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Samstag, 25. November 1989 -1<~:itzbübeler )e(Anzeiger Seite 13 Die hier veröffentlichten Leserbriefe geben nicht die Meinung der Redaktion, sondern nur die des Verfassers wieder. Die Einsender werden gebe- ten, sich mit ihren Ausführungen möglichst kurz zu fassen. GeAnken eines A ltbauem zum Tag der offenen Tür in der Handelskammer Ich war zuerst zu spät dran, so habe ich die Ausstellung 100 Jahre Frem- denverkehr noch einmal angeschaut und nebenan die kleine Schau von Selch- und Fleischwaren und Natur- produkten einer Firma, über deren Preis und Werbung man geteilter Mei- nung sein kann. Alles, was weit her kommt, ist gesünder und wertvoller. Brauner Zucker vom Zuckerrohr aus A merika, Honig aus Kanada und Soja- inilch aus Belgien. Daß für den Tran- sport Energie verbraucht und Umwelt verschmutzt wird, scheint hier nicht der Fall zu sein. Aber dagegen gibt es nichts einzu- wenden. Angebot und Nachfrage re- geln auf diesem Gebiet den Preis und A bsatz. Die Arbeit des Bauern zählt auch.zur Volkswirtschaft, wenn es auch manch- mal vergessen wird wie bei den Verträ- gen mit der EG vor zehn Jahren. In der Schule habe ich sogar gelernt, daß Bergbau und Landwirtschaft zur Urproduktion gehören. In jetziger Zeit rechnet man auch den Tourismus dazu und in Sonntagsreden und Seminaren wird immer erzählt, daß man im Frem- denverkehr auf die Mitarbeit der Berg- hauern angewiesen ist. In der Praxis schaut dann das so aus: Am »Tag der offenen Tür« stellt man Kunstmilch zur Schau. Was hat man sich dabei gedacht? Wohl wenig oder gar nichts. Meine Herren von der Kammer! Wenn das so weitergeht, kauft man Holz aus den Tropen, jammert, daß der Urwald zerstört wird,- Fleisch ist auch im Ausland besser, Käse kommt aus Frankreich und der Bergbauer kann die Skipisten machen, den Wald und die Almen pflegen, ein paar pho- togene Kühe halten, Folkloreveranstal- tungen mit Schindelmachen und Zaun- stempeln herrichten und sich jede Wo- che zweimal sagen lassen, daß er für die Erhaltung der Bergwelt zuständig i st. Aber bei Gott keine Forderungen stellen, er hat ja die schöne Aussicht, die frische Luft, keinen Lärm und auch nicht unter Abgasen zu leiden. Was will er den mehr! Mir kommt dann irtimer ein Zitat von Lenin in den Sinn, der von den nützlichen Idioten gesprochen hat und dabei die Bürgerlichen gemeint hat, die bei ihm mitmachen wollten, und als er sie nicht mehr brauchte, um die Ecke brachte. Für manche Kräfte in der Wirtschaft PL 1 M "A' 1 Vier haben unsere Leser das Wort: Meinungen - SteLlungnahmen - Anregungen i . st unser Bergbauer wohl auch nicht viel mehr als ein ... Was dabei herausgekommen ist, können wir ja jetzt mit verfolgen. Wie es bei uns einmal sein wird, da brauche ich mir ja keine Gedanken mehr machen. Toni Laucher Kitzbühel Der Schmäh mit dem Nachtfahrverbot Wie hinlänglich bekannt, dürfen ab 1. 12. 1989 in der Zeit von 22 Uhr bis 5 Uhr nur mehr lärm- und schadstoffarme LKWaufÖsterreichs Straßen unterwegs sein. Als langjähriger Anrainer der B 312, ei . ner innerösterreichischen Transitrou- te, auf der es schon seit Jahren ein Nachtfahrverbotgibt, möchte ich aufdie Praxis und die Zukunftsaussichten hin- weisen. Bei einer Verkehrszählung in der Nacht vom 24. auf den 25. 10. 1989 auf der B 312 wurden alleine 198 LKW ge- zählt, d. h. durchschnittlich alle 2 Minu- ten fährt ein schwerer Brummer trotz Nachtfahrverbotes, wobei nurein Drittel offensichtliche Lebensmitteltransporte waren. Diejetzt von allen Seiten geprie- sene Lösung mit den lärm- und schad- stoffarmen LKWs ist nicht mehr als ein guter Schmäh und eine Allbihandlung der Politiker. In spätestens 2 bis 3 Jahren werden alle Unternehmen ihren Fuhrpark umgestellt haben, und dann dürfen alle Lastwagen in der Nacht fahren und die Situation wird schlimmer sein, als sie schonjetzt ist. Außerdem störtja nicht so sehr der Motorenlärm, welcher mit ent- sprechender Fahrweise einem PKWschr nahe kommt, sondern das Abrollge- räusch der Reifen, speziell bei Regen, und der Luftzug. Flüsterasphalt bringt auch nureine kurzfristige Erleichterung, da eine Lärmminderung bei Verschmut- zung fast nicht mehr gegeben ist. Wer wäscht alle paar Monate die g anzen Straßen? Zum derzeitigen Gejammere der Frächter sei nur eines zu bemerken: Je- der moderne Unternehmer wechselt sei- nen Fuhrpark sowieso innerhalb von 2 bis 3 Jahren aus (meist auf Leasingba- sis). Er braucht also Jetzt nur die neuen LKW leasen, die dann die notwendigen Nachtfahrten übernehmen, und dann kann erj»a sowieso fahren, wann er will. Esgibtnureine wirk-licheLösung, und dicheIßtabsolutesNachtfahrverbot, und das von 19 Uhr abends bis 7 Uhr in der Früh. Nur so kann eine wirkliche Entla- stung der Anrainer erfolgen. Helmut Deutinger 6-384 Waidring Schredergasse 5 1. Hahnenkamm- Cross-Berglauf Einen Berglauf der 1. Int. Güteklasse nannte TLV-Referent Franz Puckl diese Pilot-Veranstaltung am Sonntag, 19. No- vember 1989, mit einer, für viele Läufer neuartigen Streckenführung. Eine kleine, aber erlesene Läuferschar nahm die ca. 8 km lange Berg- und Talstrecke im Gebiet der berühmten Streif-Skirennstrecke mit Durchlauf und Ziel bei der bekannten »Seidlalm« in Angriff. Ein sehenswertes Duell um den Tages- sieg lieferten sich der österreichische Nationalkader-Läufer Georg Hechl und der wiedergenesene, wohl schnellste Rauchfangkehrer Österreichs, Hermann Foidl aus Scheffau/Tirol, bei dem der Kitzbüheler Hauptschullehrer auf Grund seiner enormen Bergab-Lauf-Qualitäten dann noch als klarer Sieger hervorging. Hervorragender Dritter, der bekannte St. Johanner Gendarm Rudolf Berger, der mit dieser Leistung 1. Club-Meister des rührigen Veranstaltervereins wurde und den Ansturm des stark laufenden Georg Hain aus Aurach und der nächstfolgen- den Paul Bachmann und Markus Krenn aus Kitzbühel noch klar abwehren konn- te! Alle Teilnehmer, speziell die Läufer der »Kitzbüheler Berglaufgruppe«, boten geschlossen, ihren Altersgruppen entspre- chend, ausgezeichnete Leistungen! Eine Talentprobe legte der zehnjährige Nico Hechenberger, Sohn der »Seidlalmwirts- Familie« ab, der mit einer sehr guten Laufzeit mitten im Männerfeld landete. Alle Teilnehmer fanden die neue Ver- anstaltung, besonders die ausgewählte Streckenführung und das ganze Drum und Dran, einfach »super« und baten um Wiederdurchführung in der Zukunft! Mit einer kleinen, aber schönen Sieger- ehrung, mit Pokalen für die Club-MS und mit einem wundervoll gestalteten Zinntel- ler für jeden Teilnehmer der Gästeklasse, ging diese gut gelungene Erstlingsveran- staltung an einem herrlichen Spätherbst- Sonntag mit einem gemütlichen Beisam- mensein im Freundeskreis auf der »Seidl- alm« zu Ende! Die Ergebnisse 1. Georg Hechl, BSV Brixlegg, 41.25,01; 2. Her- mann Foidl, LCTI Hopfgarten, 42.13,58; 3. Rudolf Berger, BLG Kitzbühel, 44.05,38; 4. Georg Hain, BLG Kitzbühel, 47.59,74; 5. Paul Bachmann, BLG Kitzbühel, 49.08,42; 6. Markus Krenn, BLG Kitzbü- hel, 49.53,51; 7. Peter Permoser, Kirchbichl, 50.45,25; 8. Franz Puckl, BLG Kitzbühel, 52.14,65; 9. Josef Astner, BLG Kitzbühel, 54.08,88; 10. Man- fred Rabl, Hopfgarten, 54.58,77; 11. Josef Schmid, ALC Kirchberg, 55.47,22; 12. Nico Hechenberger, Kitzbühel, 58.52,94; 13. Willi Heider, BLG Kitzbü- hel, 57.20,00; 14. Stefan Trixl, HS Hochfilzen, 58.35,97; 15. Ossi Duschek, HS Hochfilzen, 63.15,00; 16. Werner Neumayr, Kitzbühel, 85.41,38. Clubmeisterschaft der BLG Kitzbühel: 1. Rudolf Berger, 44.05,38; 2. Georg Hain, 47.59,74; 3. Paul Bachmann, 49.08,42; 4. Markus Krenn, 49.53,5 1; 5. Franz Puckl, 52.14,65; 6. Josef Astner, 54.08,88; 7. Willi Haider, 57.20,00. 1 Tür-Gurt-Start - bei jeder Fahrt
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