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Oh, du ruhige Zwischensaison 1 Fremdwörter leicht gemacht: Diese Woche: »Saisonschluß«, dieses Wort läßt jeden, der eine ganze Saison lang Touristen bedient hat, aufatmen. Es klingt wie Musik in den Oh- ren, denn es bedeutet, end- lich die langersehnte Ruhe- pause zu haben, nach der man sich vor allem in den letzten Wochen gesehnt hat. Ich kenne dieses unglaub- liche Glücksgefühl, wenn auch der letzte Gast abge- reist ist und es nur noch eini- ge Kleinigkeiten im Betrieb zu tun gibt, bevor endgültig die Pforten bis zur nächsten Saison geschlossen werden. Und da sind wir auch schon beim springenden Punkt angelangt, nämlich an den geschlossenen Pfor- ten der Gasthäuser, Cafs und Restaurants. Die Türen tragen meist ein fein säuber- liches Schild mit der Auf- schrift: »Wir danken für Ihren Besuch und teilen Ih- nen mit, daß unser Betrieb bis zur nächsten Sommer- saison geschlossen bleibt.« An manchen Türen hängt auch nur ein unfreundliches »Geschlossen«-Schild. So erging es meiner Fami- lie und mir kürzlich, als wir uns an einem Sonntag ein gemütliches Mittagessen leisten wollten. Es gab aber leider keinen Betrieb, der uns bewirten wollte. Mein Arger darüber stei- gerte sich so sehr, daß ich kurzerhand zu Papier und Bleistift griff, um es hier öf- fentlich kundzutun. Es ist vor allem deshalb so ärgerlich, weil beinahe je- der Einheimische irgend- wie im Saisongeschäft tätig ist; sei es als Verkäufer in einem Lebensmittelge- schäft, der während der Sai- son ebenso alle Hände voll zu tun hat, sei es ein Privat- zimmervermieter oder sei es ein im direkten Kontakt mit den Gasten Stehender, z. B. im Service oder an der Reception. Beinahe niemand hat wäh- rend einer anstrengenden Arbeitswocie die Zeit oder den Elan, sich ein gemütli- ches M ittagssen oder even- tuell einen Kaffeeplausch zu gönnen. Außerdem sind die Tische in den Lokalitäten von Dezember bis April von den Touristen übervölkert, was natürl.ch gut so ist, denn schließlich und end- lich leben wir ja von ihnen. Meine Kritik richtet sich vielmehr dahin, daß für die Einheimischen, wenn es Saisonschluß heißt, ein lan- ges, ödes Dasein beginnt und sie sich den Kaffee und den Kucher besser zu Hause machen. Und auch die Abende so.lte man am be- sten zu Hause mit Karten- spielen verbringen, denn auch das kulturelle Angebot sieht sehr mager aus in dieser Zeit. In einer Zeit, in der Leute, die oft einen gan- zen Winter nicht einmal Zeit zum Skilaufen hatten, sich etwas gönnen könnten. Nur wird leider sehr wenig bis gar nichts geboten. Es kann natürlich auch sein, daß die Unternehmer während ces vergangenen Winters so gut verdient ha- ben, daß sie auf das bißchen Geld der Einheimischen nicht angewiesen sind. Natürlicli müssen nicht gleich alle Betriebe offen haben; es wäre nur eine Fra- ge der Organisation, daß man sich wochenweise ab- wechselt. Denn schließlich kenne ich auch Orte, in de- nen sich die Gastwirte sogar bezüglich der Ruhetage ab- sprechen, sodaß an man- chen Tagen nicht »Totenstil- le« herrscht im Ort. Ich weiß, daß der Artikel in einer »Jugendseite« vel- leicht nicht einmal ernst ge- nommen wird, aber es könnte auch sein, daß ich mit meiner Meinung gar nicht allein dastehe. Vielleicht aber liest je- mand der verantwortlichen Damen oder Herren meine Zeilen und macht sich Ge- danken darüber. Das wäre schon der erste Schritt zur Umorganisation, und wei- tere Schritte könnten ja bald folgen. Höflichst Ihre Dagmar Der gute Tip zum Thema Umweltschutz Wiederaufladbare Batte- rien, abgekürzt Akkus, soll man nicht einfach wegwer- RENDEZVOUS - Dieses Wort stammt aus dem fran- zösischen Sprachgebrauch und heißt Verabredung eder Treffen. Man kann ein Rendez- vous (= Stelldichein) mitje- mandem haben. fen, wenn sie nichts mehr taugen, sondern zur Son- deriiüllannahme bringen. Sie enthalten nämlich umwelt- und gesundheits- schädliche Stoffe, die ge- trennt von anderen Stoffen entsorgt werden müssen. Viele dieser Akkus benüt- zen wir, ohne es zu wissen. Sie stecken in Ladeteilen von elektrischen Zahnbür- sten, Rasierern, Kleinstaub- saugern, Küchengeräten und Bohrmaschinen, ganz ein- fach in allen Elektrogeräten, die man aufladen und dann ohne Kabel benützen kann. Werfen Sie also in Zu- kunft solche Akkus nicht weg, sondern denken Sie an unsere Umwelt. Heute schon gelacht9 »Würdest Du Deinen al- ten Wagen in die Garage fahren?« »Warum das?« »Heute wird Sperrmüll abgeholt!< PHANTASIE - Als Phan- asie bezeichnet man die Einbildungskraft, schöpfe- risches Denken oder die Er- findungsgabe. Phantasie kann aber auch eine Träumerei oder ein Trugbild sein.
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