Kitzbüheler Anzeiger

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35 Jahre Tiroler Kulturwerk im BeArk Kitzb fi hel II.Teil Von links der Landesobtnann iwin Kuratorium -Schoneres Tirolo Dipl.-Ir.g. Josoj'Pischl ' die Ehrenzeichentrdger Ing. Josef Wftotter, HerbertJordan uqd & rgermeisteir Dipl. -Ing. Ludvvig Pard mit Belirkshauptmann Hofrat Dr. Hans Heinz H-Ofl( n Sarnstag, 28. Oktobet 1989 -.cite 6 KI tZb , ti h,;,~ I e r )kA n ze i g e r Wir berichteten in unserer Ausgabe vom 14. Oktober 1989 Uiber die -35-Jahr-Feiero des Tiroler Kulturwerkes im Bezirk Kitzbd- lel, welche am 6. Oktober 1989 in der Land- wirtschaftlichen Landes I eh ranstalt zu Spi- Lai auf der Weitau in St. Johann in Tirol unter der Leitung des Bezirks-Vorsitzenden des KuratoriumsBOrgermeisterDipl.-Ing. Lud- wig Pard abgehalten wurde. Wir bringen nachstehend nun zwei intetessante Referate zu den Themen: -Dorfbildung im Bezirk Kitzbilhel- und ,Zu den Orts-Chronisten- sowie eine 10bersicht Uber Schwerpunkte bei Bildungswochen ffir die Zeit von 1954 bis jetzt. Ing. Josef WirgiAter: Dorfbildung im BeArk Kitzbfihel Die erste Aktividit des Tiroler Kulturwer- kes, Abhaltung von -Dorfbildungswo- chen-, wurde auch im Bezirk Kitzbiihel sehr bald aufgegriffen. So fand bereits im Jahre 1954 in Waidring die erste Bildungswoche statt, der dann im Laufe der Jahre weitere 61 fo I g t,- I'l. Im Mitteipunla des Program][Ties stande., Vortragsthemen, die besondere Aktualitiit besaBen bzw. in eine Richtung wiesen, der die Entwicklung des jeweiligen Dorfes aus- gesetzt war. Spdter kamen dann vielfach Ausstellun en, Ehrungen und Jungbiirger- 9 , telern dazu. Nach GrOndung des -Kuratori- ums Schbneres Tirol- erfolgte durch Dorf- begehungen mit anschlieBenden Vortrdgen eine weitere Bereicherung des Pro- grammes. Hr die Vorbereitung und Abhaltung von Dorfbildungswochen stand von Anfang an die Bezirkslandwirtschaftskammer Kitzbd- hel den Gemeinden helfend zur Seite. Beachtlich ist, daB es j bisher im Bezirk keine Bildungswoche gab,,die von der Besu- cherzahl her eine Pleite geworden wdre. Im Gegenteil, es waren oft Rekordergebnisse 4, zu verzeichnen. So "Altei z.B, _Xi der er- sten Bild-.ingwoche in St. Ul rxh, a's Pfarrer Dr. Mayr aus Going ein geschichtliches Therna behandelte, 225 Ge--nei-idebewoh- ner den Vortragssaal. B e --' einer 1000- Seel engem _- ind _- jedenfalls s --hr viel, wenn auch die kleinere Nachbargemeinde St. Jakob einen Teil der Zuh.Jrer stellt. Ins- gesamt gab es Ocr 600 T. Feberbrunn wies 1979 1~60 Besucher au--:, Eopfgarten im gleichen JLhre '1000, Jochberg,, allerdings mit der aleichla-_ifenJen Aussteillung 1500, K6ssen '_980 800, un-. nur einige zu nennen. Die geringsten Teilr-ehrr-erzahler- lagen in einigen -21deineren Gemein~_en uL-n 400. Insgesamt dUrften also sc-idtzungsweise in den vergangenen '35 Jahrc,n 5000 Besu- cher bber die Dorfbildungswoch.~~n zu den verschiedensten Themenkr--isen Informa- tion und somit Weitz~rbildung ertalten ha- ben. Hinsichtlich der Teilm-,hrrierzahl darf dabei die Umrahmung curch Musikkapel- len sow- e echte Vol Ksmusi'.K, Gesangsgrup- pen und Vortragende von MundErtlilyedichten ni-cht Utbersehe-) werden. Dank gebiffi-t au.-h alien Ref~renten und jenen me:,st sehr ang--seheren B:~z-.igsperso- nl-,-n in den Gemeinden, d- ie ffahi—end oder als aktive Mi:arbe-ter bei der Durchfiffirting von Bildungswochen tdt--g waren. Dr. Herwig Pirkl, Hochfilzein: Zu den Orts-Chronisten Die Zeit hat es mit sich gebractt, daB das Wissen u-n die Vergargenheit einer Ge- meinde 15ngst nicht mehr beldc-nelt wird, sondern als ein Teil der heimisc---ten Volks- kultur gilt. Wichtigste Voraussetzurig dabei ist, da]3 wir nicht auf die Mensch--n von frii- her ver-dchtlich herabschauen, sendern uns vor Augen halten: Auch die Alten lebten in ihrer Zeit unc empfanc'en hre Gegenwart als Gegenwart. Ihre Zukunft ist -.insere Ge- genwart geworden. Auch,, , ie,,,wird dereinst Vergangenheil sein. 'T Zur wesentlichen Aufgabe eines Orts- Chronisten geh6rt es, das Gemeindegesche- hen der Gegenwart objektiv festzuhalten. Was er nicht bewahrt — dies gilt besonders Air die kleinen Gerneinden — gerdt rasch in Vergessenheit und kann spdter oft nicht,, mehr richtig verstanden werden. Wieviele alte Inschriften von Firstbdu- men, Grabsteinen usw. gehen noch alIjAhr- lich verloren; Flurnamen und Mundartaus- driicke verschwinden. Gewandelt hat sich die harte Arbeit in der Land- und Forstwirt- schaft, im Bergbau und Handwerk. Manche Berufe sind gdnzlich aus dem Dorfe ver- schwunden. Es gehbrt zur reizvollsten Arbeit des Chronisten, auch die d1tere Geschichte sei- ner eigenen Gerneinde zu erforschen, seiner Pfarre, der einzelnen FlUe und Hduser und deren Bewohner. Wichtig ist auch die Erfassung der wis- senschaftlichen Ver6ffentlichungen, z.B. auf dem Gebiete der Kunst, Volkskunde, Botanik, Geologie usw, Der Orts-Chronist ist wohl selten ein ge- lernter Historiker. Sein handwerkliches Wissen hat er sich im Selbst-Studium ange- eignet. Wertvolle Hilfe und Anregungen bringt der >>Tiroler Chronisto, eine vorn Ti- roler Kulturwerk herausgegebene Fach- Zeischrift. Seit 1980 erscheint sie viertel- jdhrlich. Programm-Schwerpunkte bei Bildungswochen im Bezirk Kitzb0hel: 1954—ca. 1970: — Allgerneine Probleme und deren Bewdltigung bei der d6rflichen Entwicklung, welche durch die berufliche Umschichtung, das zunehmende Pendler- wesen und Abwanderung in die Ballungs- zentren entstanden sind (Wohin geht das Dorf?) — Religi6se Fragen aus der.Sicht ge- driderter Lebensbedingungen — Arztliche Themen, Unfallverhifitung usw. — Ortsge- schichte. 1970 — anfangs 1980: — Raumordnung, Siedlungst,dtigkeit — Dorfversch6nerung — Entwicklung des Fremdenverkehrs und sonstige Wirtschaftsfragen. Hinterfragung der Vor- und Nachteile des stark gestiegenen Fremdenverkehrs. — Nach wie vor religib- se, drztliche und geschichtliche Vortrdge sehr gefragt. — Umfassende Schulaushil- dung und Freizeitgestaltung. Aktuelle Schwerpunkte der letzten und voraussichtliO in der nAheren Zukunft: — Umweltschutz in alien Bereichen des Lebens —4Qesfinder Leben — Erhaltung echter Volkskultur als Gegensteuerung zum kulturellen Ausverkauf unseres Landes, der auf verschiedenen Ebenen im Gange ist. — Grenzen der Freiheit und des Wohlstandes unter dem Gesichtspunkt: >>Der Mensch soll nicht alles tun, was er karm. — Fremdenver- kehr mit MaB! — ROckbestimmung auf den Wert einer gesunden, lebensfdhigen Land- wirtschaft im. Interesse der gesamten Volks- wirtschaft. — Dorferneuerung unter Be- rOcksichtigung der historischen Entwick- lung und zukiinftiger Erfordernisse. — Of- fene und ehrliche Behandlung der jiingeren Zeitgeschichte. — Religi6se Beitr5ge zum Thema -Sinn des Lebens- von guten Refe- renten behandelt, nach wie vor aktuell. ir-7-M
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