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Seite 32 Jc{Jtzbühcicr eLAnzeiger Samstag, 18. Februar 1989 Lebenshilfe Oberndorf: Auf Besuch in Kössen Altkapellmeister Alois Jakob, Oberndorf, zum Gedenken Am 23. Jänner 1989 wurde in Obern- dorf Altkapellmeister und Altobmann des Musikbezirkes »Untere Schranne«, Alois Jakob, zu Grabe getragen. Eine große Anzahl von Trauernden be- gleitete unseren Jakob Loisei auf seinem letzten Weg. Allen voran die Musikkapel- le Oberndorf, gefolgt von der Freiwilligen Feuerwehr, der Fahnenabordnung der Schützenkompanie und der Heimkehrer- kameradschaft. Auch viele Musikanten der umliegenden Orte und der Kapellen des Bezirksverbandes gaben dem Verstor- benen die letzte Ehre. Mit Alois Jakob verlieren wir einen Mann, dessen Leben von der Musik be- stimmt war, der stets bereit war, sein mu- sikalisches Talent in den Dienst der Öf- fentlichkeit zu stellen, als Musikant, Ka- pellmeister, Musiklehrer und Kirchen- chormusiker. Alois Jakob wurde am 15. März 1909 in Maffersdorf, Sudetenland, geboren. Schon in jungen Jahren erkannte man sein großes musikalisches Talent. Er er- hielt anfänglich eine Ausbildung auf dem Fagott und spielte bald in der Kapelle des Stadttheaters mit. 1940 mußte Alois Ja- kob einrücken. Auf grund seiner musika- lischen Fähigkeiten kam er zur Militärmu- sik, wo er sein Können als Fagottist und Klarinettist vervollständigen konnte. Am 25. August 1945, aus französischer Kriegsgefangenschaft entlassen, konnte er nicht mehr in seine Heimat zurückkehren. Ihn und seine Frau Lisl traf das grausame Schicksal der Heimatvertriebenen. Im Jahre 1946 kam er nach Oberndorf. Als Schuhmachermeister fand er sofort Ar- beit. Durch die Mitwirkung bei den Mu- sikkapellen Oberndorf und St. Johann in Tirol wurde ihm und seiner Gattin Obern- dorf zur zweiten Heimat. Er war auch Zeugwart der Freiwilligen Feuerwehr Oberndorf. 1950 wurde Alois Jakob Kapellmeister der Musikkapelle Oberndorf und 1956 wurde er zum Obmann des Musikbezirkes St. Johann (Untere Schranne) gewählt. Diese Funktionen mußte er 1964 aus ge- sundheitlichen Gründen zurücklegen, half aber stets bereitwillig aus, wenn Not am Mann war. Weiterhin musizierte er aber auf dem Kirchenchor. Einmaliges leistete Alois Jakob, als er 1961 eine Jungmusik gründete. Mit sei- nem großen Fleiß und seinem pädagogi- schen Geschick unterrichtete er zehn Bu- ben und formte sie zu ausgezeichneten Musikanten. So traten die Buben 1961 beim Cäcilienkonzert erstmals auf. Dar- über wurde im »Kitzbüheler Anzeiger« wie folgt berichtet: »Premiere der Jungmusikkapelle: Bei dieser Cäcilienfeier trat die Jungmusikka- pelle mit acht Nummern für die Öffent- Alois Jakob. lichkeit und legte von ihrem Können das beste Zeugnis ab. Wer hält es für möglich: zehn Buben, fünf davon noch schulpflich- tig, fünf eben der Schule entwachsen, er- schienen mit ihrem Lehrmeister, Alois Ja- kob, auf der Bühne. Jeder sitzt mit sei- nem Lnstrument vor dem Notenpult und legt los, daß es nur so eine Freude ist.« Da-her nannte man in Oberndorf Loisei Jakob den Vater der Musikkapelle und seine Frau Lisi mit ihrer Fürsorge die »Mutter der Kapelle«. Von diesen zehn Musikanten stehen heute noch sieben, darunter unser Kapellmeister, in den Rei- hen der Musikkapelle Oberndorf. Für seine großen Verdienste um die Musik erhielt er folgende Auszeichnungen und Ehr.ingen: Ehrenmitglied der Musik- kapelle Oberndof, Silbernes Ehrenzei- chen der Gemeinde Oberndorf, Ver- d ienstme daille des Blasmusikverbandes Ihr 47jährige aktive Tätigkeit als Musi- kant unc Goldene Ehrennadel des Landes Tirols. Nach der eindrucksvollen und einfühl- samen Predigt unseres Pfarrers Hans Dolirnann erfolgte die Beisetzung des Ver- storbenen auf cern Ortsfriedhof von Oberndorf. In seiner Grabrede würdigte Bürge m eister Ökonomierat Franz Höck das Wirken des Verstorbenen zum Wohle der Gemeinde Oberndorf. Bezirksob- mann Hermann Schreder, Kapellmeister der Musikkapelle Waidring, sprach die Abschiecsworte im Namen der Musikka- pellen des Bezirksverbandes St. Johann. Daizn folgte als letzter Gruß »seiner C'berndorfer Musikkapelle«, das Lied vom guten Kameraden. Loisei Jakob wIrd uns immer ein Vor- bild sein und in unserem Gedächtnis wei- terleben. Die Musikkapelle Oberndorf Auf Einladung der österr. Frauenbeweg- gung/Ortsgruppe Kössen, besuchte uns die »Lebenshilfe Oberndorf« mit Käthe Nagil- 1er und mehreren Betreuern. Bei Kaiserwetter spannten die »drei Han- sen« ihre Pferde ein und machten mit den Kindern und Jugendlichen der Lebenshilfe eine Kutschenfahrt durch die schöne Umge- bung von Kössen. Anschließend wurden alle Teilnehmer zu einer kleinen Jause in den Pfarrsaal eingela- den, wo wir in froher Runde ein paar schöne Stunden verlebten. Auf diesem Wege bedanken wir uns beim hw. Herrn Pfarrer, Geistl. Rat Josef Wagner für die Benützung des Pfarrsaales, auch bei der Pfarrköchin Lisa, bei Vroni Braun und Burgi Prattes, sowie bei allen Ausschußmit- gliedern der österr. Frauenbewegung/Orts- gruppe Kössen für die fleißige Mithilfe. Nicht zuletzt ein herrliches Dankeschön den Kutschern Hans Landegger, Hans Rit- zer und Hans Kitzbichler. Für uns alle war es ein netter, gemütlicher Nachmittag und wir freuen uns schon auf den Winter 1990. Bistro Bon Appetit im Hause Lindner Im Werbeteil unserer letzten Ausgabe wurden Fisch-Attraktionen im Bistro Bon Appetit »schmackhaft« angekündigt. Dabei fehlte aber der wichtige Hinweis, daß sich das Bistro (Neu!) im Hotel Lindner in Oberndorf befindet. Wir holen dies hiermit nach. Diskussionsabend mit den ÖVP-Spitzenkandidaten Am Dienstag, 21. Februar 1989, findet um 19.30 Uhr im Gasthor »Ittererwirt« in Itter ein Diskussionsabend mit den ÖVP- Spitzenkandidaten für die Landtagswahl, Landesrat Christian Huber, Landtagsvi- zepräsident Ok.-Rat Paul Landmann und LA Bgm. Fritz Astl, statt Die Bevölkerung wird herzlich eingela- den, sich aus erster Hand zu informieren, wie es mit der Tiroler Politik weitergehen soll. Jahreshauptversammlung der Jungen ÖVP Reith Hauptreferat Nationalrätin Regina Heiß Am Freitag, 24. Februar 1989, um 19 Uhr, im »Gasthof Münichau«. Tagesordnung: 1. Eröffnung und Begrüßung durch den Ortsobmann Andreas Koidl; 2. Verlesung des Protokolls der letzten Jahreshaupt- versammlung; 3. Tätigkeits- und Rechen- schaftsbericht des Ortsobmannes; 4. Fi- nanzbericht des Kassiers und Antrag auf
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