Kitzbüheler Anzeiger

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Der Marktplatz von St. Johann in Tirol mit dem auch heuer wieder am 1. Mai gesetzten Maibaum. Seite 26 J.(Jfzbühekr JInzeIger Samstag, 13. Mai 1989 Dr. Herbert Rosendorfer beeindruckte das Publikum Daß »Eichkatzelried« ja eigntlich ein Synonym für Kitzbühel, für die Stadt wie für seine Umgebung, darstellt, dürfte den meisten »Eichkatzelriedern« mittlerweile wohl klar geworden sein. »Eichkatzelried« steht aber auch für mehr. Es steht für die große Liebe des Au- tors Herbert Rosendorfer zu dieser Stadt und zu den Menschen. Daß also dieses Buch, das bei seinem Erscheinen solchen Unmut erregte und einen ungeheuren Wirbel unter den »Eichkatzelriedern« hervorgerufen hat, in Wahrheit eine Lie- beserklärung seines Autors an diese Stadt Kitzbühel, die ihm und seiner durch die Option aus Südtirol kommenden Familie während der Kriegs- und unmittelbaren Nachkriegszeit zu einer neuen Heimat ge- worden ist, bedeutet, wissen nur wenige. Bestimmt aber wissen es diejenigen, die es sich nicht nehmen ließen, dieser von der Literaturgruppe des BG St. Johann (mit Hilfe der Hypo-Bank sowie der Ver- lagsanstalt Tyrolia) veranstalteten Lesung im Cafe »Rainer« in St. Johann beizu- wohnen. Natürlich, die Person Rosendorfers gilt in unseren »Eichkatzelrieder«-Breiten im- mer noch als verfemt. Wen wundert es da, daß das Bundesgymnasium angerufen wurde, warum man denn einen solchen Nestbeschmutzer Doch was ist das für ein Ungeist, der sich da plötzlich wieder breit macht, um lauthals nach Zensur zu schreien? Oder hat Rosendorfer, ein sensibler, schüchterner Autor, der nach eigener Aussage vor jeder öffentlichen Lesung Angst hat, der am liebsten überhaupt nicht aus seinen bereits veröffentlichten Werken lesen würde, weil es ihn, wie er sagt, »Aus meiner momentanen Arbeit völlig herausreißt«, vielleicht doch recht? Stimmt es etwa, wenn er von »Skiidioten«, von »Zubetonierern« oder von immer neuen Schneisen, die für im- Dr. Herbert Rosendorfer während der Le- sung im Cafe »Rainer«, St. Johann. Photo: B. Kogler nie- neue Lifte in den Wald geschlagen wenden, schreibt? Oder übertreibt er viel- leicht? Kann sein, daß er oftmals zu sehr auf Lacher aus ist, kann sein, daß er zu be- wu3:e Pointen setzt, daß er Gags produ- ziert, um dem Hörer gleichsam mit dem Holzhammer die Wirklichkeit einzutrich- terr, den vorgestellten Spiegel durch Scenwerfer noch heller zu machen. Aber er kann auch anders, wie etwa ei- ne Kindheitserinnerung einer Fahrt im of- fenen Pferdeschlitten zum »Dampfiwirt« ins benachbarte St. Johann beweist, in der er ganz Erzähler wird, so sensibel und mit unglaublicher Liebe für die Natur, die der kleine Knabe mit all ihrer winterlichen Ungeheuerlichkeit in sich aufzunehmen vermag, um sie Jahre später zu Papier zu bringen. Rosendorfer lebt und arbeitet heute in München. Doch seine Liebe gehört nach wie vor Kitzbühel. Seien wir froh, Undinge wie eine »Reichsschrifttumskammer« ein für alle- mal (?) überwunden zu haben, seien wir froh, daß niemand mehr das Recht hat, einen Schriftsteller als heimatverbunden und linientreu oder aber als entartet zu klassifizieren. Lassen wir also Rosendor- fer schreiben, lassen wir ihn kritisieren, ohne gleich »Schweinerei« zu brüllen, denn wir können ihn ja guten Gewissens auslachen, wo er lächerlich ist, aber wir sollten auch den Mut haben, ihm zuzu- stimmen, wo er recht hat! Markus Gschwari Freizeitklub St. Johann in Tirol: Frühjahrs-Tennisturnier 1989 Aufgrund der großen Teilnehmerzahl konnte beim diesjährigen Frühjahrs- Turnier erstmals ein A, B und C-Bewerb im Tenniscenter Wallner durchgeführt werden. Waren am Christi Himmelfahrts- Tag bei den Vorrundenspielen die Wetter- verhältnisse geradezu ideal, machte teil- weiser Regen und kühler Wind am Sams- tag, den 6. Mai, leider eine Verschiebung der Endspiele in die Halle erforderlich. Bei einigen Spielern machten sich noch die Umstellung von der Halle auf die Frei- plätze bzw. angesammelte Winterreserven um die Körpermitte herum bemerkbar. Erfreulich zu vermerken war noch das teilweise gute Abschneiden einiger neuer Mitglieder. Auch läßt das gezeigte Inter- esse auf eine rege Tennissaison 1989 schließen. Ein besonderer Dank gilt den Pokal- spendern Sepp Maier, Wasti Leitner und Andi Mariacher. Als Sieger konnten sich diesmal eintra- gen: A-Bewerb: 1. Harald Jessacher, 2. Franz Spind- 1er, 3. Michael Märkl. B-Bewerb: 1. Ing. Herbert Sparer, 2. Alois Wim- mer, 3. Harald Eberharter. C-Bewerb: 1. Andi Mariacher, 2. Herbert Kisch, 3. Wasti Leitner. In Anbetracht des günstigen Arrange- ments (S 500,— pro Person für 3 Tage Halbpension, Busfahrt und 1 Abendes- sen) haben sich für den diesjährigen Früh- jahresausflug bereits 40 Teilnehmer ange- sagt. Der Ausflug geht diesmal vom 25. Mai bis 28. Mai nach St. Kanzian am Klo- peinersee, wo für Freitag ein heißes Doppel-Turnier und für Samstag ein Ver- gleichskampf gegen eine Kärntner Hob- bymannschaft am Programm stehen. Am Samstag abend finden die Preisverteilung und eine gemeinsame Feier bei Musik und einer Grillparty statt. Den Organisatoren für diesen Ausflug sei jetzt schon Danke gesagt.
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