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Gut zu wissen, was man sich jeder- zeit leisten kann. Samstag, 7. Jänner 1989 J{Jtib(ihckr )‚Anzeiger Seite 3 Kunst und Geschichte in Kitzbüheler Hotels Die Kitzbüheler Hoteliers, Peppii und Ernst Harisch, haben in ihren Hotels »Ha- risch«, »Maria Theresia« und »Schwarzer Adler« schon seit Jahren den akad. Maler und Bildhauer Karl Oberleitner unter Ver- trag. Zahlreich sind die Werke von Obleit- A 4I. ‚ø / / t t ‚ / Oit ibrtt' Wandfresko »Die Freibergerin von Mü- nichau«. ner in den genannten Hotels. Seine Stärke ist die Darstellung von historischen Szenen, wobei ihm eine künstlerische Fertigkeit ge- lingt, die bewundernswert ist. Kürzlich schuf er im »Goldenen Greif« ein Wandfresko, darstellend »Die Freiberge- rin von Münichau, 1529«. Das Schloßhotel Münichau gehört dem dritten Bruder, Hans Harisch. Das Fresko befindet sich im Speisesaal von »Harischs Hotel Goldener Greif« und zeigt Helene von Münichau, verehlichte Freiberg, Tochter des Gilg von Münichau, daneben König Ferdinand. Zur Legende: Helene von Freiberg, die letzte Müni- chauerin, war die Tochter von Ritter Gilg von Münichau und mit Onophrius von Frei- berg zu Aschau, Pfleger von Wasserburg in Bayern, verheiratet. Sie gehörte zur Refor- mationszeit der Sekte der Wiedertäufer an, welche Gegner der Kindertaufe waren und die Taufe an Erwachsenen wiederholten. Auch sie ließ sich wieder taufen und beher- bergte um das Jahr 1529 in Schloß Münichau Anhänger dieser Sekte, welche von der Re- gierung verfolgt wurden. Sie begab sich 1530 ins Schloß ihres Gemahls in Aschau, wo sie Herzog Wilhelm von Bayern verhaf- ten lassen wollte. Sie war jedoch bereits aus dem Schlosse entwichen und auf ihr Schloß Münichau geflohen. Die tirolische Regie- rung beauftragte den Stadt- und Landrichter von Kitzbühel, Schloß Münichau zu beset- zen und die »Freibergerin« zu verhaften. Al- lerdings vergeblich, die Übeltäterin war be- reits nach Eppan in Südtirol entflohen. Inzwischen war diese Sache auch dem König Ferdinand mitgeteilt worden, wel- cher mit einem Schreiben vom 3. April 1530 aus Prag die Güter der Freigeberin als der Krone verfallen erklärte. Doch zum endgül- tigen Verluste des Schlosses sollte es nicht kommen: die Söhne der Helene von Frei- berg baten den König um Rücknahme der Konfiskation, unterstützt auch durch Kardi- nal Bernhard von Cies von Trient. Den Gna- denakt stellte König Ferdinand mit 1. Juli desselben Jahres aus. Helene von Freiberg wurde begnadigt, jedoch verhalten, ihren Irrglauben öffentlich zu widerrufen. Dazu war sie allerding nicht zu bewegen; im Okto- ber 1534 wurde ihr der öffentliche Widerruf erlassen; sie erklärte dann endlich vor dem Delegaten der tirolischen Regierung von ihrem Irrglauben abzustehen. Nach dem Tode Helenas, der letzten Mü- nichauerin, ging Schloß Münichau in den -Jederzeitkredit nnnr Warum nicht einfach ‚ 1 OI Ir%LI 1 IOL Bargeld rund um die Uhr! Hinterstadt 11, vis-ä-vis Casino Kitzbühel. Besitz ihrer Söhne, der Ritter von Freiberg, über. (Quelle: »Schloß Münichau«, Wien 1915, von Hofrat Josef Maria Eder, einem Wahl- kitzbüheler, der nach seinem Tode auf dem Kitzbüheler Bergfriedhof ein »Ehrengrab erhielt.) Sprechtage der Pensionsversicherungsanstalt der Angestellten in Kitzbühel, Arbeiterkammer, am 18. Jän- ner 1989 von 8 bis 12 Uhr; in Kirchberg, Ge- meindeamt, am 18. Jänner 1989 von 13.30 bis 15.30 Uhr. Sparkasse der Stadt Kitzbü hei Derg.heimIchePazer in allen Geldangelegenheiten 4x in Kitzbühel sowie Geschäftsstellen in allen größeren Orten des Bezirks Kitzbühel - St. Johann i.T. - Kirchberg - Fieberbrunn - Westendorf - Hopfgarten - Kössen
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