einstimmig beschlössen, den Bund zu ersuchen, vom Bau des Plöckentunnels Abstand zunehmen. Der Meinungsumschwung kam bei Landes- hauptmann Partl deshalb zustande, da nun auch in Osttirol, wo bisher der Bau dieser Nord-Süd-Verbindung massiv ver- langt worden war, die Stimmen dage- immer mehr werden. Nach Meinung Partls ist nach diesem einstimmigen Re- gierungsbeschluß der Plöckentunnel »ge- storben«. Frischer Wind in Sachen Plöcken-Tunnel
< Page 17 | Page 19 >
< Page 17 | Page 19 >