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WIR PRÄSENTIEREN IHNEN AM 1 4 Luxus-Golf VY 1 zu gewinnen! Porsche St. Johann 6380 St. Johann, Salzburger Tel. 053 52 / 48 38 31.3.+ iere neuen Modelle: f G60, Golf Country, Ii-Sondermodelle etc. Samstag, 31. März 1990 J/Jfzbühelcr ~ LAnzeiger Seit S Fremdenverkehr Aktuell: In den letzten beiden Fragestunden des Parlaments erhitzten sich die Gemüter am Thema »Einführung des Saisonierstatus«. Unser Tourismussprecher Nationalrat Mi- chael Horn setzte sich dafür ein, daß es auch bei uns den »Gastarbeiter auf Zeit« geben soll. Ein Modell, wie es in der Schweiz schon seit Jahrzehnten mit Erfolg gehand- habt wird. Um den Spitzenbedarf an Perso- nal im Fremdenverkehr abzudecken, wer- den dort ausländische Arbeitskräfte ohne große Probleme als »Saisoniers« ins Land gelassen. Allerdings ist die Aufenthaltsdau- er pro Jahr auf maximal neun Monate be- schränkt. Die Fach- oder Hilfskräfte dürfen auch nur alleine, ohne Familienanhang kommen. Der Dienstgeber muß wiederum garantieren, daß der Gastarbeiter für die ge- samte Saison bei entsprechender Entloh- nung beschäftigt wird und zwischenzeitlich nicht »stempeln« geht. Wird der Mitarbeiter abgemeldet, erlischt die Arbeitsgenehmi- gung. Nationalrat Horn (ÖVP) wies darauf hin, daß dadurch die ständig befürchtete »Überfremdung« des Arbeitsmarktes ver- hindert wird und es zu keinen arbeitslosen Gastarbeitern kommt, wie dies in Oster- reich nun leider auch immer öfter vor- kommt. In seiner Antwort lehnte Sozialminister Walter Geppert (SPÖ) dieses Modell von Ausländerbeschäftigung kategorisch ab: »Wir werden keine »Wegwerfarbeiter« zu- lassen«. Die Fremdenverkehrswirtschaft solle bessere Löhne bezahlen, die 5-Tage- Woche einführen und auch sonst für bessere Bedingungen sorgen und schon werde es weniger Probleme mit fehlenden Arbeits- kräften geben. Im übrigen sei das Gastarbei- terkontingent für Tirol nach ständigem Drängen ohnedies erhöht worden. Dazu stellte NR Horn in einer neuerlichen Wortmeldung kritisch fest, daß man auf die Arbeitsgenehmigungen oft Wochen und Monate warten müsse. Sie sollten in Zu- kunft auch stärker an die jeweiligen Berufs- gruppe gebunden werden: »Ausländer be- mühen sich zunächst um einen Job im Fremdenverkehr, wandern dann aber oft in andere Bereiche ab. Das Kontingent für den Fremdenverkehr ist in vielen Fällen bela- stet, ohne daß geholfen wird«. Dies löste beim FV-Sprecher der SPÖ, NR Rudolf Par- nigoni, Protest aus. Der Niederösterreicher meinte: »Allein schon die Frage vom Kolle- gen Killisch-Horn nach stärkerer Branchen- bindung der Gastarbeiter ist eine Zumu- tung. Die Gastronomie ruft doch nur nach billigen Ausländern, um das Lohnniveau niedrig zu halten und führte vor laufender Fernsehkamera gleich ein Beispiel an: »Eine steierische Köchin ist mit einem An- gebot von 16.000 Schilling netto nach Tirol gelockt worden. Als sie ankam, war der Po- sten bereits vergeben. Ein Jugoslawe um 12.000 Schilling brutto stand hinter dem Herd.« Da platzte dem Kitzbüheler Abge- ordneten der Kragen und er tat durch heftige Zwischenrufe seinen Unmut kund: »Eine Frechheit! Diese meist unbewiesenen Ein- zelfälle, kann man doch nicht als Regelfall hinstellen und dadurch die ganze Branche ins schiefe Licht rücken. Der Fremdenver- kehr hat seine Probleme, doch solche »Räu- bergeschichten« werden sicherlich nicht dazu beitragen, sie zu lösen. « Erst nach dem mahnenden Glockenzeichen durch die Prä- sidentin, beruhigten sich wieder die Gemü- ter und die Fragestunde konnte fortgesetzt werden. Nationalrat Michael Horn gab uns zum umstrittenen Thema »Saisonier« noch fol- gende Stellungnahme: Bei diesem, für die Zukunft des Fremdenverkehrs so wichtigen Thema, haben wir mit dem Koalitionspart- ner weltanschauliche Probleme. Sogar in den Ostblockländern hält immer mehr die Marktwirtschaft Einzug. Nur bei uns will man noch alles von oben regulieren und kon- trollieren. Trotzdem gebe ich nicht auf! Zu- sammen mit unserem Sozialsprecher Gott- fried Feuerstein wird mit Minister Dr. Geppert und Co. über das Modell »Gastar- beiter auf Zeit« und jetzt auch noch über »Grenzgänger« verhandelt. In Ostösterreich gäbe es viele Ungarn und CSR-Bürger, die am Tag ganz regulär zur Arbeit nach Oster- reich kommen möchten und am Abend wie- der heimfahren würden. Momentan blüht dort nur die »Schwarzarbeit«. Dem Staat ge- hen Millionen an Steuergeldern verloren. In den westlichen Bundesländern könntenjene offenen Stellen, für die es keine heimische Bewerber gibt, durch »Saisoniers« besetzt werden. Aus den am Mittelmeer gelegenen Fremdenverkehrsgebieten möchten speziell im Winter gut ausgebildete Menschen gerne ein paar Monate zu uns auf Arbeit kommen. Das ist doch nicht unsozial und deswegen muß man doch nicht gleich mit der ganzen Familie einwandern! Auch tausende Oster- reicher verdienen auf diese Art im Ausland ihre DM, Schweizer Franken und Dollars. Iwi 8 Jahre Laufzeit Ihr HYPO-Berater informiert Sie! LANDES-HYPOTHEKENBANK TIROL 6370 Kitzbühel, Bichlstraße 9 (0 53 56) 71 1 49, 71 2 50 6380 St. Johann/T, Speckbacnerstraße 29 (0 53 52) 36 31 Die Bank des Landes Tirol Künstierstammtisch u~ Der monatliche Künstlerstammtisch vom Verein »Kitzbühel aktiv« findet am kommenden Dienstag, 3. April 1990, um 19 Uhr, im Caf »Kitz« statt. Eingeladen sind alle Künstlerinnen und Künstler, aber selbstverständlich auch alle anderen Einheimischen und Gäste, welche an diesem Künstlerstammtisch gerne teil- nehmen möchten. Dieser Stammtisch fin- det jeden ersten Dienstag im Monat je- weils um 19 Uhr in einem anderen Lokal statt. Der Verein »Kitzbühel aktiv« freut sich auf Ihren Besuch. Verein »Kitzbühel aktiv« Wunsch nach »Saisoniers« erhitzt die Gemüter Sozialminister Geppert kontra Fremdenverkehrssprecher NR Michael Horn
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