Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 16. Dezember 1989 J,'JtzbüheIer \Anzeiger Seite 15 Dr. Josef Ziepi (links) mit FVV-Obmann Komm. -Rat Gerhard Resch. umwinden mii der heilen Natur, mit dem gesunden Bauernstand - ohne Bergbauern gibt es keinen Alpentourismus in klassi- scher Form -, mit dem begrenzten Angebot und vor allem mit einer auf hohem Niveau stehenden Dienstleistung verbunden! Das heißt nicht mehr unc nicht weniger, als sich noch mehr um den Gast kümmern, dem Gast im Urlaub zu einer kleinen und großen Persönlichke:ts entfaltung zu verhelfen. Dazu bedarf es einer erweiterten Philo- sophie: Fangen wir bei uns selbst an, gehen wir selbst ein wenig in uns; wir müssen der Es- kalaton in den Gigantismus Einhalt gebie- ten. Wir dürfen die Natur nich: in Mauern einsperren; wr müssen bei der Entsorgung des überbordenden Konsumbedarfes ein- schränkend mithelfen; und wir müssen Preisv':'rteile, die sich aus politischen und wirts caaftlich en Konstellationen ergeben, dem Konsumenten inserer Dienstleistung weitergeben. Wir müssendem echten, libe- ralen Markt entsprecbn, der in einem gro- ßen Europa dm Angebot und die Nachfrage selbst regeln wird. Viele von mis sind bereits auf diesem Weg, der Rest wird folgen ocer folgen müssen. Geschätzte Damen und Herren, wir ste- hen am Beginn zur ELropa-Spitze. Dazu be- darf es ein--ger wichtiger Weichenstel- lungen: In der Ara unseres Herrn Alt-Landesrat, Abgeordneter und Obman der »Tirol-Wer- bung<. Dipl.-Ing. Franz Kranehi::er und meinem Freund und Kameraden, Herrn Landes-Fremdenverkehrsdirek:or Dr. An- dreas Braun, is: in den Koloß »Fremdenver- kehr« wieder Bewegung und Dynamik hin- eingekommen, sind in Richtung Qualität neue Signale gesetzt worden. Auf Kranebitter folgte als Fremdenver kehrs - Chef des Landes Tirol unser sehr ge- schätzter Landesrat für Wirtschaft, Dr. Wende Im Weiagartie r. Unser Landesrat Weingartner ist dabei, zusammen mit unse- rem landesweit geschätzten Vorstand der Abte:lung 11 c, Herrr. Hofrat Dr. Ansgar Ru- disch und den Verfassungsjuristen des Lan- des, das Tircler Fremdenverkehrsgesetz, dem besten in Osterreich, den Notwendig- keiten der europäischen Zukunft anzu- passen. Ich bin sicher, daß die Novellen den Ver- bänden unseres Landes verwaltungsorgani- satorisch und wirtschaftlich zugute kom- men werden. Landesrat Dr. Weingartner greift auch weitere Probleme an: Er will den Bau von Seilbahnen und Liften einschränken und später stoppen, denn er weiß, daß jeder Berg, jedes Tal, ja, jedes Land, nur begrenzt aufnahmefähig ist. Lan- desrat Dr. Weingartner will auch Mittel und Wege finden, die Betten-Explosion in den Griff zu bekommen. Wir müssen unseren Landesrat bei den Weichenstellungen für die nächste Generation helfen. Wenn ihm, wenn uns das gelingt, dann öffnet sich die Türe weit zu einem kultivierten, qualitativ hochstehenden, wirtschaftlich erfolgrei- chen Tourismus. Wirtschaftlich erfolg- reich, sowohl für den Unternehmer als auch für den Mitarbeiter, denn eine qualitativ hochstehende Dienstleistung wird in der Zukunft gut, ja, sehr gut bezahlt werden. Die Berufe im Fremdenverkehr werden an Ansehen gewinnen, aber auch an materiel- ler Substanz, und somit interessant und be- gehrenswert werden. Wir alle wissen, daß solche Maßnahmen, Weichenstellungen für die Zukunft, dem einen oder anderen weh tun und es viel leichter gesagt als getan ist, aber es ist der einzige Weg zur Qualität, eine Alternative gibt es nicht! Gelingt unserem Landesrat, gelingt uns allen zusammen das nicht, dann, meine Da- men und Herren, werden wir von einer Spe- kulationswelle größten Ausmaßes wie in Spanien oder in der Türkei - überflutet, werden wir in einem ruinösen Billig-Tou- rismus versinken. Hier richtet sich meine eindringliche Bit- te an die Herren Bürgermeister, der Zersie- delung unserer noch schönen Dörfer und Kleinstädte Einhalt zu gebieten, mit aller Macht gegen das Zusammenwachsen der Gemeinden, gegen die für den Tourismus tödliche Verstädterung anzukämpfen. Zwei offene Fragen bewegen mich noch, die ich in diesem erlesenen Kreis von Fremdenverkehrs-Fachleuten nicht uner- wähnt lassen möchte: Wir haben das Glück, in einer von Gott begnadeten Landschaft -- wenn man es ge- nau betrachtet, Paradies - leben und arbei- ten zu dürfen. Wir haben Kitzbühel und die Kitzbüheler Alpen zu einem Erholungs- raum erster Güte ausgebaut, zu einem Ge- sundbrunnen Europas gemacht. Von wem und wann erfahren wir, ob die zweite Schwerlasten-Transit-Straße kommt oder endgültig ad acta gelegt wird? Die Be- völkerung erwartet sich ein baldiges, defini- tives klares »Nein - der Basis-Tunnel kommt nicht!«. Und, meine Damen und Herren, noch eine Frage an die hohe Politik sei mir ge- stattet: Wo gibt es das in einem freien, demokrati- schen Staat, daß dieser, respektive staatli- che bzw. sozialpartnerische Institutionen, den eigenen Bürgern, den eigenen Unter- nehmern, verbieten, mehr Mitarbeiter in ihre Betriebe einzustellen? BÜRO in zentraler Lage Kitzbühels - bisher Tiroler Tageszeitung - langfristig zu vermieten. Anfragen an Idealbau, Tel. 053 56/2832/12 Ich weiß nicht, ob das rechtens ist, daß uns unsere eigenen Institutionen am Sprung zur Europa-Spitze hemmen. Geschätzte Damen und Herren, wir ste- hen am Beginn des Weges zur Europa-Spit- ze! Wir lassen uns auf unserem Weg dorthin nicht aufhalten, nicht von unserer Philoso- phie und Einstellung von Arbeitsamkeit und Ehrlichkeit abbringen. Denn wir sind noch immer das stolze, un- vergleichliche Land der Berge, Land am Strome, Land der Acker, Land der Dome, Land der Hämmer zukunftsreich, Heimat ist unser Land großer Söhne, Volk begnadet für das Schöne, das ist unsere Heimat, das ist unser Osterreich. Freunde, stärken wir den Glauben an uns, denn wir sind stärker, als wir glauben! Herbert Jordan: A Weihnachtsbrief von an Vübeschäftigtn Wann i a oft ganz onascht sag? i moa dös nit a so und bi samt meine frechn Rödn no oiwei um Die froh. Wann ma a lang vaheiridt send, ifind no oiwei nett und wissat afkoa Schei' wia wa' bald i Di nimma hätt. Wo namm i denn a Onri her, dö so oan mecht wia mi, voi Zeagg oft und voi Oagnsinn und d 'halbi Zeit dahi. Gern wollt i Dia, dös kust ma glabn was Schö's und Oundlas schenk'n, i hab oba koa Zeit fit ghabb, mia eppas ausz 'dadenkn. Drum gib i Dir halt grad a Göld. Tua Du da dös af 'd Seit' und wannsz' amoi was Passat dafindt 'st aft kaffi'st da 's, wann 's Di gfreit. Und wanns amendi z 'wenig is is s a no koa Meleur, wann i amoi zu eppas kimm aft gib i Da no mehr. / bitt Di grad: vagß dös nit aufs Göld kimb's fit draufr. Dös Briefei hun i döswegn gschriem, wei i Di gern no hu. (Aus dem Mundartbüchlein »Etz kimb die heilige Weihnachtszeit«).
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