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Kelchsauer protestieren gegen Kraftwerk Stadtwerke Wijrgi wollen wAteres E-Werk in der Kelchsau bauen Der obere Ted der Kelchsauer Ache k6nnte durch das geplante Krqfiwerkj~s.' v6ffig aus- trocknen, befilirchten &e Bewohner. BUrgermeister Karl Huber init demfiir die Kelchsauer verhdngnisvo;[ea Plan. Samstag, 23. September 1989 - J-jitzbObeler )kAnzciger Seite 25 Es war ein fairer und sparmender Tur- nierverlauf. Die Turnierleitung mochte sich recht herzlich fOr die freiw. Spenden beclanken. Besonders bedanken m0chten wir uns auch ftir die musikalische Umrahmung bei der Preisverteilung, AlleinunterhELIter ,,Wir Kelchsauer wollen uns von den Wi$rg- lern nicht entmOncligen lassen- und -Wir wollen uns von Anfang an clagegen wehren- oder -Das E-Werk ist noch lange nicht ge- baut<< — das sind nur einige der Slogans auf einem Flugblatt, mit welchem die Verant- wortlichen in der Kelchsau zu einer Protest- aktion aufrufen, die am 26. S%elpternber 1989 stattfinden soll. Anla8 dazu sind die PIdne der Stadtwerke W6rgl, am Ortseingang von Stefan Baumann, Fam. Winimer fOr die Freistellung eines Tennisplatzes. Da dieses Turnier guten Anklang ge- funden hatte und man nicht immer Profi sein muB, werden wir nachstes Jahr auch eine Gqsteklasse machen. Kelchsau ein weiteres Kraftwerk zu ----irich- ten. Die dafiirnotwendigeAlass-:--r:-ech~.sver- handlung ist ffir die Zei-- vom'26.b-_s28 Sep- tember 1989 anberaurr-t. Bereits anfangs der 60cr-Jahre wurde ein Projekt erstellt, wie rnan clas Wasser der Kelchsauer Ache ffir di- Energieg--w ir-nung niitzen k6nnte. Es wurden Jinn von den Stadtwerken W6rgl im Langen Gr-.ind ein E- Werk mit einer Leistun:y von ' /-. 200 kW`h und -7) von der Gemeinde Hopfgarten im Kurzen Grund ein Tagesspeicher ffir 1.100 kWh er- richtet. Vor drei Jahren wurde nun von den W6rg- ler Stadtwerken ein neuerliches Projekt ein- gereicht, nach welchem das Wasser aus bei- den Grfinden in einem Sammelbecken ge- faBt und fiber eine 2,5 km lange Druck- rohrleitung mit 130 cm Durchmesser unter- irdisch durch den Ort zurn geplanten Kraft- werk geleitet w0rde. Dieses neue Kraftwerk wdre vorerst fUr eine Leistung von 1.750 kWh geplant, k6nnte in einer weiteren Aus- baustufe bis auf 2.400-kWh-Leistung aus- gebaut werden. Die Tiroler Landesregie- rung hatte das Projekt damals genehmigt, durch einen Einspruch der Marktgemeinde Hopfgarten wurde die Bewilligung am 28. Juli 1987 vom Landwirtschaftsministerium w leder aufgehoben. Nun reichten die Stadt- werke W6rgl neuerlich ein nur gering abge- dridertes E-Werk-Projekt ein, fiber welches ndchste Woche verhandelt werden soll. Wie schon im Jahre 1986 hat sich auch dieses Mal der Hopfgartner Gerneinderat einstimmig gegen clas Kraftwerk ausgespro- chen. Auch die 14 davon betroffenen Grund- eigentilmer, gegen die ein Eignungsverfah- ren eingeleitet wurde, sind — bis auf zwei Ausnahmen — gegen die Verlegung der Druckrohrleitung durch ihre Felder und Wiesen. In der Kelchsau haben nun der OrtsausschuB, der Fremdenverkehrsver- band und die Vereinsobmdnner ein oKomi- tee gegen den Kraftwerksbau- gegrfindet und wollen eine Unterschriftenaktion und eine Demonstration durchfiffiren. Bei einer Pressekonferenz machten Bfir- germeister Karl Huber und Ortsvorsteher und FVV-Obmann Hans Fohringer ihrer Emp6rung Luft. >>Es stellt bestimmt ein trauriges Novum in unserern Land dar, da]3 eine Nachbargerneinde ein Enteignungsver- fahren anstrebtv, drfickte Bfirgermeister Huber seine EnttAuschung aus und will noch in diesen Tagen bei Landeshauptmann Partl vorsprechen, der in Wasserrechtsfragen die letzte Entscheidung hat. Es wurde auch das Profitdenken der W6rgler verurteilt, welche diesen Strom gar nicht brauchen: -Der ge- wonnene Strom steht wirtschaftlich in kei- nem Verhdltnis zur Zerst6rung der Natur<<, meinte FVV-Obmann Fohringer, der einer- seits auf die vermehrte Hochwassergefahr und andererseits auf die geringe Restwas- sermenge von 150 Sek./I hinweist, welche die Kelchsauer Ache zu einern fast stehen- den Rinnsal machen wfirde. Wie der FVV- Obmann weiter erkldrte, habe man in der Kelchsau auf Grund der unberiffirten Land- schaft einen soliden Fremdenverkehr aufge- baut, der nun einen grol3en Schaden erlei- den w0rde. Es liegen auch schon zahlreiche Protestschreiben von Urlaubern vor, die sich gegen den Kraftwerksbau wenden. BOrgermeister Huber weist auch auf die Gefdhrdung der Trinkwasserversorgung hin, da sich der Tiefbrunnen unmittelbar ne- ben dem Schwimmbad befindet, durch des- sen Geldnde die Druckrohrleitung direkt durchfiffiren wfirde. Insgesamt miffiten ffir den Kraftwerksbau 13.000 m2 Grundfldche ffir stdndig und 40.000 m2 vordbergehend enteignet werden.
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