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Seite 46 Kitzbüheler ~LAnzeic ger Samstag, 9. Dezember 1989 Viwpräsi*deint Kantner Über Landtagsaktivitäten men im ganzen Saal gut an, weil das Publi- kum so aufmerksam war. So ruhig alle Zu- hörer während der Darbietungen waren, nach jedem Auftritt gab es immer einen to- senden Beifall. Daß alle Sänger und Musikanten uneigen- nützig mitwirkten und die reichlich gegebe- nen freiwilligen Spenden sozialen Zwecken in unserer Gemeinde zugeführt werden, macht die an sich schon so schöne Veranstal- tung noch schöner. Frau Sieberer als Sozial- referentin des Roten Kreuzes bedankte sich beim Organisator und bei allen Mitwirken- den für diese große Tat zum Wohle der be- dürftigen Menschen. Der Abend, durch den Herbert Anfang gekonnt und mit maßvollem Humor führte, sollte laut Programm bis Mitternacht dau- ern. Daß aber dann die Zuhörer noch immer nicht heimgehen wollten, zeugt von der Be- geisterung, die dieses Musikantentreften bei allen hervorgerufen hatte. Eines steht fest: Der 1. Westendorfer Mu- sikantenabend war ein voller Erfolg und wird, wie Organisator Peter Aschaber er- klärte, im kommenden Jahr wieder veran- staltet. Sehtest Im Rahmen des Tiroler Seniorenringes veranstaltete die Ortsgruppe Westendorf am Mittwoch, den 22. Nov., einen Sehtest für alle Brillenträger. Zur Durchführung dieses Test's konnte ein Dipl. Optiker gewonnen werden. Fast an die 100 Personen nahmen daran teil. Leider mußten einige dem Augenarzt überwiesen werden, bei vielen bedurfte es bei den mitgebrachten Gläsern nur eine Änderung der Dioptrie und viele konnten nach Hause gehen mit dem Wissen, daß ihre Brille noch der Sehkraft entspreche. Die Wartezeit verkürzte der allseits be- kannte Zitherspieler Martin Antretter mit herrlichen Musikeinlagen. Während die- ser Darbietungen gab es für die Teilneh- mer ein Schalerl Kaffee und Kuchen. Ergreifend für den Veranstalter war, wie dankbar gerade ältere Menschen für diesen Sehtest in der eigenen Gemeinde waren, da hier keine politische Zugehörig- keit ausschlaggebend war, wurde immer der Wunsch geäußert, daß es bei den älte- ren Menschen und Pensionisten keinen politischen Unterschied geben soll. K.g. Mobiles Bürgerservice in Ellmau Das »Mobile Bürgerservice Tirol„ hält am Dienstag, 12. Dezember 1989, von 14 bis 16 Uhr im Gemeindeamt Ellmau einen Sprech- tag ab. Die Beratung ist selbstverständlich kostenlos und vertraulich. Neben zwei Ausschußwochen fanden im November 2 Tagungen statt: Am 14. November 1989 der »Gemeinsame Land- tag« in Bozen und am 21. und 22. Novem-- ber die verfassungsmäßigen Sitzungen in Innsbruck. Der »Gemeinsame Landtag« mit Südti- rol leidet daran, daß ihm keinerlei Kom- petenz zukommt und daß er über getrenn- te und unverbindliche Abstimmungen nicht hinauskommt; das war dem SPÖ- Südtirolsprecher Kantner (und nicht nur ihm) seit Jahren ein »Dorn im Auge«: nach längeren Verhandlungen mit Südti- roler Kollegen (natürlich auch italienisch- sprachigen Abgeordneten) konnte Kant- ners Antrag einstimmig angenommen werden, der einheitliche Kriterien ver- langt, eine gemeinsame Geschäftsord- nung und vor allem eine effizientere Um- setzung der Beschlüsse. Ausführlich sprach Vizepräsident Kantner am 14. No- vember in Bozen auch über grenzüber- schreitenden Kultur- und Jugendaus- tausch (der selten genug bis in den Bezirk Kitzbühel reicht) und den Vertrag von St. Germain und das Optionsabkommen. Beide Unrechtsabkommen wurden neben Kantner von mehreren Abgeordneten hef- tig kritisierte die italienischen Faschisten zogen dabei unter Protest aus dem Land- tag aus. In der Landtagstagung in Innsbruck konnte sich Kantner über einstimmige Annahme dreier seiner Anträge freuen, was sicher auch Ausdruck der geänderten politischen Verhältnisse ist. Endlich wird nun das lang geforderte Musikschulgesetz vorgelegt werden; weiters werden bei Ab- stimmungen über die Fünf-Tage-Woche an Schulen die Eltern mit den Lehrern gleichgestellt: bei beiden genügt nun die einfache Mehrheit (bisher benötigte die Eltern eine demokratisch eigenartige -Zweidrittelmehrheit). Schließlich wird die Landesregierung prüfen, ob nicht ein Behindertenabgabe- gesetz das bisherige Kriegsopfergesetz er- setzen soll, ohne daß dabei jemanden ein Schaden entsteht. Am Beginn einer Landtagstagung wer- den mündliche Anfragen in einer Frage- stunde an die Regierungsmitglieder ge- stellt; am Ende — oft schon gegen Mitter- nacht — werden die schriftlichen Anfra- gen diskutiert. In der Fragestunde wollte Kantner von Landesrat Fritz Astl wissen: »Was ge- schieht mit den vom Land Tirol ange- kauften Kunstgegenständen?« Dabei stellte sich heraus, daß an die 20 wertvolle Kunstobjekte überhaupt fehlen und zahl- reiche nicht unbedingt sinnvoll verliehen sind. In der Beantwortung der schriftlichen Anfragen wurde von den SPÖ-Abge- ordneten Obitzhofer und Kantner die Vorgangsweise der Behörden, ihre Ver- säumnisse und Entscheidungen, heftig kritisiert, es war eigenartig, daß ausge- rechnet die Grünen Abgeordneten dazu kein Wort verloren. Schließlich brachte Vizepräsident Kant- ner in dieser Novembersitzung auch 4 An- fragen zur naturschutzrechtlichen Situa- tion im Kaiserbachtal an LH Dr. Partl, LHStv. Ing. Mader und die Landesräte Eberle und Dr. Weingartner ein. Nicht nur, daß dabei die Klagen der Naturschutzabteilung über mangelnde Unterstützung durch diese Regierungs- mitglieder zur Sprache gebracht werden, es geht Kantner vor allem um offensichtli- che' Mißstände im Bereich des Wasser- rechts, des Boden-und Naturschutzes. Stinkt es doch buchstäblich zum Himmel, daß in einem der attraktivsten Natur- schutzgebiete Tirols ohne Genehmigun- gein überdimensionierter Gastbetrieb mit überdimensionierten Parkplätzen errich- tet wurde, der ein mehrfaches der gesetz- lich zugelassenen Abwässer abgibt und der nun auch im Winter, trotz Lawinenge- fahr, angefahren werden will. Inserieren bringt Erfolg! Tiroler Schützenkalender 1990 erschienen Eben erschien der »Tiroler Schützenka- lender 1990«, der sich mit dem Thema »Die französische Revolution und die Ti- roler Schützen« befaßt. Prof. Otto König schreibt auf der Rückseite des ersten Kalenderblattes u.a.: »Man sollte es nie vergessen und es immer in Erinnerung rufen, was dem Bauernwirt Andreas Hofer und seinen Schützen ge- lang, was keinem der geschulten Feldher- ren gelungen war, sie trotzten erfolgreich monatelang dem glorreichen Kaiser Na- poleon. Der Schützenkalender 1990 sei darum im Anschluß an die französischen Revolutionsfeiern des Jahres 1989 dieser Erinnerung gewidmet. Die Schilderungen der einzelnen Abläufe stammen aus dem kleinen Bändchen »Die Kämpfe der Tiro- ler« von Franz Novak, das zum Gedenken an den Widerstand Tirols gegen die Besat- zungsarmeen von 1809 anläßlich der Hun- dertjahrfeiern 1909 erschienen war. Auch diesmal umfaßt der Kalender wie- der 12 Blätter samt Titelblatt mit anspre- chenden Farbbildern verschiedener Schüt- zenbataillons. Der Kalender stellt mit der seit zwölf Jahren herausgegebenen Schützenzei- tung, die nach der Abtrennung Südtirols die erste gemeinsame Zeitung des ganzen Landes Tirol ist, einen notwendigen Bei- trag zur Förderung des Landesbewußt- seins dar. Der Schützenkalender mit Fo- tos von Prof. Otto König von der For- schungsgemeinschaft Wilhelminenberg wurde imTusch-Druck, Tiroler Schützen- verlag, 1170 Wien, Postfach 326, verlegt und gedruckt. Er kann auch in der Schüt- zenkanzlei im Tiroler Landhaus in Inns- bruck bezogen werden.
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