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Seite 4 ..kJlzbübeler LAnzeiger Samstag, 7. Jänner 1989 Aus dem Kitzbüheler Rathaus: Von der Abschlußsitzung des Gemeinderates Zu der bereits traditionellen Jahresab- sch!ußsitzung des Kitzbüheler Gemeinde- rates am 29. Dezember 1988 hatte Bürger- meister Hans Brettauer neben den Stadt- und Gemeinderäten auch die Ersatzleute, die leitenden Angestellten der Stadtgemein- de sowie die Pensionisten eingeladen. Zu Beginn der Sitzung wurde der imabge- laufenen Jahr verstorbenen Kitzbüheler ge- dacht, insbesondere des ältesten Kitzbühe- lers, Paul von Hevesy, der 105 Jahre alt geworden ist, weiters des Ersatzgemeinde- rates Matthäus Zaggl, des Gemeinderates Andreas Obernauer und des Gemeinderates und Vizebürgermeisters Oskar Eber!. Standesfälle Insgesamt verstarben im abgelaufenen Jahr in Kitzbühel 108 Personen, davon wa- ren 40 Kitzbüheler (18 Männer und Frauen), 56 waren österreichische Staatsbürger und 12 Ausländer. Zehn Kitzbüheler (8 Männer und 2 Frauen) sind auswärts verstorben. Die Geburtenzahl war mit 207 gegenüber dem Vorjahr (186) wieder steigend, davon waren 101 Knaben und 106 Mädchen. 47 Kinder sind Kitzbüheler, 149 österreichische Staatsbürger und elf Ausländer. Weitere 26 Kitzbüheler (12 Knaben und 14 Mädchen) wurden auswärts geboren. Getraut wurden in Kitzbühel insgesamt 65 Paare, wovon 52 Eheschließende aus Kitzbühel waren, 55 kamen aus dem übrigen Osterreich und 23 aus dem Ausland. Rückblick auf 1988 Das abgelaufene Jahr bezeichnete Bür- germeister Brettauer als ein wirtschaftlich gutes Jahr ohne Katastrophen, da man das ausgefallene Hahnenkammrennen nicht als solche bezeichnen darf. Es werden jedoch trotzdem weitere Anstrengungen für den Sommer- und Wintertourismus gemacht werden müssen, wobei er den Golfplatz, die Tennisanlage, eine Beschneiungsanlage und ganz besonders die Bemühungen um eine Verkehrsentlastung anführte. Im Budget für 1989, welches im Rohentwurf bereits fertig ist, konnten Wünsche in der Höhe von 20 Mio. Schilling nicht berücksichtigt werden. Die nächsten großen Maßnahmen können nur mehr durch Darlehen bedient werden. Da die Stadtgemeinde bisher mit Darle- hensaufnahmen äußerst zurückhaltend war, ist sie nun in der Lage, durch Darlehen gro- ße Maßnahmen zu setzen. Große Investitionen gab es wieder im städt. Krankenhaus: Eine neue Groß-EDV- Anlage und eine moderne Durchleuch- tungsanlage. Beim Personal ist es endlich gelungen, eine Oberärztin für Anästhesie zu bekommen, auch konnten zwei neue Schwe- sternposten besetzt werden. Leider fehlt im- mer noch ein interimistischer Oberarzt. Bei einer Untersuchung aller Tiroler Kranken- häuser hat sich wieder herausgestellt, daß das Krankenhaus Kitzbühel in wirtschaftli- cher Hinsicht das zweitbeste in Tirol ist. Bezüglich des Altersheimes ist nun der endgültige Ankauf des Hauses vom Bund gelungen, sodaß dem Umbau nichts mehr im Wege steht. Die Planung wurde fertigge- stellt, die Bauverhandlung durchgeführt und der neue Zufahrtsweg gebaut. Da auch die Zusicherung für die Wohnbauförde- rungsmittel vorhanden ist, kann mit dem Bau im heurigen Frühjahr begonnen wer- den. Die Finanzierung der Kosten von ca. 50 Mio. Schilling erfolgt mit Wohnbauförde- rungsmitteln und Rücklagen aus der Spiel- bankabgabe. Es sind auch sehr viele Spen- den eingegangen, für welche sich der Bürgermeister herzlichst bedankte. Sehr viel getan wurde auch im Bereich Umweltschutz, wozu auch eine umfangrei- che Kanalisation gehört. Das Klärwerk des Abwasserverbandes Reither Ache ist voll in Betrieb, das Klärwerk Großache-Süd wurde im Dezember in Teilbetrieb genommen und funktioniert ausgezeichnet. Die endgültige Fertigstellung ist für August des heurigen Jahres geplant. Auch umfangreiche Kanal!- sierungsarbeiten im Gesamtbetrag von 10,5 Mio. Schilling wurden durchgeführt und der Kanal Richln-Mauring geplant. Auch auf dem Sektor Müllbeseitigung wurde viel verbessert: Die Altglasentsorgung wurde auf neue Behälter umgestellt, die Sonder- müllaktion und die Aktion Müllkübel für die Zweitwohnungen waren sehr erfolg- reich, auch die Altpapiersammlung durch das Rote Kreuz funktioniert wieder, muß aber noch verbessert werden. Die äußerst rege Bautätigkeit im abgelau- fenen Jahr bezeichnete BM Brettauer als überhitzte Konjunktur. Als erschreckend bei den zahlreichen Bauverhandlungen nannte er den Umstand, daß es sich bei 70 % um Zweitwohnungen gehandelt hat. Es soll daher alles versucht werden, um den Grund- verkauf an Fremde zu verhindern, da es sonst für einen Einheimischen bald nicht mehr möglich sein wird, sich anzusiedeln. Die Bautätigkeit auf den Siedlergründen der Stadtgemeinde ist beinahe abgeschlossen. Es haben sich sehr viele Kitzbüheler ein Ei- genheim schaffen können und dadurch den Wohnungsmarkt entlastet. In der Siedlung »Sinnwell« sind im Herbst 26 Wohnungen bezogen worden, ebensoviele sind im Bau und werden im heurigen Herbst fertig. Der Bau von weiteren 26 Wohnungen wurde von der »Neuen Heimat« angekündigt, wobei die Vergabe wieder durch die Stadtgemein- de erfolgt. Eine Lanze brach Bürgermeister Brett- auer für den Städtischen Bauhof, der sehr oft zu unrecht kritisiert wird, dessen Leistun- gen aber kaum beachtet werden. Dazu gehö- ren die Schneeräumung, die Reinigung und Erhaltung der Straßen und Gehsteige, Asphaltierungsarbeiten, Instandhaltungs- arbeiten bei der Kunsteisbahn und am Schwarzsee, zahlreiche Umbau- und Reno- vierungsarbeiten bei städtischen Gebäuden und Anlagen, der Ausbau von Dienstwoh- nungen für das Krankenhauspersonal im al- ten Stadtspital und die Mithilfe bei allen Fe- sten und öffentlichen Veranstaltungen. Auf dem Straßenbausektor wurde mit der Fußgängerzone in der Unteren Hinterstadt begonnen, Kanal und Wasserleitung beim Höckbühel verlegt, die Zufahrt zum »Al- penhotel« und der Einsiedeleiweg asphal- tiert sowie zahlreiche Belagssanierungen bei Straßen und Gehsteigen durchgeführt. Bei der Wildbachverbauung wurde das Ge- schieberückhaltebecken beim Ehrenbach errichtet, die Sanierung des Burgstallba- ches durchgeführt und die Klausenbachver- bauung in Angriff genommen. Auf dem Sektor Jugend und Sport ist auch sehr viel geschehen. Es wurden Sanierungs- arbeiten bei der Kunsteisbahn und bei der
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