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Weil sie die gute Hand f U ** rs Geld hat. LAN DES- I-- YPOTHEKEN BANK TIROL 6370 Kitzlzbhel, Bich1straBe 9 e (05356) 711 49, 71 2 50 6380 St. Johann/T, SpeckbacherstraBe 29 ,- (05352) 3631 Die Bank des Landes Tirol Sarnstag, 16. September 1989 Kjtz~ahcicr )ksAnzeiger Se*te 9 NUnAKat Dr, Franz Edfler 80 Jahre — In Kitzbiihel vollenclete Ministerialrat i.R. Mag. Dr. Franz Efler in erfreulicher Rtistigkeit das 80. Lebensjahr. Nach der Verehelichung mit Volksschuldirektor OSR Elisabeth Erharter ist Min.-Rat Dr. Efler nach Kitzbahel fibersiedelt und fiffilt sich hier sehr ghicklich. Franz Efler kam in Komotau im Erzge- birge zur Welt, die Familie — der Vater war Offizier — iffiersiedelte bald nach Wien. Nach dem Ende des Ersten Welt- krieges wurde der Bub im Rahmen. einer Kinderhilfsaktion nach Schweden ge- bracht, wo er fast drei Jahre verbrachte. Er ist mit der Familie, die ihn damals auf- nahm, noch in Kontakt. 1934 trat Efler in den Dienst der Finanzverwaltung ein. Kurz nach Wiedererstehen des freien Osterreichs schloB er sein zeitweise ge- heirn absolviertes Studium ab und wurde Min. -Rat Dr. Franz Efler. an der Universitat Wien promoviert. Vor- her lagen harte Jahre hinter dem aber- zeugten Osterreicher, der als junger Stu- dent in der katholischen Reichsbundorga- nisation in Kaisermijhlen tAtig war und aus seinern Interesse ftir die sozialen Pro- bleme in der Aktion >>Jugend in Noto zwei allen offenstehende Jugendheime ge- leitet hatte. Nach Ablegung der Kapell- meisterprilfung stampfte er sein 40 Mann starkes Reichsbundorchester aus dem Bo- den, das er bis zurn Verbot seiner Tatig- keit im Jahr 1938 leitete. Ohne Racksicht auf die eigene Person stellte sich Efler so- fort der osterreichischen Widerstandsbe- wegung zur Verftigung. Nach der Verset- zung nach Polen war er dort im Dienst der damaligen >>wandernden Kircheo tatig, konnte vielen katholischen Priestern hel- fen und organisierte eine regelrechte Sol- datenseelsorge. Nach 1945 wurde Dr. Efler von Kardi- nal Dr. Theodor Innitzer zurn Leiter des Pfarrbeirats in Donaustadt und spAter in St. Johann Nepomuk ernannt, grof3e Er- folge erzielt er auch als Obmann des El- ternvereins der Dibzesanschule in Wien. Ftir die Leistungen ffir die Kirche, vor al- lem fOr die Jugend, erhielt Dr. Efler das Komturkreuz zum Sylvesterorden und wurde zurn pApstlichen Komtur erhoben. Beruflich stieg Dr.Efler vom Vorstand des Finanzarntes Mistelbach in der rus- sisch besetzten Zone und Finanzamtvor- stand in Wien auf und wurde 1952 in das Finanzministerium versetzt. 1970 wurde er an die Spitze der Abteilung 22 berufen. Auf dern Gebiet der WohnungsfOrsorge ging Min.-Rat Dr. Efler besonders als Aufsichtsrat der ]3uwog revolutionare Wege. Als sich die Cberzeugung zugun- sten einer Personalvertretung erst lang- sam durchzusetzen begann, leistete Dr. Efler in der Bundessektion Finanz, im Be- triebsausschuB und in der provisorischen Personalvertretung wenvolle Aufbauar- beit. 1971 wurde er zum Ehrenvorsitzen- den ernannt. In der Bundessektion Finanz war der t1berzeugte christliche Gewerk- schafter Leiter des Bildungs- und Schulre- ferats, zudem war er einer der Mitbegrtin- der des Ausschusses ftir Finanz- und Bud- getangelegenheiten und lange sein Vorsit- zender. Die besondere Liebe und Sorge galt durch Jahrzehnte den blinden Telefo- nisten in der Finanzverwaltung, denen Dr. Efler den Aufst--eg in der Beamten- laufbahn erm6glichte. Er wurde mit dem Goldenen Ehrenring, mit der Ehrenmit- gliedschaft und schliefflich mit der h6ch- sten Auszeichnung des Osterreichischen Blindenverbandes, der Goldenen Ehren- nadel, ausgezeichnet. Auch in h6chster Stellung blieb Min.-Rat Dr. Efler ein wahrer und auf- richtiger Freund aller Bediensteten, blieb aber pers6nlich bescheiden und ein wah- rer Diener des Staates. Seit Mai 1945 geh6rt Dr. Efler als Mit- glied dem Osterreichischen Arbeiter- und Angestelltenverbund an und war jahr- zehntelang dort und innerhalb der OVP Wien aktiv tdtig. Er ist daftir Trager der Goldenen Ehrennadel, der h6chsten Aus- zeichnung des OAAB. Den Achtziger feierte Min.-Rat Dr. Efler im Kreis von Verwandten und Freunden mit einer Festmesse in St. Leon- hard bei Kundl. Dabei wilrdigte Dekan Geistl. Rat Josef Erharter das Lebens- werk des Jubilars. Die musikalische Ge- staltung der MeBfeier tibernahmen Anne- lies BrandstAtter und Mag. Klaus Erber. Beim Essen im Gasthof St. Leonhard wurde das erfUllte Leben von Min.-Rat Dr.Efler von mehreren Rednern gewtir- digt. Die Heimatzeitung schlief3t sich der Gratulation herzlich an und wtinscht ei- nen langen und schdnen Lebensabend.
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