Kitzbüheler Anzeiger

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Brixentaler Antlaßritt 1989 A#-ztlaJ3reiter vcn Kirchberg auf dem »Ausritt« nach Brixen im Thale, Photo von 1988. Seite 26 kJtzbtJhekr KAnzeiger Samstag, 20. Mai 1989 Der historische Brixentaler Antlaßrjt: am Fronleichnamstag, Donnerstag, 25. Mai, wird heuer wieder bei jeder Witte- rung abgehalten. 12 Uhr: Ausitt der Kirchberger und de: Westendorfer Antlaßrejter. 13 Uhr: Versammlung der Antlaßreiter von Brixen im Thale, Westendorf und Ki:chberg vor dem Dekanatshof Brixen Programm für den Brixentaler Antlaßritt Beim Brixentaler Antlaßritt handelt es sich um eine traditionelle Reierprozes- sion, die nach der Volksüberlieferung mit dem 30jährigen Krieg in Verbindung ge- bracht wird. Nach Ansicht des Historikers Dörrer vermutet man im Antlaßritt auch eine ur- alte germanische Darstellung vom Sieg des Sommers über den Winter. Diese An- sicht wird auch dadurch erhärtet, daß in einer Brixner K±rchenrechnung von 1655 der Antlaßritt als »alter Brauch<.: bezeich- net wirc. Der »Antlaßtag« wird im Brixental sehr festlich gefeiert. Aus dem folgenden Programm können Sie den Ablauf der Festlichkeit ersehen. .30 Uhr - Heilige Messe in der Dc- kanatskirche Brixen :m Thale. 9.15 Uhr - Prozession nach Hof. 12.30 Uhr - EinhDlung der Reiter aus Kirchberg und Westendorf durch die Mu- sikkapelkn aus Brixen im Thale und Kelchsau. 13 Uh: - Beginn des Antlaßrittes zur Klansenkapelle (= Schwedenkapelle). 13.30 Uhr bis 1.30 Uhr - Konzert der Musikkapellen Brixen im Thale und Kelchsau - im Gasthof »Alpenrose« bzw. Gasthof »Reitlwirt«. 16.30 Uhr - Rückkehr der Reiter aus Brixen im Thale und Westendorf unter im Thale. Einholung des Allerheiligsten aus der Kirche. Der feierliche Ritt beginnt. Bei der Klausenkapelle in Kirchberg an der Grenze von Kirchberg und Kitzbühel; früher Grenze von Tirol und dem damals salzburgerischen Brixental, werden die vier Evangelien gelesen und der Wetterse- gen er-.eilt. Vorantritt der Musikkapelle Brixen im Thale. 17 Uhr - Schlußzeremoie im Deka- natshoC. Der Antlafliitt (Auszug aus: »Tiroler Jungbürgerbuch« Der Br:xentaler Antlaßritt beruht auf ei- ner alten Überlieferung. Er findet nach- mittags bei jedem Wetter statt; nur wenn gerade eine Überschwemmung ist, soll er unterbleiben. Wo ein Pferd im Stall ist, wird es gestriegelt und geputzt, und das prächtigste Geschirr und der schönste Sat- tel werden ihm aufgelegt. Die Tiere wer- den mit Federn, Laub, Blumenkränzen, Pfingstrosengehängen und Lärchenzwei- gen geschmückt. Die Reiter tragen grüne Zweige, Fahnen oder Laternen. In frühe- ren Zeiten beteiligten sich nur die besit- zenden Bauern am Umritt; später nahmen auch Knechte, Jugendliche, ja Handwer- ker und Arbeiter und die Veteranen- und Schützenvereine teil. Die Volksüberlieferung bringt die Ent- stehung des Brauches mit dem Dreißig- jährigen Krieg in Verbindung. Die Schwe- den seien von Bayern nach Tirol eingefal- len. Die Bauern des Brixentales seien ih- nen entgegengeritten, voran der Pfarrer mit dem Allerheiligsten, und sie hätten sie zurückgeschlagen. Zum Dank für die Er- rettung vor dem Feind sollen die Bewoh- ner der drei Orte Brixen, Westendorf und Kirchberg den Ritt zur Klausenkapelle ge- lobt haben. Das hohe Alter des Brixentaler Antlaß- rittes geht aus der Gepflogenheit hervor, daß die Westendorfer und Kirchberger vor dem Ausritt nach Brixen um einen vor ihrer Kirche aufgerichteten Maibaum rei- ten, was ein vorchristlicher Brauch ist. In Brixen beginnt der Ritt um ein Uhr mit- tags. Der Dechant oder ein Kooperator holt das Allerheiligste in der Versehbursa aus der Kirche. In Chorrock und Stola be- steigt er sein Pferd, meist einen Schim- mel, und reitet mit allen Teilnehmern um die Kirche und einen Kastanienbaum; des- sen Stelle nahm früher ebenfalls ein Mai- baum ein, an dessen Gipfel ein »Schwe- denkopf« steckte. Paarweise ziehen die Reiter betend unter Glockengeläute, an der Spitze die Brixner Musikkapelle, durch die festlich geschmückten Straßen. Die Reihenfolge der Reiter wird altem Herkommen gemäß genau eingehalten. Am Ortsende kehrt die Musikkapelle um. Die Prozession reitet weiter gegen Kirch- berg. Wird sie auf der Höhe von Bockern sichtbar, beginnen die Kirchberger Glocken zu läuten. Am Ortseingang war- tet die Musikkapelle, um die Reiter durch das Dorf zu begleiten. Kommt die Prozes- sion am Kirchbühel vorbei, schweigen die großen Glocken und die Musik. Nur das Sterbeglöckchen bimmelt fort. Der Prie- ster gibt den Segen mit dem Allerheilig- sten über die Reiter. Auf der Klausner Höhe bleibt auch die Kirchberger Musik zurück. Bis zum Klausenbach hört man nur das Beten der Männer und die Mmi- strantenglöckchen. Nahe der Schweden- kapelle ist ein Maibaum aufgestellt, der ebenso wie die Kapelle umritten wird. Die Reiter sitzen dann ab, der Priester liest vier Evangelien und gibt den Wettersegen in die vier Himmelsrichtungen. Dann kehrt die Prozession in gleicher Ordnung zurück nach Kirchberg und um- reitet wieder den Maibaum. Die Kirchber- ger Gruppe löst sich hier auf. In Brixen werden wieder Kirche und Kastanie um- kreist. Die Westendorfer reiten noch ge- schlossen in ihr Dorfheim. Altpapiersaminhing in Jochberg, Aurach, Reith Das Rote Kreuz, Ortsstelle Kitzbühel, führt am Samstag, den 3. Juni 1989 eine Altpapiersammlung in Jochberg, Aurach und Reith durch. Der Reinerlös dieser Sammlung dient zur Anschaffung von Ausrüstungsgegenständen in unserer Ortsstelle. Um diese Sammlung so erfolg- reich wie möglich zu gestalten, möchten wir Sie herzlich bitten, uns dabei kräftig zu unterstützen. Wie letztes Jahr haben wir in Reith wie- der drei große Sammelstätten eingerich- tet: Münichau, Gemeinde, Hausermühle (Straßenrand). Für Ihre rege Mitarbeit und Unterstüt- zung bedanken wir uns im vorhinein recht herzlich.
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