Kitzbüheler Anzeiger

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T 0 iroler Kameradschaftsbund Kitzbfihel Seelensonntag mit Kirchgang, Heldenehrung und Jahreshauptversammlung mit Ernennung von Stadtpfarrer Konsistorialrat Johann Danninger zum Ehrenmitgfied Eininarsch des Kaineradschaftsbundes zur S.-adtj)jin-1*irche. Vorne Biirgermeister Hans Brettauer init Obinann Willi Eder. 11bn rechts: ObInatin WilliEder, Altobinann Sej_~:) Ma - i'r, Elit-eliliiitgll*edStadtj)fai-ret-Johaliti Danninger und Obniannstellvertreter Gidi Knoll. Selte 2 — 1jt-i-b6befer ~( 'Anzeiqer Samstag, 18. November 1989 KitzbMeller fip Wander P Vom Pestmandl Wer jetzt eme Wanderung empfiehit, ist mit einem unrettbaren Optimismus ausge- stattet. Auf den Bergen llegt Schnee, im Tal ist es sp5therbstfich-naftalt. Da sind nicht einmal bellebte Allwetter-Wanderungen zum empfehlen, well man jetzt elgentlich memanden hinausschickt. Daher als Ersatz eme Geschichte, wie die Kitzbfiheler fr6her einmal mit Optimismus eine schwierige Si- tuation gerneistert haben. Alois Schipflin- ger, Brixentaler Heimatforscher (gefallen 1941) hat die Grundlage daffir gellefert. Als in der Gegend von Kltzb~hel die Pest w6tete und ein Menschenleben nach dem anderen dahinfegte, da lebte in MOnichau ein alter SchloBwdrter, der welt in der Welt herumgekommen war und auch in der Kunst der Medizin nicht schlecht bewandert war. Von ihm erbaten die Kitzb6heler ein Mittel gegen die Pest. Der Schlo8wdrter holte aus seiner Kammer ein dickes Buch (damals handgeschrleben), schlug es auf und suchte. Nach emer Weile sagte er: >Fromm im Le- ben, md8ig im Spelsen, mit Glut, die man aus Elchenholz gewonnen, rduchere man die Hduser aus. In die Glut waren slebener- lei Krduter zu geben.- In der Verzwelflung erffillte, man, was der SchloBwdrtervorgeschiagenhatte. Man fdll- te Elchen und sammelte Krduter Doch so sehr sle sich auch m6hten, aus dem frischen Elchenholz war keine rechte Glut zu bekom- men. Da sie sich nicht zu helfen wu8ten, die Pest aber welter um sich griff, besprachen sle sich erneut mit dem Schlogwdrter. Er versprach lhnen die ffiuser zu r5uchern, was er in der folgenden Nacht tat. Wie er es anstellte, mit einer Pfanne Glut alle H5user zu rduchern, ist nicht berichtet. Die Pest verlieB die Stadt. Der Schlo8wdrter wurde ehrffirchtig -Pestmandl- genannt. Well ffir die Phantasle des Menschen Fra- gen bleiben m6ssen, tut sich auch hier ein weltes Feld auf. Warum rkhte sich der Fre- vel an den Elchen nicht? Welche Krduter hat man gesammelt? Wle haben sich die KitzbO- heler bedankt? (Der Titel -Pestmandl,, ist ja nicht gerade eine hohe Auszelchnung). Ent- hielt das Buch auch Rezepte ffir das Herbel- holen des Winters bzw. der nat6rlichen I bubeler n r zelger IMPRESSUM Verleger: KitzbUheler Anzeiger Geselischaft rn. b. h., Kitzbbhel, Schlossergasse 10 — auch In- haber und Herausgeber. Verlagsort: Kitzbiihel. Herstellungsort: Wbrgl. Hersteller: Druckhaus Burgstaller, Alfred Burgstaller, Peter-Rosegger- Stralie 3, Tel. 0 53 32 / 25 79, Fax 0 53 32 / 35 00. Redaktion: Chefredakteur Engelbert Opperer, Kitzbilhel, Schlossergasse 10, Telefon 0 53 56 / 25 76, Fax 0 53 56 / 25 7 66, Redakteur: Martin W6rgbtter, KitzbOhel, Hinterstadt 17, Tel. 0 53 56 22 36. Schneedecke? Ging das Buch in den Wirren der Wledert~uter in M6nichau zugrunde, stammte es von dieser Sekte, wurde es erst belm groBen Brand im Ersten Weltkrieg ver- mchtet? Lelder glbt es keine klaren Ant- worten. Was bleibt, ist die Achtung vor emern Mann, der vielleicht Kitzb6hel vor dem Aussterben bewahrt hat, vom dem man aber nicht einmal den Namen bewahrt hat. Wintervorbereitungen Hr den Winter haben wir vorgesorgt, so- weit es das Helzmaterial betrifft. Em Fdllen von Eichen wdre heutzutage auch nicht mehr Der traditionelle Seelensonntag am 5. November 1989 zum Gedenken an die Ge- fallenen und Vermiliten der belden Welt- kriege wurde mit dem Einzug der Forniatio- nen durch die Innenstadt zur Stadtpfarr- denkbar, wo das Umhauen eines Strauches im Garten schon als ,,Baummord,, gebrand- markt wird. Hr die warme Stube (und ein restlich warmes Haus, einschlieBlich Haus- gang, pardon Diele, und Garage) haben wir eine Zentralhelzung. Unsere Luft ist durch den Hausbrand dann so, daB keine Pest mehr Chancen hat. Hr optimistischere Seelen: Der Winter kommt. Besorgt Euch im November den EinheimsichenauswelB (mit neuem Foto) und kauft das ffir den Wintersport em, was notwendig ist. kirche eingeleitet. Daran nahmen tell: die Stadtmusik, die Sch6tzenkompanie, der Kameradschaftsbund, der Kalserjdgerbund und der Trachtenverein, alle mit Fahnen. VordeniKrlegerdenkmal ffirdieGefallenen
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