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Die 3clialerinnen und Schaler der 4 AK der Handelsakademie Kitzbahel mit Projekts- leiter Mag. Norbert Prinz (2. v. r.) und Direktor Dr. Hans Philipp. Seite 6 Kitzbilheler k4nzelger Sarno& 22, Juli 1989 Sorgen und Wfinsche der Kitzbtiheler Jugend Wie bereits berichtet, wurde ktirzlich die vorn Jugend- und Sportreferat der Stadtgerneinde Kitzb0hel in Auftrag gege- bene Jugendurnfrage fertiggestellt und Obergeben. Die von den Schtilern der 4 AK der Handelsakademie Kitzbtihel unter Prof. Dipl. Vw. Mag. Nobert Prinz durchgefiffirte Jugendbefragung brachte viele interessante und z. T. verblUffende Ergebnisse. So wuBten z.B. 59,9 % der befragten Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 18 Jahren nicht, daf3 es im Kitzbfiheler Ge- meinderat auch einen Ausschuf3 Nr Ju- gend und Sport gibt. Von denen, die es wuf3ten, hatten fast 60 % keine Ahnung tiber dessen Tatigkeit, 36,2 016 waren mit derselben nicht zufrieden. Der Oberwie- gende Teil der Befragten wUnscht sich mehr Aktivitaten. 58,1 % der Kitzbfiheler Jugendlichen sind Mitglied einer Jugend- oder Sportor- ganisation bzw. einer sonstigen Vereini- gung. Trotzdem ist der fiberwiegende Teil an passiver Freizeitgestaltung wie Fernse- hen, Radiohoren oder Lesen interessiert. Beinahe die Halfte der Befragten findet, daf3 in ihrer Wohnregion nie etwas los sei und auch in den bestehenden Vereinen und Organisationen nur teilweise genug passiere. Ober die HdIfte meinen, daf3 Ju- gendliche nur bedingt Moglichkeiten hat- ten, zusammentreffen zu kormen. Auf die Frage, was in Kitzb0hel fehlt, damit sich junge Leute wirklich wohlftih- len und etwas Sinnvolles tun kormen, schlug die Mehrheit (16,6 %) der Befrag- ten einen Jugendtreff ftir Einheimische, ein billiges Caf~ oder Milchbar bzw. ein Freizeitzentrurn (13,3 %) und ein Lokal mit billigen, alkoholfreien Getrqnken (1 1,4 076) vor. Sie wtinschen also eine Ein- richtung, in der sich Einheimische treffen konne, ohne viel Geld ausgeben zu miIs- sen. Ober 68 % halten einen ftir jeden of- fenen Jugendraurn in Kitzb0hel for not- wendig und mehr als die HAlfte wOrden bei so einern Jugendtreff aktiv mitwirken. Bei der Frage nach Veranstaltungen zeigte sich ein groBes BedUrfnis nach Pop- konzerten, Musicals, jahrmarktahnlichen Festen und Sportveranstaltungen. Das Kitzb0heler Kulturangebot halten 55,1 % ftir befriedigend und 37,1 076 bezeichnen es als schlecht. Fast die HdIfte der Ju- gendlichen klagen Uber das Fehlen von kulturellen Angeboten. 13,7 % wiinschen sich ein groBeres Angebot an Rock- und Popkonzerten, von den 18jqhrigen wer- den auch mehr anspruchsvolle, klassische Konzerte und Ausstellungen gewtinscht. Hier wird vermutet, daB die Jugendlichen von den Veranstaltern nicht genilgend in- formiert werden und daher das bestehen- de Angebot nicht oder nur bedingt wahr- nehmen. Interessant sind auch die Meinungen der Kitzbtiheler Jugend zurn Fremdenver- kehr. 76,4 % der Befragten meint, ohne den Fremdenverkehr ware Kitzbtihel gar nichts. Dennoch glauben fast ebenso vie- le, daB wir uns zu viel an die Gaste ver- kaufen und fast die Halfte der Jugendli- chen meint, daf3 uns nicht jeder Gast will- kommen sein muf3. 100 der Befragten ge- fdllt am Fremdenverkehr hauptsachlich der Rummel und die damit verbundene Bekanntschaft mit internationalen Gd- sten, nur 22 Mal wurde der Fremdenver- kehr als Eirmahmequelle erwiffint und gar neun waren der Meinung, daf3 der Frem- denverkehr der Schaffung von Arbeits- platzen diene. Am Fremdenverkehr nicht gefallen hat den jungen Leuten die Bevorzugung der Gdste (14,2 %), der Massentourismus (13,2 %), das alles auf den Fremdenver- kehr ausgerichtet ist (11,8 %), der starke Verkehr (9,9 %) und die fiberf011ten Pi- sten (9,3 %). 58,7 % fanden sogar, daB die Grenzen der Belastung fOr Einheirni. sche durch den Fremdenverkehr erreicht sind. Die Verkehrssituation in Kitzbohel be- zeichnen 48,2 0/ 16 der Befragten fOr befrie- digend, 44 IN fOr schlecht und nur 7,8 Olo fOr gut. Bei den Verkehrsproblemen nannten 62,5 Olo das Fehlen von Fahrrad- wegen und 26,2 016 sprachen sich fOr eine Verbesserung der Busverbindungen aus. Ober 60 016 wOrden sich von Autofahrern, aber auch von den Verkehrsplanern mehr Rticksicht auf FuBgiinger und Radfahrer wfinschen. Hinsichtlich des Umweltschutzes sind 74,3 076 der Jugendlichen der Meinung, daf3 in Kitzbfihel nicht genug getan wird. FOr das gr6f3te Umweltproblern halten sie den Transitverkehr und die Mallhalde so- wie die Luftverschmutzung. Von den jun- gen Leuten selbst erwiffint wurden auch der P16ckentunnel und das Egger-Werk. Auf die Frage der Beurteilung der Stadtgemeinde, des Fremdenverkehrsver- bandes und der Bergbahn-AG bezeichne- ten viele Jugendliche die Arbeit dieser drei Institutionen, die in Kitzb0hel das ))Sa- gen<< haben, hinsichtlich Umweltschutz sowie Jugend- und Informationsfreund- lichkeit als unzureichend. Informfion des Jugendreferates der Staftemeinde Kitzbfihel Wie bereits berichtet, ist die erste Kitz- b0heler Jugendurnfrage abgeschlossen. Es liegt nun am JugendausschuB der Ge- meinde, aber auch an allen mit Jugendar- beit befa8ten Mitgliedern von Kitzbtiheler Veremen, sowie allen berufsmaBigen Pa- dagogen, die Aussagen der Kitzbtiheler Jugendlichen im Alter von 14 bis 18 Jah- ren zu interpretieren und daraus SchlOsse und gegebenenfalls Konsequenzen zu zie- hen. Aus diesern Grund liegen einige Exemplare der Auswertung der Urnfrage im Sekretariat des Rathauses und k6nnen vor allen interessierten Kitzbiiheler Mir- gern eingesehen und zur Ansicht auch mitgenommen werden. Zu Beginn des neuen Schuljahres ist ein Diskussions- abend im. Beisein der Jugendausschuf3mit- glieder geplant. Es ware daher wfin- schenswert, wenn sich m6glichst viele Kitzbtihelerinnen und Kitzb0heler mit dieser Jugendurnfrage befassen, urn bei diesern Diskussionsabend bereits als In- formierte mit Fragen, aber auch m6gli- cherweise mit Antworten zu einern sinn- vollen Gesprach beitragen zu k6nnen. Als kurzfristige Konsequenz zur Uniformiert- heit vieler Kitzbtiheler Jugendlichen dber die Arbeit eines Jugendausschusses in der Gerneinde werden bereits in den nachsten Wochen, spezielle Jugendsprechstunden abgehalten. Eine detaillierte Anktindi- gung erfolgt in einer der nachsten Ausga- ben. Der 4 Ak Klasse der Handelsakade- mie Kitzb0hel mit ihrem Projektleiter Herrn Dipl.-Vw. Mag. Nobert Prinz Aus- arbeitung der Jugendurnfrage gedankt. Ftir den AusschuJ3 ffir Jugend und Sport I Stadtrat Josef Hechenberger
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