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Seite 22 J{J1ibül,eler eUnzeiger Samstag, 18. Februar 1989 Fremdenverkehrswirtschaft mit Protestaktion Tendenz. Fünf Mal Theater live zu einem gegen Umweltplagen durch das Egger-Werk Hier die genaueren Daten: Freitag, 3. März: das Theaterkabarett Trittbrettl mit der »Kasperliade«; Untertitel »Vom Wurstl zum Würstl«. Es geht darin um eine durchaus kritische Aufarbeitung der Figur des Kaspars bzw. Wurstels. In vielen Songs und Originalbeispielen wird diese Fi- gur, die früher das Symbol für Widerstand k und Lebensfreude diente, dargestellt. Es ist dies ein Puppentheater und Schauspiel für Erwachsene. Mit der «Kasperliade« erhielt das Trittbrettl die Kleinbühnenprämie der Stadt Wien 7. April: die Compagnie Theater Ma- nie mit »quer durch « Die Gruppe ist für in den letzten Jahren bekannt worden Die Tages- und Wochenzeitungen schrieben von »faszinierender Darstellungskunst«, »von einem Überangebot an absurden Ideen«, »von zwerchfellstrapazierender Uberzeu- gungskraft« und von einer »gelungenen Imi- II tation des unvergessenen Jacques Tati sowie einem Wiedersehen mit dem Glöckner von - - ------ Notre Dame«. 1. Mai: das Kabarett Brennesseln mit So ziehen die Rauchschwaden ion, I.ent rk irechts) in Richtung St. Johann und decken >Volle Gruft voraus«. Das Programm ist das das ganze Talbecken zu. bisher achte seit Bestehen der Gruppe. Die Brennesseln verstehen sich durchaus als no- Veranlaßt durch die katastrophale Um- weltsituation hielt der Ausschuß des Frem- denverkehrsverbandes St. Johann in Tirol kürzlich eine »Krisensitzung« zum Thema Egger-Werk ab. Das einstimmige Ergebnis war, ohne Verzug eine geharnischte Protest- aktion zu starten, die allen zuständigen Stel- len mit aller Kraft aufzeigen soll, daß ein Nebeneinander von umweltbelastender Großindustrie und Fremdenverkehr in der gegenwärtigen Form einfach nicht mehr län- ger hingenommen werden kann. In einer Aussendung des FVV St. Johann wird auf die Bestandaufnahme der Landes- forstdirektion hingewiesen, die ergeben hat, daß neben anderen Schadstoffen z. B. beim S02 das Werk Egger mit 65,6 %‚ der Haus- brand mit 2l,l %‚ Gastronomie, Handel und Gewerbe mit 8,6 % und die öffentlichen Ge- bäude mit 4,7 % verantwortlich sind. Es wird in diesem Zusammenhang auch daran erinnert, daß derjahrelang beschritte- ne Konsensweg zwar einige Verbesserungen brachte, optisch sich jedoch nichts geändert habe. Die Erwartungen von Gemeinde und Fremdenverkehrsverband, mit der Zustim- mung zu Expansionswünschen den Entsor- gungsprozeß beschleunigen zu können, gin- gen ins Leere. Das Werk ist heute größer dennje und damit auch die vom Werk ausge- henden Plagen. Wie ein Damoklesschwert türmen sich riesengroße Abgaspilze über dem Talboden und beeinträchtigen gesund- heitlich wie optisch unseren Lebensraum. Da die vom Fremdenverkehrsverband wiederholt gefaßten Resolutionen und der Gemeinderats-Grundsatzbeschluß, wonach die Region vorrangig für den Fremdenver- kehr zu erhalten ist, in den Bescheidaufla- gen der Gewerbebehörde in keiner Form Er- wähnung oder einen erkennbaren Niederschlag gefunden haben, geht nun die Fremdenverkehrswirtschaft mit einer Pro- iestaktion an die Offentlichkeit. Die Protestaktion richtet sich gegen die Firma Egger, alle Behörden mit Kompeten- en in Gewerberechts- und Umweltschutz- belangen sowie alle Landes- und Bundespo- litiker. Gleichzeitig wird die Bevölkerung aufgerufen, mit ihrer Unterschrift ein deut- liches Zeichen des Protestes zu setzen. Jugendtreff »cratique«: SAF-SAP-Theater: »Die Generalprobe« Das SAF-SAP-Theater gastiert wieder in St. Johann/Tirol. Diesmal mit »Generalpro- be« (Autoren: Alain Gautre, Helga Hutter, Fabian Morales). Ein absurd-makabares Stück, das nur allzu menschliche Züge aufdeckt. Die Hauptakteure sind Träumer, unfrei- willig tragisch. In Szene gesetzt von Nico Ruzzo und Helga Hutter. Die »Generalprobe« ist die zweite Pro- duktion dieses freien Ensembles, das mit »Wir sind's nicht gewesen« bereits interna- tional wirkte (Tournee in Osterreich, in der BRD und Italien, Einladung zu einem Festi- val in Mexico ...). Der Satz von der »verpatzten« General- probe wird sich nicht bewahrheiten, denn das Stück verspricht ein Erfolg zu werden. Aufgeführt wird das Stück »Die General- probe« als Auftakt zu einem Theaterzyklus in der »Cratique«, St. Johann, am Sonn- tag, den 19. Februar 1989, um 20 Uhr. Ein starkes Theater Ein starkes Theaterprogramm hat die St. Tohanner »crdatique« für das erste Halbjahr 1989 zusammengestellt. Fünf höchst inter- essante Vorstellungen werden geboten. Es handelt sich um fünf zeitgenössisch-aktuel- le Stücke mit einer durchgängig komischen litische Kabarettisten, indem Sinne als viele Politikeraussagen Pate für satirische Ideen »gestanden« haben. Unter anderem kom- men auch einige typische (?) Tiroler Leder- hosenvertreter vor, die sich im Herz der Al- pen gegen die Degradierung zum Auspuff- rohr der EG zur Wehr setzen. Die Brennes- seln machen Kabarett im besten Sinn des Genres. im Juni: Das Kleine Theater Salzburg mit einem Stück des italienischen Theater- stars Dario Fo. In der Aufführung von »Of- fene Zweierbeziehung« werden Zeitum- stände in humoristischer Weise durchleuch- tet. Die Theatergruppe des Kleinen Thea- ters ist bekannt für ihre stimmungsvollen In- szenierungen. Alle Vorstellungen beginnen um 20 Uhr. Die Abonnements für diese bisher einzigar- tige Theaterserie sind im Vorverkauf bei den Sparkassenzweigstellen der Stadt Kitzbühel erhältlich »Neue Wege in der Diabetikerbetreuung und Schulung im Bezirkskrankenhaus St. Johann« 2. März 1989, 20 Uhr - Informationsa- bend im Hotel Klausner, Bahnhofstraße, Kitzbühel. Das Bezirkskrankenhaus St. Johann unter der Leitung von Primar Dr. Peter Baum- gartl beschreitet nunmehr neue Wege die uns hoffen lassen, daß nunmehr auch in un- serer unmittelbarer Nähe entsprechende »Diabetiker-Behandlungs- und Schulungs- möglichkeiten« geschaffen werden. Im Rahmen dieses Informationsabends wird Primar Dr. Peter Baumgartl die sich nunmehr ergebenden Möglichkeiten auf- zeigen.
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