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Urlaubszeit Seite 12 XJ1zbübckr LAnzeiger Samstag, 3. Juni 1989 Sind Sie schon fleißig am Prospekte blättern und Ur- laubspläne schmieden? Be- stimmt, denn in ein paar Wochen werden die ersten Erholungssuchenden schon wieder aus ihren diesjähri- gen Ferien zurückkommen. Aber wußten Sie eigent- lich, daß eine Studie besagt, daß beinahe jedes zweite 'Ehepaar seine Ferien mit Streit verbringt? Kaum zu glauben, wenn man bedenkt, daß das scheinbar einfachste auf der Welt, nämlich, einen schö- nen Urlaub zu verbringen, vielen nicht gelingt. Man- che Urlauber streiten schon vor der Abfahrt, denn mei- stens regen sich die Männer über die hektische Planung der Frauen auf oder mek- kern angesichts der vielen Koffer. Die Frauen regen sich dann im Urlaub darüber auf, daß ihr Mann nicht aus seiner Liege zu kriegen ist, um mit dem Bus eine Be- s ichtigungsfahrt zu machen, daß er zuviel trinkt, oder ein weiterer Streitpunkt ist oft die liebe Eifersucht. Nur, zu Konflikten kommt es nicht aus heiterem Him- mel, sie entstehen nicht spontan. Im Urlaub kommt nur das zum Vorschein, was im Alltag von Pflichten und Alltagssorgen zugedeckt wird. Um seinen Urlaub wirk- lich zur schönsten Jahres- zeit zu machen, gibt es einen Fahrplan für ungetrübte Fe- rien: Urlaub schon im Alltag beginnen: Längere Freizei- ten muß man üben. Machen Sie daher schon den Sonntag zum Ferientag. Nicht bis zur letzten Minute arbeiten. Der Ge- nuß einer Reise ist dann am schönsten, wenn man vor- her Zeit hat, sich darauf zu freuen. stellen. Bedenken Sie, die Prospektwelt ist nicht die Wirklichkeit. Am dritten Tage kürzer treten, denn an diesem Tag brauchen Körper und Seele besondere Ruhe. Erlebnis und Erholung immer im Gleichgewicht halten, das richtige Maß an beidem finden. Zeit für sich und für- einander haben. Suchen Sie gemeinsam das Reiseziel aus, aber lassen Sie sich ge- genseitig viel Freiraum. Wählerisch mit den Ur- laubspartnern sein. Wer Angst vor dem Alleinreisen hat, sollte lieber auf Ferien verzichten, als mit falschen Leuten verreisen. Seelenbaden ist wichti- ger als Sonnenbaden. Um den Urlaub vom Alltag zu genießen, sollten Sie die Uhr einmal zu Hause las- sen. Der Nachurlaub zum Eingewöhnen ist besonders wichtig. Drei Tage sind nö- tig, um sich mit dem Alltag wieder richtig anzufreun- den. So retten Sie alle Erleb- nisse ins neue Arbeitsjahr hinüber. Schönen Urlaub Ihre Dagmar LEGAL - Dieses Wort be- deutet gesetzlich oder dem Gesetz entsprechend, im Gegensatz zu illegal = un- gesetzlich. Legalisieren heißt dem- nach etwas amtlich beglau- bigen oder die gesetzliche Bestimmung geben. MANAGEN - Dies heißt einerseits etwas handhaben, zustande bringen oder ge- schickt bewerkstelligen. Man kann aber auch einen Berufssportler oder einen Künstler managen, was so- viel wie betreuen bedeutet. Der Manager ist demnach jemand, der eine Sache vor- bereitet und durchführt. In diesem Zusammenhang Streß, Streß, Streß! Daß man durch zuviel Streß nervös und abge- spannt wird, das weiß wohl jeder Mensch; aber, daß man durch das richtige Maß an Streß das Leben verlän- gern kann, das wird wohl kaum jemand gehört haben. Dem ist aber so. Zuwenig Streß verkürzt das Leben ebenso wie zuviel Streß, fand zumindest ein deut- scher Professor heraus. So einfach das klingt, so schwierig ist es, das richtige Maß zu finden. Die Art und Stärke einer Belastung sind nicht unbedingt entschei- dend. Viel wesentlicher ist, wie man den Streß verarbei- tet. So kann z.B. eine Ehe- scheidung den einen Partner in seiner Entwicklung för- dern, während der andere Partner an dieser Belastung zerbricht. Die Empfehlung des Pro- fessors: Immer die gute Sei- te einer seelischen Bela- stung aufdecken. So wird Streß erträglich. sei auch die MANAGER- KRANKHEIT erwähnt. Es ist dies eine Krankheit, die auf nervöser Grundlage ba- siert. Das Kennzeichen sind vor allem Kreislaufstörun- gen, die oft zu plötzlichem Herztod führen. Heute schon gelacht? »Wie heißen Sie eigent- lich?« »Mein Name ist Müller. Ohne Ypsilon.« »In dem Namen kommt doch gar kein Ypsilon vor.« »Eben, das habe ich ja ge- rade gesagt!« Mehr Zeit für die An- reise lassen. Das schont die Nerven, und der Urlaub be- ginnt schon im Auto. Sich angenehm ent- täuschen lassen und keine 1 übertriebenen Erwartungen Fremdworterleichtgemachtet ei Diese Woche:
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