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Selte '18 Rltzbtlheler XAnzelger ___ Samstag. 14. Oktober 1989 sollte vor allem weniger Asphalt und daffir andere Gestaltungselemente, vor allem mehr GrOn, verwenden. Die Bezeichnung PGrOnes und blfihendes Tirolo weist darauf hin und auch die neuen Bewertungskriterien des *Kuratoriums Sch6neres Tirolk sind da- nach ausgerichtet: Im Mitte1punkt der Bcwertungskriterien stcht der Gesurnteindruck, den ein Objekt vermittelt. Haus und Garten sollen sich in ihrerjcweiligen Wirkung ergdnzen und ein harmonisches Bild ergeben. Ziel der Aktion *GrOnes und bldhendes Tirolo ist nicht der Wettbewerbsgedanke oder eine Uniformierung, sondern eine Leitlinie aufzuzeigen, die in die kreativen Ideen jedes einzelne .n einflieBen soll. Vor allem aber soll these Aktion auch die Mbglichkeit schaffen, allen in aufrichtiger und wOrdiger Form zu danken, die mit viel FleiB und unentgeltlicher Arbeit dazu bei- tragen, unsere Umgebung und damit unsere Heimat zu versch6nern. Seflbahnbauer und Lehrer diskutieren Okologiefragen Nach einem erfolgreichen Start im ver- gangenen Jahr wurde eine ungewohnfiche Veranstaltung mit vertieftem Programm weitergeftih.rt, die zwei ungewohnfiche Partner zusammenbrachte: Seilbahnbau- er und -betreiber und Lehrer verschiede- ner Schultypen. Im vergangenen Jahr war auf Anregung von Vorstand Dr. Walter Tappeiner, Bezirksvorsitzender der Fach- gruppe Seilbahnen, die Einladung an Pflichtschullehrer ergangen, gerneinsam mit Seilbahnern und unabhangigen Fach- leuten eine Abfahrt vom Kitzb0heler Horn nach Kitzbtihel zu erwandern, heuer --war Dir. Dr. Ing. Ingo Karl von den St. Johanner Bergbahnen der Ffihrer vom Harschbichl bis nach St. Johann. Eingela- den waren neben Pflichtschullehrern Pro- fessoren des Bundesgymnasiums, der Bundeshandelsakadernie und der Bundes- fachschule ffir Fremdenverkehrsberufe. Letztere konnten aus schulorganisatori- schen GrOnden nicht teilnehmen. An der Talwanderung waren auch Hofrat Dipl. Ing. Oswald Brugger, Landesalpinspek- tor,und Hofrat Dipl. Ing. Leonhard Kock, Direktor der Landesanstalt ftir Pflanzenzucht und Samenpr0fung, Ober- rat Dipl. Ing. Hollaus von der gleichen Anstalt, FVV-Obmann Karl Rainer, der Landesvorsitzende der Fachgruppe Seil- bahnen Ing. Adolf Chlup, die Vertreter fast aller Seilbahnunternehmen des Gro13- raumes und FachgruppensekretAr Dr. Helmut Lamprecht beteiligt. Die Wande- rung begann bei leichtem Schneefall am Harschbichl, das Programm wurde aber komplett eingehalten, ftihrte tiber die Pi- sten und Skiwege talwdrts und selbstver- st,qndlich auch zum ktinstlichen Bergsee Angereralm. Unterwegs wurden die Er- lAuterungen von Dr. Karl, den Hofraten Dipl. Ing. Brugger und Dipl. Ing. Kock und den Seilbahnern gegeben. In der >>Schonen Aussichto trafen sich die Teilnehmer an der Exkursion zu einer zwei Stunden dauerenden Aussprache, an der auch Btirgermeister Dipl, Ing. Ludwig Partl als Vorstand der Bergbahn St. Jo- hann und weitere Vertreter der Seilbahn- wirtschaft kamen, Eingangs verwies Dr. Tappeiner auf die Tatsache, da8 die Spar- te nichts zu verstecken hat, zu den Lei- stungen und Fehlern steht und gerne be- reit ist, deutlich zu machen, da3 sie mit Ernst den Konflikt Okonornie und Okolo- gie zu Risen bereit ist. In der Folge ergab sich eine klare Aussprache zwischen den beiden Gruppen. Die Lehrerschaft ist heute vielfach bernitht, die Grenzen der Belastung und der Belastbarkeit aufzuzei- gen, verurteilt aber nicht in Bausch und Bogen die Folgen des Tourismus. Es wird sehr wohl anerkannt, daB der Tourismus in vielen Gebieten, die ohne andere Chan- ce in der Wirtschaft wAren, einen beacht- lichen Wohlstand, den alle Bevolkerungs- kreise gerne nutzen, gebracht hat. Die Fachleute der Almwirtschaft und des Pflanzenbaues konnten nachweisen, da13 durch neue Maf3nahmen, die gerneinsam forciert und erprobt wurden, der Schaden am Boden und an der Vegetation geringer ist, als er allgemein angegeben wird, wenn wieder einmal alles verteufelt wird, was die Wirtschaft unternimmt, um die Vor- aussetzungen ftir den Tourismus zu ver- bessern. Die Tirolwerbung geht neue Wege. Nicht nur, daB die F0hrung in die Bezirke hinausgeht, sondern weil sie sich neuer Befragungs- und Erhebungsmethoden be- dient, die auf eine solide professionelle Basis gestellt wurde. So konnte der Obmann der Vereini- gung der Fremdenverkehrsverbande >>Kitzbtiheler Alpeno Dr. Josef Ziepl ftir die erste Gemeinschaftsarbeit nicht nur Frau Mag. Holzknecht und Herrn Schon- herr von der Schonherr Consulting Group bzw. vom Management Center Tirol am Mittwoch, den 4. Oktober, im Hotel >>Zur Tenneo in Kitzbtihel und zahlreiche Ver- bandsobmanner sowie Verbandsdirekto- rinnen und Direktoren begrifflen, sondern die Managementspitze der Tirolwerbung unter der Ftihrung von Landesobmann LA Dipl. Franz Kranebitter und Direktor Dr. Andreas Braun, sowie seinen Mitar- beiter Arnold Ebner in der Fremdenver- kehrsrunde ebenso willkommen hefflen, wie das Landes-FV-Exekutivaus- schuf3mitglied Carl Rainer. In zwei Arbeitsgruppen geteilt wurde an den neuen Zielvorstellungen der Tirol- werbung, aus der Sicht des Bezirkes, d.h. mit den Augen der ortlichen Verbande ge- arbeitet. Die dabei modernen Methoden, nach denen konsequent vorgegangen wor- den ist, waren sehr interessant und auf3erordentlich zielf0hrend. Die Damen und Herren des Bezirkes, die mit einer ge- sunden Portion an Vorbehalten die Dinge In der Diskussion waren ethische Aspekte von beiden Seiten ins Treffen ge- flUhrt worden. Die Seilbahnwirtschaft will durch Taten beweisen, daB sie raurnord- nerisch denkt, nicht laufend weiterinve- stiert, urn neue Gebiete zu erschlie8en, sondern berniffit ist, auf den bereits er- schlossenen Flachen — ein Minimalanteil an der Landesflache — die Verbesserun- gen in der Infrastruktur herbeizuft1hren, die der Tourismus braucht, die aber die Urnwelt nicht zerstoren. Das zweite GesprAch zwischen Seilbah- neren und Lehrern hat keine Obereinstim- mung der Standpunkte bringen konnen, aber die Standpunkte beider Seiten deut- lich gemacht und das gesamtwirtschaftli- che Denken ebenso verstarkt wie das Ver- sttindnis ftir die Notwendigkeit, die vom Menschen erzeugte Kulturlandschaft zu pflegen und zu erhalten. Bldg ng Wen , ROTES Ljftn n! KREUZ angingen, durften sich fiber die Ergebnis- se schlie8lich freuen. An der Spitze der Aussagen stand der Wunsch und Vorschlag, den Charakter des Landes Tirol, seine Schonheiten in der Werbung nicht einem kurzlebigen Moder- nismus zu unterwerfen, sondern die TrOmpfe des Landes im Gebirge im Her- zen der Alpen in einer schwungvollen, aber visuell verstiindlichen Art und Weise auszuspielen. Ein weiterer Schwerpunkt war die bessere und engere Zusammenar- beit und Kommunikation zwischen den Orten und Gebieten mit der Landeswer- bung. Die Spezifizierung des Tirol- Angebotes und der massive Einsatz von elektronischen Medien waren, nebst Mar- ketingfragen und organisatorischen Anre- gungen die Hauptzielrichtungen. In den einleitenden Vortrtigen von Lan- desobmann Kranebitter und Landesdirek- tor Braun wurde das Gerippe des neuen Weges deutlich herausgeschtilt, wobei es zwischen den Vorstellungen der Basis und denen der Landesorganisation zahlreiche fast deckungsgleiche Bertihrungspunkte gab. Aber auch unterschiedliche Auffas- sungen wurden im Bereich der Werbung und im Marketing als Ganzes in Form po- sitiv gestalteter Vorschlage in den Raum gestellt. Eine breite Diskussion auf fairer Basis und hohem Niveau beendete den halben Tag Arbeit, dessen Resultate als ein guter Beitrag zurn Gelingen des neuen Weges angesehen werden darf. Fremdenverkehrsverband Kitzbfihel: Projektstart — Basiserhebung — Tirolwerbung K 0 itzbfiheler Alpen auf Anhieb gelungen
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