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Polytechnischer Lehrgan2 Brixen im Thale: Eine Woche als »Verkäuferin« im Kaufhaus Obernauer in Kirchberg W ffl Ii/llgar(! GredIr (rechts), Schülerir des PL Brveir i. iii., tc1'.1I(/!f .'irIi als Verkäuferin im Kaufhaus C)bernauer In Kirchbrg. Samstag, 20. Mai 1989 J<jtzbüheIer „Anzeiger Seite Am 20. Fetrua: 1989 begann für die Schüler des Polytechnischen Lehrganges Brixen die Schnupperwoche, die bis zum 25. Februar dauere. Da ich gerne iT1zel- hande1saufmann werden möchte, durfte ich im Kaufhaus Bechlschmied in Kirch- berg »schnuppern<. Am Montag war ich pünktlich um 8.30 Uhr im Betrieb. Es wurde--i mir alle Ange- stellten vorgestellt, mit denen ich mich auf Anhieb gut verstanden habe. Ich mußte dann staubsaugen und später Nä- gel abwägen. Die 100er Nägel mußte ich zu einem halben Kilogramm und die 120er Nägel zu einem Kilogramm verpacken. Als ich mit dieser Arbeit fertig war, durfte ich mit Michaela eine Lieferung aus- packen, wobei wir vergleichen mußten, ob all das, was bes:ellt worden war, gelie- fert worden ist. Auf alle Sticke wurde der Preiszettel geklebt. An diesem Vormittag hat mir Frau Obernauer auch das Lager gezeigt. Am Nachmittag mußte ich dann in der Kleiderabteilung die Stirnbänder aufräumen. Am ersten Tag war ic:1 total k.o.! Vom Dienstag bs Freitag mußte ich je- den Morgen staubsaugen und die Ein- gangstü: putzen. Michaela und ich muß- ten dann ins Lager, wo wir die Preise des Fissier-Geschirrs verglichen. Zuerst waren wir auf der Suche nach der neuen Preisli- ste. Im Geschäft und in der Auslage wur- de auch noch alles verglichen. Um 14.30 Uhr mußte ich die Schaufenster putzen, später wieder eine neue i.ieferun2 aus- packen und die Preiszettel ajfkleben. Dienstag kurz vor 18 Uhr hat mir meine Chefin, Monika Ojernaue, die Kassa er- klärt. Ich hatte schon ein bißchen Erfah- rung, da ich den anderen Angestell:en am Montag genau zugesehen hatte. Mittwoch vormittags kam wieder eine Lieferung, die dann im Geschäft und im Lager eiogeorcnet wurde. Ich durfte am selben Tag schon kass:eren. Kurz vor Mit- tag mußte ich die Aufkleber sortieren und zählen. Am Nachmittag hatte ich dann die Wanderstockplä t:chen zu sortieren und mußte im Lager verschiedene Glocken zählen. Ab Mittwoch durfte ich immer ö[er zur Kassa, da Rosi und Mi- chaela Kunden zu bedienen hatten. Am Donners:ag mußte ich die Ansichtskarten s:rtieren md draußen den Kartenständer auffüllen. Am Nachmittag kam wieder ei- ne neue Lieferung, eEc wieder ausgepackt und Nerräumt werden mußte. Nach dieser Arbeit kehrte --ch darm die Treppen vor dem Geschäft. Auch am Donnerstag und Freitag durfte ich kassieren. Die ganze Woche mußte ich ab und zu ins Lager laufen, um einige Sachen zu ho- leri, weil wir die aufgelegten Souvenirs be- reits verkauft hatten. Am Freitag hatte ich wieder Nägel abzuwägen, und später mußte ich ein paar grcße Taschen zusam- menleger.. Ich konnte am Ende der Wo- che den Kunden schon ein wenig behilf- lich sein. Am Samstag habe ich noch bis Mittag gearbeitet, weil es mir so gut gefal- len hat. Irmgard Gredler, Schülerii des Polyt. Lehrg. Brixen i.Th. Benötigen Sie kurzfristige Hilfe im Sommer? Immer mehr Schülerinnen und Schüler vn berufsbildeiden Schulen suchen Arbeit für die Sommerferien. Häufig fragen sie beim Arhetsamt nach freien Ferialstellen. Um diesen jungen Menschen, die gerne arbeiten möchten, helfen zu können, bittet das Arbeitsamt Kitzbühel alle Dienstgeber, die Bedarf an solchen Arbeitskräften - wenn auch nur für einige Wochen - haben, um eine entsprechende Meldung. Bitte rufen Sie das Arbeitsamt Kitzbühel (0 53 56 / 24 22) an und verlangen Sie Frau Helga ETZER. Brandl: »Umweltschutz durch verbesserte Technik und interdisziplinäre Zusammenarbeit!« »Trotz Abfallvermeidung, -verwertung und -behandlung werden auch in Zukunft Stoffe übrig bleiben, die zu deponieren sind«, eröffnete Univ.-Prof. Dr. Heinz Brandl seinen Vortrag zum Thema »Sa- nierung der Altlasten und Neubau von Deponien«: Veranstaltet wurde der Vor- trags- und Diskussionsabend in Innsbruck vom Verein der Österreichischen Zement- fabriken (VOZ). Brandl: »Der vor allem in den Indu- strieländern laufend anfallende Abfall er- fordert immer dringlicher den Bau geord- neter Deponieanlagen, um weitere Um- weltschäden zu vermeiden.« In seinen Ausführungen behandelte der Vorstand des Instituts für Grundbau, Geologie und Felsbau an der Technischen Universität in Wien verschiedene Möglichkeiten zur Ab- lagerung von Müll bzw. Abfall, wobei er insbesondere die geotechnischen Aspekte hervorhob. Der Professor ging davon aus, daß eine »ordnungsgemäße Deponie« ein kontrol- lierbares »Ingenieurbauwerk« darstelle und begrüßte jede Neuerung auf diesem Sektor. Deponien seien notwendig, um längerfristig den Schutz unserer Umwelt unter Kontrolle zu bekommen. Denn eine echte Sanierung von Altlasten sei vielfach nur durch Aushub und Behandlung zu er- reichen, wofür verschiedene Verfahren in Frage kämen: Extraktion, thermische und mikrobiologische Behandlung sowie di- verse Kombinationen und Sonderlösun- gen. Der Trend gehe derzeit zur Verbren- nung, weil damit auch die Abfallmenge drastisch reduziert werden könne. Bei der Sicherung von Altlasten käme der Ein- kapselung Priorität zu. Es handle sich da- bei um Oberflächenbedeckungen, Um- schließungswände (Dichtwände) und Dichtungssohlen. »Wir müssen auch in der Bevölkerung das Verständnis für konkrete Umwelt- schutzmaßnahmen wecken und immer wieder Beispiele sowie neue technische Möglichkeiten aufzeigen. Denn wer weiß schon, daß z.B. die Zementindustrie in Osterreich 80 Prozent aller Altreifen ent- sorgt?«, richtete Brandl die Frage ans Pu- blikum. Die Bewältigung der Umweltproblema- tik könne nur durch interdisziplinäre Zu- sammenarbeit erfolgen. Dabei seien so- wohl die technische Machbarkeit als auch die wirtschaftliche Tragbarkeit stets zu berücksichtigen.
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