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Sparkasse der Stadt Kitzbiihel: Herlinde Strobl stellt aus V 0 ernmage am Montag, 19. Juni 1989, 20 Uhr Herlinde Strobl bemalt Ostereierfiir den Basar. Umgeben -;on i4ren eigenen Arbeiten in ihrem Atelier in Spanien. Samstag, 17. Juni 1989 Kitzbtlheler )k'Anzelger Seite 7 Die geborer-e Kitzbiihelerin ist eine Kiinstlerin besonderer Prdgung. Herlinde Strobl (40) wird vom 20.6. bis 14.77.1989 durch Vermittlung des Kitzbtiheler Vize- btirgermeisters und Kulturreferenten Ca- pellari einen kleinen Teil ihrer Arbeiter-, Gemalde und Zeichnungen im Schalter- raurn der Sparkassenzentrale Kitzbiihe'-, Bahnhofstraf3e 6, ausstellen. Die Vernis- sage ist am Montag, dern 19. Juni 1989, um 20 Uhr, ebenfalls im Schalterraurn der Sparkasse in der Bahnhofstraf3e. Herlinde Strobl ist eine aufstrebende KUnstlerin, de--en Werke besonders von Liebhabern realistischer Malerei ges:hdtzt werden und stiindige Wertsteigerungen durch Sarr-mler ihrer Gemqlde erfahren, die ihren neLeren freien Kompositionen einen gr6l3ffen Stellenwert geben. Strobls Arbeiten kann man als beseelt bezeichen — sie sind fein empfunden und in ihre-- Farbgestaltung weder aggressiv,r-och zurUckhaltend in ihrer Ausdruckskraft. Doch alle haben ein >>Markenzeicheno, das erkennen 10t, daf3 these KtInstlerin bestrebt ist, sich zu of- fenbaren. Mit drei Jahren zeigte sich schon ihr-. Kreativitdt, wenn si-_ mit >>Mutters grol3er Schneiderschereo die verschiedensOn Figuren aus bunter- Stof- fresten herausschnitt — was ihr den Bei- namen >>die kleine Kiinstlerino einbrach- te; ihre Phantasie hatte keine Grenzen. Auch im Internat entwarf sie zu den ver- schiedensten Anlqssen Briefkopfe, Schmuckbbgen und GhIckwunschkarten. Die Kronung war ein Tabernakel, der ge- treu ihrem EnIwurft — sie war gerade 16 — noch heut-. im >>Annaheimo in Solbad Hall/Tirol seinen Platz hat. Nach ihrer Ausbildung zur Erzicher,--n fertigte sie aus Ermangelung an >>Kas- perle-Puppeno ffir ihren Kindergarten bei Mtinchen die Lns so vertrauten Handpup- pen, ohne jeg':che Vorlage oder Anlei- tui)g. Wie sie sagt: >>Ich hatte ja schon 'Erfabrung', denn rneine ersten Spielfigu- ren bastelte ich mir schon, als ich gerade.1 wam. Die Kinderg.Arten rund um Mdn- chen horten von der >>P-.ippenbastlerin<<, und Herlinde Stobl karn zu einer >>Neben- beschhftigungo uncL die Kindergdrten zu selten schonen Handpuppen, denn Strobl fertigte auch die gesamte Bekleidung selbst. Da sie -.>nebenbei<< noch Kindern die ersten Gita--rengriffe beibrachte, war sie ba- 'd iiberbeschaftigt. Anfang 197.:- lernte sie ihren jetzigen Mann, einen bekannten Maler, kennen, gab il~_ren Berr-f auf und tibersiedelte mit ihm bald darauf nach SUdspanien, um nur noch ktinstlerisch zu arbeiten. Seit dieser Zeit waren ihre Abnehmer nicht nur Kindergar--en, pddagogische Lehran- stalten, sondern auch Puppenspieler. Auch der M~ister des Puppenspiels, Adolf Richter., dessen Marionetten- und -hand puppentheate r seit 1735 besteht, spielt und arbeitet mit >>Herlinde- Puppeno, einern Markenzeichen ftir pla- stische Kunst. Doch wen wundert es, wenn eine so vielseitige Ktinstlerin wie Herlinde Stro ' bl *meh- willo? Xavier Moreno de Lara, spanischer Schriftsteller und Zeitungsher- ausge':)er, sagtc in seinem Vorwort zu der Broschiire >>Wir sind vernarrt in die Kumt wie in das Leben<< de3 KtInstlerpaares Riemer-Strobl >> ... aber als Malerin mu-3 sie ebenso ernst genommen werden wie als Puppenbildnerink< Was aber, wenn eine Kreativschaffende nicht nur Puppen baut, malt, ze--chnet, in diesen Techniken auch noch unterrichtet (das Ktinstlerpaar Riemer-Strobl unterhalt in Spanien eine eigene MaIschule), als Designerin tatig ist, Modeschmuck entwirft und selbst fertigt, Gedanken in Verse kleidet, sich musikz- lisch ausdrtickt und auch Plastiken schafft — ein solches Talent mtIf3te doch tiberheblich sein und Stolz empfinden? >>Stolz ist ein Privileg der Dummheit und Oberheblichkeit, der Beweis des Men- schen ohne Persftlichkeito, so wortlich die Kiinstlerin. Herlinde Strobl ist sich selbst treu, weif3 von ihrem Talent und ist gerade darum bestrebt, sich nur von ihrem Inneren lei- ten zu lassen, wenn es urn ihre eigene kOnstlerische Aussage geht. Sie ist eine echte Autodidaktin, denn nur sehr kurz war sie >>Gasthorerino der Kunstakadernie in Linz — sie hatte nicht das Geld, urn ein Kunststudium finanzieren zu konnen. Al- le ihre Therrien sind frei empfunden und werden mit feiner, doch bewuf3ter Pinsel- fUhrung gekonnt und ihrem eigenen Farb- empfinden kiinstlerisch gestaltet. Man muf3 in ihre Werke >>hineinsehen und -horeno, egal ob es sich um einfache reali- stische Blumenstrauf3e oder um surreali- stische Gemqlde handelt. Strobl be- herrscht ihr Metier — und sie ist immer noch nicht da, wo sie sein will, aber mit Sicherheit hinkommt. 1hren Landsmann Ernst Fuchs findet sie hervorragend — ekelerregend, wie sie sagt, Hermann Nitsch, den >>Blutschmierero. Am ersten Tag ihrer Ausstellung (Dienstag, 20.6.1989) wird sie in der Schalterhalle ein Bild gestalten, welches der Stadt Kitzbtihel zur Versteigerung tibergeben werden soll. Der Erlos soll Kindern aus sozial schwachen Familien ei- nen netten Tag bescheren. Auf3erdem wird Herlinde Strobl an diesem Tag kleine Originale zu echten Freundschaftspreisen anbieten, als >>Griffl Gotto sozusagen. Sie wird auch am 13. und 14.7.1989 selbst an- wesend sein. Die Sparkasse der Stadt Kitzbtihel ladt die Bev6lkerung des Bezirks herzlich zurn Besuch dieser Ausstellung und zur Vernis- sage am 19.6.1989 (20 Uhr, im Sparkas- sen-Schalterraurn der Zentrale Kitzbiihel) ein! BvB Stadtmusik Kitzbiihel: Platzkonzert am Freitag, den 16. Juni 1989 Einmarsch: 20.30 Uhr. Leitung: Stadt- kapellmeister Sepp Gasteiger. Programm: Olympische Ringe, Marsch v. R. Opratko, Der Liebestrank, OuvertOre v. G. Donizetti, Wein, Weib und Gesang, Walzer v. Joh. StrauB, Czardas v. V. Monte ftir Klarinetten Solo arr. v. K. Sor- bone, Marsch aus d. Film >>Cirkuso v. I. Dunnajeweski, Happy Trumpets v. Schneider — Argenbtihl, Bergmannspol- ka v. Fr. Manas, das Siegesschwert, Marsch v. J. Fucik. Programmanderung vorbehalten.
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