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Die Landesbank i s t "Hy po 11 Weil sie die gute Hand 1 fürs Geld hat. LANDES-HYPOTHEKENBANK TIROL 6370 Kitzbühel, Bichlstraße 9 ((05356)71149,71250 6380 St. Johann/T., Speckbacherstraße 29 ((05352) 3631 Die Bank des Landes Tirol Das Moor am Kitzbüheler Schwarzsee Aus einer Naturschutzinformation der Tiroler Landesregierung Seite 2 Kitzbüheler eAnzeiger Samstag, 6. Mai 1989 Kitzbüheler Wanderfi \ Wenn es schneit Es ist nicht leicht, jemandem eine Wanderung einzureden, wenn es draußen (Ende April) schneit. Aber Schneefall zeigt uns an, daß die Horrovision noch nicht berechtigt ist, wonach es laufend so warmer wird, daß es in den Alpen kaum mehr Schnee bis ins Tal gibt und die wei- ßen Flächen auf die Flecken beschränkt sind, auf denen man mit Hilfe von Ma- schinen »Schnee macht«. Freilich wäre es zum Beginn des Wonnemonats Mai bes- ser, wenn der Niederschlag in Form von Regen käme. Aber es ist auch seit alters- her bekannt, daß man es sich mit der Na- tur nicht »richten« kann und daß alle Be- mühungen in dieser Richtung früher oder später gescheitert sind. Was wir vor 20 Jahren als »Fortschritt« ganz allgemein geglaubt haben, bekämpfen nach entspre- chendem praktischen Erkennen heute vie- le, die sich ungerne ihrer damaligen Fort- schrittsgläubigkeit erinnnern. Hoffentlich geht es uns mit den Neuerungen, die wir jetzt anstreben, nicht auch so. Irgendtwo ist das Wort von der Umwelterträglichkeit schon mehr als ein Wort und eigentlich die jeweilige Prüfung unseres Verhaltens enorm wichtig. Weil wir schon beim »Philosophieren« sind: Seit der Mensch die Natur nützt, greift er immer stärker ein. Heute weiß man, daß die Rodung der Waldflächen großen Einfluß auf den Wasserhaushalt hat. Wir sorgen uns um die über die Skipi- sten abfließenden Gewässer. Als die Vor- fahren die Wälder für die (notwendigen) Almen rodeten, legten sie den Grundstein für die bis heute anhaltenden Gefahren, die von dort drohen. Sie wußten freilich darum und verhielten sich entsprechend. Erst unsere Zeit hält Wehren und Sperren für so sicher, daß man ausdrücklich als gefährdet eingestufte Bachläufe mit gan- zen Häuserzellen verbaut. Möge die nächste Generation den um- fasenden Schutz der Umwelt auch dann praktizieren, wenn sie vor der Entschei- dung steht, ob Natur oder wirtschaftli- cher (Kurzzeit) Gewinn die Oberhand be- halten. Wenn es schneit zum 1. Mai, dann kann man für Wanderer nur feste Wege im Tal empfehlen und zu gutem Schuh- werk und warmer Kleidung raten. Letzte- re trägt man leicht, wenn es plötzlich warm wird. Bahnen und Lifte sind im Be- triebsurlaub, aber zu Pfingsten ist die Hahnenkammbahn geöffnet, auch der Gaisberglift steht ab Pfingstsamstag (durchaus bis in den Herbst) bereit. Som- merbergfahrten mit den Seilbahnen und Liften kann man in größerem Ausmaß be- reits ab 20. Mai einplanen, denn da öff- nen neben der Hahnenkammbahn auch die Fleckaimbahn und die Kitzbüheler Hornbahnen (zum gleichen Tarif wie im Vorjahr). Der Schwarzsee bei Kitzbühel gehört mit seinen umgehenden Moorwiesen zu einer der seltensten und abwechslungsreichsten Landschaften Tirols. Eine recht eigentümli- che Pflanzenwelt aus Schwingrasen. Torf- mo:)ren. Sauergraswiesen und Hochstau- der.fluren konnte sich hier im Verlandungs- herich des Sees behaupten. Viele seltene Pflanzen wie Sonnentau. Drachenwurz oder Orchideen haben hier ihren Lebensraum. Daneben hat dieses M(xr eine jahrtausendalte Geschichte, wie wissenschaftliche Untersuchungen bestäti- gen. Es stellt gleichsam ein »Archiv der Na- tur< für uns alle dar. Das Moor beim Schwarzsee trägt mit Recht das Prädikat eines Lebensraumes von »internationaler Beceutung», wie im österreichischen Moarschutzkatalog ausgewiesen. Im Jahre 1984 wurde das Moor am Schwarzsee zum Naturschutzgebiet nach dem Tiroler Naturschutzgesetz erklärt. Auszug aus der 52. Verordnung der Tiroler Landesregierung vom 17. Juli 1984: » 1 Das in der nebenstehenden Karte rct ausgewiesene Gebiet in der Stadtge- meinde Kitzbühel wird wegen des Vorkom- mens seltener, von der Ausrottung bedroh- ter Pflanzenarten und wegen der seltenen, nur in Mooren vorkommenden Lebensge- meinschaften von Pflanzen und Tieren so- wie wegen der besonderen Erhaltungswür- digkeit dieses Moores als Ökosystem zum Naturschutzgebiet erklärt. Das Natur- schutzgebiet hat die Größe von 22,8 ha.« Die empfindlichen Uferzonen im ge- schützten Bereich des Moores am Schwarz- sec leiden besonders unter der Belastung dLrch Tritt und Lagern. Wenn uns eine in- taKte Natur noch etwas wert ist, sollte jeder Erholungssuchende die Abgrenzung des Naturschutzgebietes respektieren. Schließ- lich sind es besonders wertvolle Bereiche des Moores, die wir als Lebensräume für seltene Pflanzen und Tiere auch noch späte- re Generationen erhalten wollen. Es wird deshalb an alle Besucher des Schwarzsees der eindringliche Appell gerichtet, das Moor zu schützen und die Ver- und Gebote zu beachten. Rettung - Rotes Kreuz TELEFON 144
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