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E 0 ine gute AUgemeinbildung, was ist das? Seite 10 KitzbObeler )kAnzeiger Samstag, 4. November 198c, if Wissen an. Dabei wird man auch angeregt, selber in Bil- chern zu schm6kern und sich ffir die Zusammenhdn- ge zu interessieren. Wissen Sic, was ein Dak- ty lus ist, wer Nietzsche war, in welchem Land die Stadt Canberra zu finden ist oder etwa was apoplektisch be- deutet? Keine Sorge, werin Sie es mcht wissen, denn these Dinge geh6ren keineswegs zu einer guten Allgemein- bildung. Auch wenn uns Leute, die mit diesem Wis- sen um sich werfen, impo- nieren, Allgemeinbildung zeigt sich nicht darin, wie ein wandelndes Lexikon herumzulaufen. Es ist schwer zu erk1dren, was zu einer guten Allgemeinbil- dung geh6rt. Vor allem ein breites Wissen in Geschich- te, Politik, Grundkenntnis- se in der Musk Kunst, Physik, Philosopie und Bio- logie und nat6rlich auch, daB man sich sprachlich gut ausdr6cken kann und viel- leicht auch noch gute Ma- nieren besitzt. Neben einem breiten Ba- siswissen zeichnen zwel Charaktereigenschaften einen allgernein gebildeten Menschen aus: Er ist gegen- 6ber neuen Sachgebieten aufgeschlossen und besitzt ein gesundes Urteilsverm6- gen, um neues Wissen ein- zuordnen. Mit dem SchulabschluB hingegen hat eine gute All- gemeinbildung sehr wenig zu tun. Derin wer jahrelang nur kurzfristig gelernt hat, um bei Prilfungen gute No- ten zu erzielen, bei dem blelbt kaum Wissen hdngen. Ganz egal, ob er nun die Hauptschule oder ein Gym- nasium besucht hat. Woher bekommt man aber nun eine Allgemein- bildung? Wenn es gutgeht, im Schulunterricht. Viel we- sentlicheriedoch ist oft der EinfluB von Eltern, Freun- V ~' W ~ rzl TOEH den oder anderen Leuten, mit denen man t~iglich zu- sammenkommt. Denn wenn man mit Menschen beisam- men ist, die gerne lesen, ab und zu einmal ins Theater gehen und bei Ausffilgen nicht gleich das ndchste Gasthaus aufsuchen, son- dern sich auch ffir die Ge- schichte einer fremden Stadt interessieren, sam- melt man sich automatisch Nicht jeder Mensch hat aber das Glack, schon in der Kindheit geffirdert zu wer- den. Keine Sorge, Allge- meinbildung kann man sich auch als Erwachsener an- eignen, z.B. indem man nicht sofort den Fernseher ausschaltet, wenn einmal ein Magazin gebracht wird. Voraussetzung ist, daB man sich ffir viel interessiert; und: Nicht die Einzelheiten sind wichtig, sondern der Einblick in die grunds5tzli- chen Fragestellungen emes Wissensgebietes. Und noch etwas: Aktuell Viele Jugendliche trdu- men von einer tollen HiFi- Anlage, die alle Schikanen hat. Zum einen aus Prestige- griinden, zum anderen, urr- seinen verw6hnten Ohrer. die Lieblingsmusik in der. tollsten T6nen liefern zu k6nnen. DaB dies natfirlich seinen Preis hat, ist ganz klar. Nu_- worauf man achten sollte, wenn man schon einige Tau- sender ffir ein solches Gerdt ausgibt, k6nnt Ihr hier nachlesen: — Man sollte schon bei der Wahl des Geschdftes vor- sichtig sein. Diskontldden bieten meist kein Reparatur- service an. Und ob man gut beraten wird, erkennt man schon daran, wenn der Ver- k5ufer Fragen stellt wie z. B. ,,Wie ist der Raum einge- richtet, in dem die Anlage stehen wird?-,,,Welche Mv_- sik h6rst Du?- usw. — Ein Drittel des Budgets, das man ffir eine Anlage ausgeben will, sollte man fUr die Boxen reservieren, denn these machen schlief)- lich die Musik. — Nie die >Katze im Sacko kaufen. Vor allern die Laut- sprecher ausprobieren. Die verschiedenen Lautspre- informiert sein durch Zel- tunglesen ist auch sehr wfin- schenswert. Solite es Sie trotzdem dr- gern, daB Sie die Anfangs- fragen nicht beantworten konnten, hier die Usung: Ein Daktylus ist ein Ver- smaB, Friedrich Nietzsche war ein Philosoph, Canber- ra ist die Hauptstadt von Australien und -apoplek- tisch- helBt -zu Schlaganfdl- len neigend.. Was die Aligemeinblidung betrifft, k6nnen Sie jedoch dieses Wort getrost verges- sen. lhre Dagmar cher lassen sich ndmlich nur dann miteinander verglei- chen, wenn sie exakt gleich lau't spielen. Den Hdndler daher bitten, die Lautspre- cher vor dem H6rcheck ein- zupendeln. — Um den Klang einer An- lage genau beurteilen zu k6nnen, sollte man am be- sten eme Schallplatte oder eine CD spielen, die man gut kennt. — Vorsicht — der Schein triigt oft. Nicht alles, was Kn6pfchen und Ldmpchen hat, ist klangmdBig das Be- ste. SchlieBlich will man ja kein Ausstellungssffick, sondern nur gute Qualitdt kaufen. — Das Herz einer jeden HiFi-Anlage ist der Verst~ir- ker. Wenn seine Ausgangs- lelstung der Belastbarkeit der Boxen entspricht, kann nichts schiefgehen. — Niernals durch fachchi- nesisch wie -18 Bit Four Ti- mes Oversampling. oder anderes beeinflussen las- sen. Gute Beratung erkennt man dann, wenn sie ver- st~indlich durchgefiffirt wird. Viel SpaB Eure Dagmar Zum Thema. HiO-Anlagen
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