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Seite 4 Kitzbüheler nzeiqer Samstag, 11. Februar 1989 Am Donnerstag, den 2. Februar 1989, fan- den sich die Bürgermeister, Fremdenver- kehrsobmänner, FV-Direktoren und Ge- schäftsführer bzw. Unternehmer der Seilbahnen- und Lift-Gesellschaften aller 22 Fremdenverkehrsgemeinden des Win- tersportgroßraumes »Kitzbüheler Alpen« in der Bezirkshandelskammer in Kitzbühel ein. Unter dem Vorsitz des Verbandsobman- nes Dr. Josef Ziepl und der Verbandsvor- stände Obmann-Stv. Ing. Hanser, Georg Ager und Walther Hopfner sowie Direktor Hans Wirtenberger wurde das bereits seit dem Vorwinter schwelende und immer noch nicht gelöste Problem der effizienten Schneemeldungen im Inland und Ausland eingehend behandelt. Enttäuschung, Un- mut und Verärgerung gingen durch die Rei- hen der Gemeinde- und Verbandsverant- wortlichen, daß es den zuständigen Landes- und Bundesstellen nicht gelingt, den Me- dien in Osterreich, in Europa und in Über- see eine exakte und wahrheitsgetreue Be- richterstattung über die Schneeverhältnisse zu liefern bzw. die Zeitungen, Rundfunk- und Fernsehstationen auf falsche Meldun- gen aufmerksam zu machen und deren Be- richtigung zu verlangen. Gerade, weil der Großteil der europäi- schen Alpen unter Schneemangel zu leiden hat, müßte man mit aller Vehemenz und Kraft versuchen, wenigstens jene Skigebie- te in den Vordergrund zu stellen, die Schnee haben, wiez.B. die Skigroßräume Arlberg, Otztal und Kitzbüheler Alpen, um nur eini- ge Tiroler Gebiete zu nennen. In den Reihen der Verantwortlichen in den Kitzbüheler Alpen ist man einheitlich der Auffassung, daß man in den betreffenden Schaltstellen einerseits nicht erkennt, wel- che Schäden daraus entstehen und anderer- seits, welche Werbevorteile nicht ausge- nützt werden, wenn man den Dingen nicht auf den Grund geht und nicht differenzierte, positive Meldungen hinausgibt. Es ist doch so, daß der Wintersportgroß- raum Kitzbüheler Alpen heuer eine hervor- ragende Schneelage aufweisen kann. Mit seinen 60.000 Gästebetten, seinen 200 Seil- bahnen und Liften und seinen 22 Skischulen mit über 1000 Skilehrern ist es ja ein Groß- raum, den man vermarkten kann, den man werblich ins Treffen führen kann, und mit diesen Meldungen auch unter Beweis stellen kann, daß es in Tirol, und heuer speziell in Nordtirol, wohl gute Möglichkeiten gibt, den Skilauf- und Langlaufsport auszuüben. Man kann und darf sich höherenorts nicht damit begnügen, daß die europäischen Me- dien davon sprechen, daß in den europäi- schen Alpen kaum Schnee ist. Das stimmt nicht, müßte man trommeln, wir treten den Beweis an, daß es in den Skigroßräumen, dort und dort und dort sehr wohl, und aus- reichend Schnee gibt. Die 22 FV-Orte der Kitzbüheler Alpen haben gleichzeitig einen Vorschlag ausgear- beitet, wie man diese Misere in den Griff be- kommen könnte. Siehe die nachstehenden 4 Punkte: Genaue, wahrheitsgetreue, regelmäßige Erfassung und Weiterleitung der örtli- chen Schneelage an die zuständigen In- stitutionen. Sammlung und spezifizierte Auswer- tung der Schneemeldungen nach Winter- sportgebieten. Weiterleitung der aufbereiteten Unterla- gen über die Gebiete mit entsprechender Schneelage, in denen für die Skifahrer und Langläufer die Ausübung des Win- tersports möglich ist. Weiterleitung der aufbereiteten über- sichtlichen Unterlagen an die in- und ausländischen Medien und im besonde- ren auch an die Zentrale der Österreichi- schen Fremdenverkehrswerbung sowie an alle hauptamtlichen Außenstellen. Regelmäßige Kontrolle der veröffent- lichten Unterlagen durch die OFVW- Stellen in allen Medien. Sofortige, direkte Kontaktaufnahme zur Berichtigung bei Falschmeldungen und Verständigung der von den Falschmel- dungen betroffenen Gebiete. Ein auf diesem Vorschlag basierendes einwandfrei funktionierendes Schneemel- de-System würde den Wintersportlern in ganz Europa und allen Skigebieten Oster- reichs sehr helfen. Gleichzeitig griffen die Gemeinden, Fremdenverkehrsverbände und Bergbahn- Gesellschaften zur Selbsthilfe. In einer spontanen Aktion haben diese Institutionen bzw. Unternehmungen für eine Aufklä- rungs-Kampagne im Inland und in Deutsch- land, in Holland, in der Schweiz und in Ita- lien einen Werbetopf geschaffen und diesen mit insgesamt 5 350.000.— dotiert. Eine Werbefirma wurde noch am selben Tag be- auftragt, diese Schneemelde-Information in die Zeitungen zu bringen. Einstimmig wurden von den Anwesenden folgende Schritte beschlossen: Die Selbsthilfe zu ergreifen, eine eigene Schnee-Information zu starten und für die Zukunft einen Werbefonds zu schaf- fen, der es dem Wintersportgroßraum Kitzbüheler Alpen ermöglicht, rechtzei- tig und massiv zu informieren. Die 4 Punkte als Verbesserungsvor- schlag den übergeordneten Stellen zu un- terbreiten und durch eine Delegation der »Kitzbüheler Alpen« in Innsbruck und Wien die tiefe Besorgnis des derzeit unbefriedigenden, ja enttäuschenden Zustandes an höchster Stelle zu deponieren und zu verlangen, daß für die Zukunft ein effizientes Sy- stem für den wirtschaftlich so wichtigen Bereich. der Schneemeldungen ent- wickelt und durchgezogen wird. In diesem Zusammenhang ergeht von den »Kitzbüheler Alpen« aus an die Medien die Bitte, nichtjene Gebiete zu zeigen, die ohne Schnee sind und darunter hart zu leiden ha- ben, sondern über jene Großräume zu be- richten, wo skigefahren werden kann. Wir leben ja allesamt vom wirtschaftlichen Er- folg, helfen wir doch zusammen, versuchen wir doch etwas patriotischer, etwas heimat- verbundener zu sein und nicht mit Negativ- meldungen der Konkurrenz in die Hand zu arbeiten. Zeigen wir uns als Tiroler, han- deln wir als Tiroler, die wissen, worum es geht! Über Unterst ützung von oben enttäuscht, ergreifen »Kitzbüheler Alpen« Selbsthilfe Im Bild: Gebietsverbandsobmann Ziepi (stehend) mit seinen Vorständen Hopflier, Hamser, Ager, Wirtenberger und den Vertretern der Gemeinden sowie Fremdenverkehrs-Mitglieds- verbänden. Foto Max, Kirchberg Inserieren bringt Erfolg!
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