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Seite 36 Kitzbulheler )e~Anzeiger Samstag, 9. Dezember 1989 führlichen und sachlichen Diskussion unter der bewährten Leitung von Landessekretär Ing. Jörg Trenkwalder wurde die Thematik weiter durchleuchtet. Bezirksleiterin Erika Seiwald schloß die Konferenz mit dem Ersuchen an die über 150 Funktionäre und Mitarbeiter, im letzten dreiviertel Jahr vor den Neuwahlen noch einmal mit Freude und Motivation für die Jungbauernschaft-Landjugend in unserem Bezirk zu arbeiten und tätig zu sein. _ ebe - WR ALLE LEBEN DAvON Am Freitag, den 10. November 1989, fand in Oberndorf im Gasthof »Penzing« die Be- zirkskonferenz des Tiroler Bauernbundes statt. Neben den verantwortlichen Funktio- nären konnte Bezirksbauernobmann LA ÖR Paul Landmann, Bundesobmann LA Anton Steixner, LR Ferdinand Eberle, BB- D i rektor Georg Keuschn igg, ÖR Manzt und Bezirksobmann-Stv. Mathlas Fuchs, Be- zirksbäuerin Luise Obermoser, Dir. Dipl.- Ing. Ludwig Partl, Bezirksjungbauernob- mann, Dir. Dipl.-Ing. Ludwig Partl, Be- zirk,sjungbauernobmann Josef Schroll und die Mitarbeiter der Bezirkslandwirtschafts- kammerals Referenten und Gäste begrüßen. Einleitend gab . Bezirksbauernobmann Landmann einen Überblick über die be- zirksspezifischen Probleme und führte un- ter anderem folgendes aus: Bedingt durch die ungünstigen Witterungsverhältnisse im abgelaufenen Sommer dürfte es beim Grundfutter zu Qualitätseinbußen kom- men. Beim Viehabsatz war ein sehr guter Beginn festzustellen, jedoch mußten mit Fortdauer der Versteigerungen Preisrück- gänge in Kauf genommen werden, sodaß für die weitere Entwicklung eine gewisse Sorge berechtigt ist. Im Bereich der Almwirt- schaft bilden die Personalkosten und die daraus resultierenden Soziallasten besonde- re Härten. Landmann forderte in diesem Zusammenhang eine spürbare Aufstockung der Mittel für die verschiedenen Fachförde- rungen und vor allem eine Erhöhung der Almmauftriebsprämlen. Eine bessere Ab- geltung der landeskulturellen Leistungen wird auch für die Bergbetriebe gefordert. Landmann zeigte auch auf, daß es im So- zialbereich für viele bäuerlichen Familien nicht zumutbare Nachteile gibt. Durch die Berücksichtigung des fiktiven Ausgedinges kommt es zu menschenunwürdigen Pen- sionsleistungen. Ebenso sei die Regelung einer Karenzzahlung für die Bäuerinnen an- alog den unselbständigen Müttern vordring- lich. Landmann legte auch ein klares Be- kenntnis zu wirksamen Umwelt- und Naturschutzmaßnahmen zur Erhaltung ge- Adventsingen in Oberndorf Der Singkreis Oberndorf veranstaltet am Samstag, 16. Dezember 1989, um 20 Uhr in der Pfarrkirche Oberndorf ein Advent- singen. Die Mitwirkenden sind eine Spielgruppe der Volksschule Kitzbühel unter der Lei- tung von Maria-Luise Brandstätter, die »Kuchltisch-Musig« aus Reith, Martina Neumayr mit der Harfe, das »Gitarren-Trio« mit F. Höck. H. Trendl und W. Elsässer, ein Bläserquartett der Musikkapelle Obern- dorf, der Gesangsverein Brixen 1. Th. unter der Leitung von Klemens Kraler und der Singkreis Oberndorf unter der Leitung von Dir. Arthur Huber. Einstimmende Worte spricht Pfarrer Johann Dollmann. Eintritt frei — freiwillige Spenden! sunder Lebens- und Produktionsgrundla- gen ab. In diesem Zusammenhang bemühe sich die Bezirkslandwirtschaftskammer, die notwendigen Jauche- und Güllebehälter bzw. Düngerstättenanlagen schwerpunkt- mäßig zu fördern. Bundesobmann Steixner sagte einleitend, daß es für die Funktionäre nicht einfach sei, in der heutigen Zeit aktiv tätig zu sein. Die Landtagswahl hat einen großen Vertrauens- verlust für unsere Gesinnungsgemeinschaft gebracht. Es ist daher notwendig, die ver- schiedenen Vorgänge innerhalb unserer Partei kritisch zu durchleuchten, in ver- schiedenen Bereichen ist eine Neuorientie- rung und ein neuer Aufbrauch notwendig. Vor allem müssen sich die Bauerfunktionä- re klar zu einer wirksamen Umweltpolltik bekennen. In diesem Zusammenhang for- derte der Bundesobmann die Öffentlichkeit auf, mehr Verständnis für eine gerechte Ab- geltung der bäuerlichen Leistungen zu ha- ben. Für den eingeschlagenen ökosozialen Weg sind außerbudgetäre Mittel notwendig. Ein gesunder Bauernstand und eine gepfleg- te Landschaft können auf die Dauer nicht zum Nulltarif erbracht werden. Auf die agrarpolltischen Fragen eingehend nahm der Bundesobmann auch zu Diskussionen über den Milchwirtschaftsfonds offen Stel- lung. Die Durchführung nachhaltiger Re- formen und ein entsprechender Struktur- wandel ist unbedingt notwendig. Seiner Meinung nach ist die Sozialpartnerschaft ein Hemmschuh bei der Verwirklichung notwendiger Maßnahmen. Seitens der-Bau- ernbundsp Itze wird man sich ganz beson- ders für die kommenden Milchpreisver- handlungen einsetzen. Eine Verbesserung des Michlpreises hat auch durch die Herab- setzung des allgemeinen Absatzförderungs- beitrages bereits stattgefunden und ist vor- rangig der Verdienst vieler Bauern, die an der freiwilligen Lieferverzichtsaktion teil- genommen haben. Der Zuchtviehab%satz ist einigermaßen zufriedenstellend und wird auch mit namhaften Mitteln unterstützt. Es ist daher umso notwendiger, für Bau- ern im extremen Berggebiet mit einer nie- drigen bzw. ohne Richtmenge tierische al- ternativen aufzubauen und zu fördern. Im Zuge der durchgeführten Förderungsdis- kussion auf breiter Basis rechne er mit eini- cen konkreten Vorschlägen und Erleichte- rungen im Rahmen der Förderungstätigkeit. Eine entsprechende Flächenbindung für die Bewirtschaftung unserer Höfe sei für den bewährten ökosozialen Weg eine wichtige Voraussetzung. Beim Bundesbudget für das Jahr 1990 ist die Handschrift unseres Mini- sters Dr. Franz Fischler deutlich spürbar. Steixner ist überzeugt, daß bei einer engen Zusammenarbeit aller Funktionäre mit den verschiedenen Stellen eine finanzielle Bes- serstellung für unsere Bauernschaft zu er- reichen ist. Deriunge und dynamische LR Ferdinand Eberle nahm eine nüchterne Betrachtung der derzeitigen politischen Entwicklung vor. Zur Arbeit auf der Bundesebene führte Eberle aus, daß mit dem Abbau der hohen Staatsverschuldung, der durchgeführten Steuerreform und der begonnenen Privati- sierung echte Meilensteine gesetzt worden sind. In letzter Zeit ist aber eine gewisse Er- starrung festzustellen. Auf Grund der Steu- ereingänge einerseits und der steigenden Ausgaben für verschiedene Bereiche war ein besonderes Geschick und Härte notwen- dig, um die erforderlichen Mittel für wichti- ge Exportmaßnahmen und Sicherstellung der Bewirtschaftungsprämien und Förde- rung der Almwirtschaft zu erreichen. Besonderen Schwerpunkt räumte der Landesrat auf Grund seiner Zuständigkeit den Fragen der Raumordnung, der Flächen- widmung und den Novellen zum Wasser- rechtsgesetz und zum Naturschutzgesetz ein. Er appellierte an die Funktionäre, dar- auf einzuwirken, daß mit dem Grund und Boden sparsamst umgegangen wird. So schmerzvoll es in verschiedenen Fällen für die Bauern ist, wird im Rahmen der Natur- schutznovelle der Bewilligungskatalog er- weitert. Die Landwirtschaft muß, um glaubhaft zu sein, im Rahmen des Natur- und Umweltschutzes eine gewisse Vorrei- terrolle übernehmen. Umgekehrt aber wird er sich voll und ganz einsetzen, um die da- durch entstehenden Einschränkungen und arbeitswirtschaftlichen Nachteile entspre- chend abzugelten. Die vielbeachteten und in die Zukunft weisenden Ausführungen wurden von den Bauernfunktionären eingehendst disku- tiert. Seitens der Teilnehmer wurde der praktizierte Stil unserer Bauernbundverant- wortlichen positiv bewertet. Das aufgezeig- te Arbeitsprogramm des Tiroler Bauern- bundes, das von Dir. Georg Keuschnigg erläutert wurde, sollte der Aus- und Weiter- bildung und einer besseren gegenseitigen Information dienen. Keuschnigg betonte, daß der quantitative Rückgang der Bauern durch die bessere Qualität wettgemacht werden muß. Bezirkskonferenz des Tiroler Bauernbundes Information und Motivation für Bauernbund-Funktionäre. Viel beachtete Grundsatzreferate von Bundesobmann Steixner und LR Eberle.
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