Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 4. November 1989 Kjtzbiiheler )kAnzeiger Seite 17 Richard Talhaber 95 Jahre Stadtamt Kitzbfihel: Kundmachung fiber die Anderung des FlAch6it' Widmungsplanes Der Gerneifid'erat der Stadt Kitzbfihel hat in der Sitzung vom 23. Oktobe I r 1989 beschlossen, den Entwurf tib I er die Ande- rung des Flac henwidmu ng s planes gemaB H 26, 28 Tirder Raumordnungsgesetz, LGBI. Nr. 4/1984, durch vier Wochen vorn 27. Okt_66'er 1989 bis ~7. November 1989 im Stadt~ffit, Bauamt, 1. Stock, zur allgerneinen'Eirigicht aufzulegen. Der Entwurf' , des Anderungsplanes sieht die Umwidmuffg eines Teiles der Gp. 456/1 KG Kitzb6hel-Stadt (Josef Huber, Kitzb0hel, Hahnenkammstraf3e) von Frei- land in Bauland (Wohngebiet) vor. Stadtarnt Kitzbfihel: Kundmachung uber die Anderung des Fla "chenwidmungsplanes Der Gerneinderat der Stadt Kitzb0hel hat in der Sitzung vom 23. Oktober 1989 beschlossen, den Entwurf Ober die Ande- rung des Flachenwidmungsplanes gemAB §§ 26, 28 Tiroler Raumordnungsgesetz ' LGBI. Nr. 4/1984, durch vier Wochen vorn 27. Oktober 1989 bis 27. November 1989 im Stadtamt, Bauamt, 1. Stock, zur allgerneinen Einsicht aufzulegen. Der Entwurf -des Anderungsplanes sieht die Umwidmung der Gp. 1713/5 KG Kitz- b0hel-Land (J-agerboden) von einer Ver- kehrsfldche bzw., einer Sonderflache im Freiland (Golfplatz) in einer Sonderflache im Freiland ffir Sport- und Freizeitein- richtungen vor. . , SP6 Kitzbfihel StadtausschuB Alle Mitglieder des Stadtausschusses sowie alle Mitglieder der SPO, die Interes- se haben, werden gebeten, am Mittwoch, 8. November 1989, ins Alfons-Petzold- Heim zu kommen. Beginn 19.30 Uhr. Gerhard Rosa, Vizebiirgermeister und Stadtobmann. Paula Lamberts 65 Jahre Frau Paula Lamberts, die bereits seit 35 Jahren in Amerika lebt, vollendete ktirz- lich ihr 65. Lebensiahr. Frau Lamberts ist seit 22 Jahren Leserin der Heimatzeitung. Wir gratulieren herzlichl Sauna wieder offen Die Sauna im Kurhaus-Hallenbad >>Aquarenao Kitzb0hel ist ab Montag, 6. November wieder jeden Montag, Mitt- woch, Freitag und Samstag von 13 bis 20.15 Uhr geoffnet. Das Hallenschwimm- bad und die anderen Abteilungen bleiben noch bis 17. November geschlossen. Aus- ktinfte unter Tel. 0 53 56 / 43 85. In KitzbUhel vollendete am 2. Novem- ber Fachlehrer i.R. Richard Talhaber das 95. Lebensjahr. Dies ist AnlaB, eine der bedeutendsten Personlichkeiten des Kitz- btiheler Kulturlebens zu wtirdigen und A den bescheidenen Mann in alle'r-Offent- lichkeit zu bedanken. Richard Talhaber wurde in'sein 'er Hei- matstadt Wien VolksschullehKeT, aber nach einern Monat und - 9 'Tagen " Oienst muBte er einrUcken und konnte erst Ende 1918 abrUsten und: in den Schuldienst zu- rtickkehren. Wegen ' einer hartnAckigen Erkrankung als Folge des Kriegsdienstes, zuletzt als Oberleutnant, muf3te Talhaber aus dem Schuldienst vorilbergehend aus- scheiden. Nun begann ein langes Leben auBerhalb der Heimat. Talhaber ging als Lehrer an eine kaufmAnnische Schule nach New York. Dort heiratete er die aus MUnchen starnmende Frau Claire geb. Singer, die ihm eine Lebenskameradin voll Liebe und Verstandnis wurde. Die einzige Tochter des Ehepaares lebt mit der Familie seit Jahrzehnten in den USA. Ri- chard Talhaber bentitzte die New Yorker Jahre auch zurn Studium an der Columbia-UniversitAt und wurde Schrift- leiter einer kaufmqnnisch-technischen Monatsschrift, die er durch 14 Jahre redi- gierte. 1926 folgte er einem Ruf an eine Mittelschule in Genf. Dort verblieb die Familie bis zurn Ausbruch des Zweiten Weltkrieges. Richard Talhaber leistete er- neut Wehrdienst im Wehrkreiskomman- do SUdost und war zuletzt Major. 1945 traf sich die Familie in dem in Kitzbiihel schon ein Jahrzehnt vorher errichteten Landhaus. Ab 1945 unterrichtete Talha- ber als Fachlehrer fUr Sprachen in Kitzbti- hel. Er wurde zurn Pionier des Fremd- sprachenunterrichts und ist mehr als einer Generation ein Begriff ftir engagierten und aufgeschlossenen Unterricht, dern er mit voller Hingabe und grenzenlosem Einsatz oblag. Er war auch Leiter der Ar- beitsgemeinschaft der Fremdsprachenleh- rer beirn PAdagogischen Institut. Im Herbst 1949 legte er den letzten Teil der Lehramtsprtifung fOr Hauptschulen ab. Die Ernennung zurn Hauptschullehrer wurde dem engagierten Lehrer Uber Wei- sung aus dem Ministeriurn versagt, weil er zurn Zeitpunkt des Abschlusses der Pru- fung das ftir eine Definitivstellung vorge- sehene Alter ganz knapp tiberschritten hatte. Ungeachtet dieser Schikane — ein anderer Ausdruck ist angesichts des Le- bensschicksals des fleif3igen Lehrers — blieb Talhaber im Lehrdienst. Wiederholt wurde ihm far die ))hingebungsvolle und erfolgreiche Tatigkeit<< im Fremdspra- chenunterricht Dank und Anerkennung des Bezirksschulrats und der Tiroler Lan- desregierung ausgesprochen. Die Bemti- hungen, dern so einsatzfreudigen Lehrer eine Anerkennung Ober die Zuerkennung eines Berufstitels zu ermoglichen, schei- terten an Paragraphen. Richard Talhaber hat these Zurtickstellung in groBer Wtirde getragen und hat selbst nie davon gegen- aber seinen Kollegen auch nur eine Er- w,qhnung gemacht. Er blieb weit iiber das vorgesehehe Pensionsalter im Oienst, weil man ihn dringend benotigte und er mit Leib und Seele Lehrer war. Als er 1964 endgUltig aus dern Lehrdienst ausschied, wurde ihm.,der besondere Dank des Lan- des Tirol ausgesprochen. Das Ehepaar Talhaber erwarb sich gro- Be Verdienste urn Kitzb0hel, ohne davon je zu sprechen. Claire Talhaber leitete Ju- gendaustauschaktionen mit franzosischen Kindern, als der Fremdenverkehr wieder die ersten Erfolge verzeichnete. SchlieB- lich war sie hauptstichlich daran beteiligt, daB Mr. Matthew Mellon bei den Ausgra- bungen auf seinern Grund am Lebenberg alle Moglichkeiten ftir die wissenschaftli- chen Arbeiten einraumte und damit we- sentlich zur Erhellung der FrUhgeschichte des Kitzb0heler Raumes beitrug. Fachlehrer Richard Talhaber war bis in die letzten Jahre ein aktiver Sportier und ein treuer Besucher von Veranstaltungen kultureller Vereine. Er erfreute sich der Ovationen, die — oft mit der Dankbar- keit von Erwachsenen, die manchen Schtl- lerstreich gerne ungesehen gemacht hatten — bei Schiilertreffen erfahren durfte. Ri- chard Talhaber rtickte bei den Heimkeh- rern aus, auch dort immer der stille, an al- lem Schonen Anteil nehmende Kamerad, der mit der Weisheit des Klugen in der Ge- meinschaft mitmachte. Zur Vollendung des 95. Lebensjahres wiInschen wir dem nun sehr zurUckgezo- genen lieben Herren Talhaber noch viele schone Stunden mit seiner Gattin und mit dem GenuB der Musik und aller anderen Freuden, die er im Leben gespeichert hat. H. W. Katholisches Bildungswerk Kitzbfihel: Glaube, Gewissen und Gehorsam in der Kirche Montag, 6. November 1989, 20.15 Uhr, Kolpinghaus, DDr. Bernhard Wenisch, Salzburg spricht zurn Tehma: >>Glaube, Gewissen und Gehorsarn in der Kircheo. Der Papst betont in seinen Stellungnah- men zur Erripftingnisregelung immer wie- der, daB es fUr einen Katholiken nicht in Frage komme, die papstliche Lehre unter Berufung auf seine persOnliche Gewis- sensilberzeugung zu kritisieren und sich nicht an sie zu halten. Auch das 2. Vatika- nische Konzil sagt, daf3 man dern Papst religiosen Gehorsam leisten mosse, wenn er nicht letztverbindliche Glaubenswahr- heiten verkondet. Was soil nun ein Katholik tun, wenn er in solchen Fragen in seinern Gewissen trotzdem zu einern anderen Urteil kommt als der Papst? Diese brisante Frage ist Therna dieses Vortrages. Wir laden Sie zu diesern Abend sehr herzlich ein!
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