Kitzbüheler Anzeiger

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it log q1 12 1 dz( t we, " e~o A JA Beratung, Entwürfe, Ausführung Bau- und von: Grabkreuzen, Toren, Gittern, Lampen, Geländern. Kipptore mit Fernbedienung. PORTAL UND DETAILS BEI SPORTALM-MODE (vis ä vis Postamt Kitz) 6370 KITZBÜHEL Jochberger Str145 Tel. 05356/33 12 SEITE 4 KITZBÜHELER ANZEIGER SCHMIEDE/SCHLOSSER Aus der Geschichte der Eisengewinnung und Eisenbearbeitung Der Schmied als ältester Handwerker neben dem Töpfer. Die Kenntnis von der Eisengewinnung und Eisenbearbeitung kam selbstverständlich nicht schlagartig sondern eine Entwicklung über Jahrtausende ging voraus. Die Eisen- zeit bedeutet somit eine Epoche der Menschheitsgeschichte, die fast alle Völker durchliefen, die aber nicht für alle zur glei- chen Zeit eintrat. Vorausgegangen war die Bronzezeit, in der die Menschen gelernt hat- ten, Legierungen aus Kupfer und Zinn herzu- stellen. Wie sehr viele Leistungen kultureller Ent- wicklungsstufen dürfte auch die Fähigkeit Ei- sen zu bearbeiten im nahen Osten, in Ägyp- ten und Mesopotamien erstmals aufgetreten sein. Daß es Zeiten gab, in denen das Eisen für kostbarer gehalten wurde als Gold, ist all- gemein bekannt. Einige Perlen oder Tropfen sind in Gerzah in Agypten gefunden worden. Sie werden in die Zeit um 3500 v.Chr. datiert und bestehen ebenso wie die Funde aus Me- sopotamien, aus Meteoreisen. Diesem vom Himmel gefallenen Material dürften magi- sche Kräfte zugeschrieben worden sein. Es kann daher angenommern werden, daß die- se Perlen aus Eisen nicht allein als Schmuck, sondern- und dies vor allem - als Amulett ge- tragen wurden. Auch eines der ersten bekannten Beispiele von gegossenem Eisen wurde wieder in Me- sopotamien gefunden. Es handeltsich um ei- ne nur teilweise erhaltene Dolchklinge, die um 2800 v.Chr. datiert wird. Die Waffe läßt den Schluß zu, daß man gelernt hatte, das Eisen zu schmelzen. Die Forschung ergab aber auch, daß selbst in diesen ältesten Kulturlän- dern im 2. Jahrtausend v.Chr. eine Verwen- dung von Eisen in größerem Umfang noch nicht anzunehmen ist. Es wird jedoch als möglich bezeichnet, daß Ende jenes Jahr- tausends allmählich eine wirkliche Eisenin- dustrie aufgebaut wurde. Vom Zweistromland und Ägypten wanderte die Kenntnis der Eisenherstellung und der entsprechenden Arbeiten wahrscheinlich erst mit dem Beginn des 1. Jahrhunderts nach Griechenland und in die Aegaeis und breitete sich von da nach und nach über ganz Europa aus. Im 6.Jh.v.Chr. dürfte der Verbrei- tungsprozeß für Zentraleuropa und den Mit- telmeerraum abgeschlossen gewesen sein. Nun, da die Eisengewinnung und Bearbei- tung in größerem Maße möglich war und kei- ne Beziehung mehr bestand zu den vom Himmel gefallenen Meteoriten, hatte das Ei- sen auch nicht länger magische, übernatürli- che Bedeutung. Es wurde zum Material für Gebrauchsgegenstände und in all den Jahr- hunderten, von denen wir von diesem Mate- rial und seiner Verwendung Kenntnis haben, ist vielleicht nur der Eisenschmuck im 1. Weltkrieg von einer gewissen magischen Be- deutung. „Gold gab ich für Eisen", d.h. das Gold wurde geopfert, das Eisen war Symbol für das Opfer der Frauen für das Vaterland und damit für Ehemann, Sohn, Enkel. Wenn auch seit dem 6.Jh.v.Chr. die Technik der Eisengewinnung und Eisenbearbeitung in Europa verbreitet gewesen sein dürfte, so haben sich doch aus der frühen Zeit keine Gegenstände erhalten, außer hie und da bei Ausgrabungen gefundene Arbeitsgeräte. Obwohl sie durch Rost weitgehend angegrif- fen, ja fast zerstört sind, ist es möglich sie nach Material und Verwendung doch noch zu bestimmen. Da sind Waffen, wie Messer und Pfeilspitzen, aber auch Pflugscharen und dergleichen Arbeitsgeräte. Sie können nach mitgefundener Keramik annähernd datiert werden. Der Schmied ist neben dem Töpfer der älte- ste Handwerker. In der Antike war die hand- werkliche Arbeit zum größten Teil den Skla- ven überlassen und somit nicht sehr geach- tet. Das änderte sich mit dem beginnenden Mittelalter. Einige Klöster legten den Mön- chen als Ordensregel auch die handwerkli- che Arbeit auf: „ora et labora". Im späten Mit- telalter bildete sich in den wachsenden Städ- ten ein freier bürgerlicher Handwerkerstand heraus, der in feste, strenge Zunftregeln ge- bunden war. Die Kloster- und Domschulen lehrten die sie- ben freien Künste, die artes liberales - Gram- matik, Rhetorik, Dialektik, Arithmertik, Geo- metrie, Astronomie, Musik -. Neben sie wur- den im 12.Jh. die artes mechanicae gestellt. Hugo von Sankt victor stellte um 1130 die Rei- henfolge auf: Weberei, Waffenschmiede, Schiffahrt, Ackerbau, Jagd, Heilkunde, Thea-
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