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Partnerschaft zwischen Rovaniernl (Finnland) und St. Johann in Tirol Partnerschaft konkret bei einem Tiroler Obat und ernein Ze'tenverkosten, von rechts Dr. Bodner, BMDip1.-Ing. Farn, Chefreda rderRovaniemi-Tageszeitung, BMH,:ukka, Ge- me?ndedirektor Gardin, Dolmetscherin. Fo.o: Nessizws Seite 30 kJtzb(1hekr AnzeIger Samstag 23. Dezember 1989 --'--. ----.-..- ---‚----- .--..---- ----- In äußerst eind -ucksvoller Form haben Rovaniemi-Land und St. Johann in Timt ihre Partnerschaft begründet. Nach un- wöLnlich kurzer Vorbeieitungszeit wu ne die ursprünglich vorgesehene Frist verkür: und durch jeweils einstirnmige Gemeinde- ratsbeschlüsse klargestellt, daß die Partner- schaftsbemühungen auf breiter Basis ste- hen. Das bewies aich das Fest am vergan- genen Samstag, al: dem auch der Landes- hauptmann von Tirol, der finnische E.:'- sc-iafter in Osterreich und der Konsul der Republik Finnland in Tirol teilnahm----t. Mn beschränkte sich aber nicht auf Fest- ern, sondern zeigte den Gästen aus dem &- reich des Polarkreises verschiedene Ein- richtungen von St. Johann und lud sie zur stiiiimungsvollen Eröffntngsfeier der Krip- penausstellung in die HaLptschule II ein. Dabei zeigte sich, daß es Rovaniemi-Land und St. Johann i.T. »miteinander können<.. Die Partnerschafsfeier fand im Saal ds Decianthofes statt, der mit Fahnen ge- schmückt war. Die betont tirolerische Note schufen die Männerrunde, ein Doppelquar- tett der Musikkapelle und eine Abordnung der Schützenkompanie darch Jungschüt- zen. Die zur Feiereingeladenen Persönlich- keiten begrüßte Reg Rat Dr. Walter Bodner als Obmann des Partnerschaftskomitees. Seb Dank und Gruß galt dem Hausherrn, Dekan Kons. Rat Alois Dialer, dem Landes - haumann Dr. Alois Partl, dem Botschafte: der Republik Finnland in Osterreich Ma:ti KahLuoto und Konsul Dkfir. Mario Stedik Foradori. Die Spitzenvertreter aus Rovaiiemi-Land waren Gemeindedirektor Mauri Gardin und der parlamentarische Bürgermeister Heikki Hiukka. Auch Land- tagsvizepräsident Mag. Walter Kantner und Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Hans Heinz Höfle wolmten dem Festakt bei. Aus St. Jo- ain waren Ehrenring:räger, Ehrenze:- chentrager uni die meisten Mitglieder des Gemeinderates gekommen. In der Begri.i- ßug würcigte Dr. Bodner die jeweils ein- stimmigen Beshlüs;e. Zur Uberraschung aller hielt Gemeinde- dirktor Mauri Gardin seine Erklärung zur Partnerschaft in deutscher Sprache. Er ging auf die Ara der starken Veränderungen in Europa ein uni legte ein klares Bekenntnis zur Neutralität Finnlands ab. Die Forcie- rung des Marktes innerhalb der Europäi- schen Gemeinschaft und der durch spezielle Verträge angeschlossenen Staaten wird bis in die Gemeinden Auswirkungen haben. Es wird an den Gemeinden liegen, durch feste gegenseitige Zusammenarbeit der Unter- nehmer, cer Ausbildner und der Jugend diesen Weg zum gemeinsamen Europa unc zu gegenseitigem Verständnis zu festigen. Im finnischen Lappland hat gerade die Kaamosze:t angefangen. Kaamos ist der na- rliche Gegensatz in der Natur Lapplands zi den taghellen Sommernächten des Lichts. Jetzt zeigt sich die Sonne am Hori- zont nördlich des Polarkreises nur ein paar S:unden am Tag. Kaamos ist ein Teil der Exotik Finnlands — halbdunkle Tage mit schwarzen Nächten, nur das Polarlicht i unbeschneilicher Sciiönheit, im Kontrast mit den klar leucitenden Sternen des Firma- ments. In Finnisch-Lappland leben ca. 200.9C'0 Menschen. Zu den traditionellen Berufen Rentierzucht und Land- ud Forst- wirtsciaft kam der Fremdenverkehr. Flä- chermäßig entspricht die Provinz Lappland etwa emem Drittel der Gesamtfläche Finn- lands. Die Gemeinde Rovaniemi-Land ha: 20.000 Einwohner, liegt in der Mitte VERSCHWISTERUNGS- U R K U N D E AUS DER »WERKSTÄTTE« WERBEGRAFIK MITTERER, REITH Finnisch-Lapplands und wird geographisch vom Polarkreis geteilt. Die 8000 Quadratki- lometer der Landgemeinde umschließen die Stadt Rovaniemi, die verwaltungsmäßige Hauptstadt Lapplands (33.000 Einwohner). Es handelt sich um zwei getrennte Gemein- den, die sich in intensiver Zusammenarbeit hervorragend ergänzen. Die Bürger von Rovaniemi sind sehr glücklich, daß die Partnerschaftsverbin- dung so schnell und einstimmig Tatsache ge- worden ist. Nun besteht die Basis und die Herausfördei-ung, besonders für die Jugend, mit der Kraft der Freundschaft und der be- gonnenen Energie die Bande zu vertiefen. Bürgermeister Heikki Hiukka betonte, daß nach Partnerschaften in Skandinavien nun Partnergemeinden in anderen Teilen Europas gesucht werden. Rovaniemi-Land betreibt seit 1986 freundschaftliche Bezie- hungen zur ungarischen Gemeinde Ajka, die sich bisher vor allem im kulturellen Be- reich ausgewirkt haben. Die Gemeinde Rovaniemi-Land will nicht eine große Zahl von Schwestergemeinden, sondern einige mit einer intensiven Partnerschaft in Ju- gend, Kultur, Ausbildung, Sport und Frei- zeit, besonders aber auch im Fremdenver- kehr. Die Besucher aus Finnland haben in St. Johann eine tiefe und herzliche Gast- freundschaft erleben dürfen, für die der Bürgermeister aufrichtig dankte. Bürgermeister Dipl.-Ing. Partl gab der Freude Ausdruck, daß St. Johann als erste Gemeinde Tirols mit einer finnischen Stadt ein Partnerschaftsverhältnis begründen kann. Nach ersten Besuchen wisse man, was einen da und dort erwartet. Die konkreten Ziele in beiden Orten sind gleich, die 3000 km Entfernung spielt heute keine Rolle mehr. Mit dem Flugzeug ist man mindestens in dergleichen Zeit in Lappland, die für eine Bahnfahrt mit dem Schnellzug von St. Jo- hann bis Wien erforderlich ist. Der Bürger- meister plädierte dafür, gemeinsam ein Licht anzuzünden, um in Frieden und Frei- heit Partnerschaft zu bauen. In festlicher Form wurden die Urkunden unterschrieben. Danach erhielt die Stadt Rovaniemj eine St. Johanner Fahne und ein Bild des Ortes, das Gegengeschenk war ein gestickter Teppich in der in Lappland über- lieferten Art und ein Tischwimpel mit Widmung. Landeshauptmann Dr. Alois Partl eröff- nete seinen Glückwunsch mit einem Schciß Finnisch und zeigte auf, daß er Land und Leute ein bißchen kennt. Deswegen sieht er eine gesunde Mischung zwischen den schweigsamen Finnen und den etwas redse- ligeren St. Johannern und viel Gleiches zwi- schen Menschen, die hart um ihre Existenz ringen mußten und müssen. Der Partner- schaft wünschte er viel Glück, Freude und Erfolg. Botschafter Matti Kahiluoto, der
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