Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 12 J.JfzbübeIer LAnzeiger San:stag, 14. Apri: 1990 Hundert Jahre Fremdenverkehr in Kitzbühel IX. Teil Gigantische Hotelprojekte in Kitzbühel Nach dem 1. Weltkrieg wurden in Kitzbü- hel eine Reihe von neuen Hotelprojekten vorgestellt. Bereits 1921 entstand ein Hotelprojekt auf dem Gut Seebichl, vorgelegt von dem Wie- ner Architekten August Strang, für das sich insbesondere die Berndorfer Metallwaren- fabrik Arthur Krupp AG und das Cook'sche Reisebüro interessierten. Es sollte ein Hotel nach Schweizer Muster werden. Bausumme 320 Millionen Kronen. Gegen dieses Pro- jekt wurden Bedenken der Franzosen laut Am 13. Mai 1932 hat der Tiroler Landtag ein neues Gesetz über die Regelung des Fremdenverkehrswesens in Tirol be- schlossen. Die Verkehrsvereine, welche bisher pri- vate Vereine waren und als solche dem Ver- einsgesetz unterlagen, werden in öffentli- che Körperschaften umgebildet, denen nunmehr das selbständige Recht zur Vor- schreibung und Einhebung von Beiträgen der Interessenten sowie der Kurgäste zusteht. Organe der Verkehrsvereine sind die Voll- versammlung und der Verkehrsausschuß, der nach jenen Grundsätzen gebildet wird, welche vor dem Kriege bei den Gemeinde- wahlordnungen vorgesehen waren. Die Mitglieder des Verkehrsvereins wer- den nach der Höhe ihrer Beiträge in eine Li- ste zusammengefaßt, wobei mit dem Höchstbetrag begonnen wird und die übri- gen Beiträge, diese in drei gleiche Teile geteilt. Jede dieser drei Wahlgruppen (1. Wahl- gruppe: höchste Beiträge, 2. Wahlgruppe: mittlere Beiträge, 3. Wahlgruppe: niederste Beiträge) erhält gleich viele Vertreter im Verkehrsauschuß und gleich viele Stimmen in der Vollversammlung. Dr. C'amill.9 v. Buschmann, im 8i11 d mit Dr. Eckener von den Zppelinwerkn bei enern Skispringen 1935 au.f der Butgstall- schanze. Foto. Sykora. Kitzbühel Einschneidende Anderungen bringt das Gesetz auf dem Gebict der Ortstaxe unter welcnen Namen die bislerigen Wnter- sport- und Sommerabgaben zusammenge- iaßt wurJen. Das Gesetz bestirnmi. daß der Unterstandgeber für die Eintebung und Zahlung der Orts taxer an den Verkehr . sver- eir haftct. Jeder Unterstndgeber hat wäh- :end der Fremdenzeit am 1. und 15. eden Monats eine Liste jener Perscner. welche be. hrn genächtigt haben, vorzulegen und .stgleichzetig derentp-echene Gelbetrag an Ortstaxen abzuführen. Eine PaLschalie- ung de Abgabev kanT vereinbart werden, wenn zum Beispiel Pri'atwahrungen durch Wochen und Monate an größere Familien ve-rnietet werden. dem Brennerfeld errichtet werden (Bild). 1935 wurde von Johann Barth, Wien, ein Projekt zur Errichtung einer schmalspuri- gen Elektrobahn von Kufstein nach Kitz- bühel, mit einer Abzweigung zum Rathaus. weiter nach Jochberg - Jochbergwald - Pinzgau - Hollersbachtal - Tauernbachtal - Matrei in Osttirol - Iseltal nach Lienz. Je ein Kraftwerk sollte im Tauernbach und im Iseltal errichtet werden. Die Hahnen- kamm AG wurde zur Mitfinanzierung auf- gefordert. und erhoben diese bei der deutschen Regie- rung den Vorwurf, daß durch die Auswande- Das neue Fremdenverkehrsgesetz rung deutschen Kapitals die Reparationsfor- für Tirol derungen gefährdet werden. Daraufhin Nach einem Protokoll von wurden Amerikaner als Finanziers vorge- Dr. Camillo v. Buschman schoben. Es wurde aber nichts daraus. 1924 gab es eine Kaufabrede zwischen der Handels- und Gewerbebank unter Josef Herold mit Gräfin Giulietta Lamberg und Comtessa Paula Lamberg für einen Hotel- baugrund am Lebenberg für ein Grundstück von 6.000 qm zum Preis von 6 Goldkronen pro Quadratmeter. Auf dem Lebenberg soll- te ein Hotel mit Tennisplätzen entstehen. 1927 wurde neuerlich an die Schwarzsee- gesellschaft mit einem Hotelprojekt heran- getreten. Durch die Elektrifizierung der Gi- selabahn wäre ein Hotelbau begünstigt. In den Zwanzigerjahren wurde der Um- bau des städtischen Warmbades für eine Kaltwasserbehandlung für wünschenswert gehalten. Kitzbühel soll ein »Kneipp- Kurort« werden. Begründung: Nach der Abtrennung von Südtirol hätte Kitzbühel die einzige größere Kaltwasserheilanstalt, da jene von Dr. Guggenberg, Brixen im Ei- sack, für Osterreich nicht mehr interessant wäre. Weiter Hotelprojekte legten vor der Wie- ner Restaurateur Hübner (Hotel mit Schwimmbad, Konditorei und Kaffeehaus) modernst nach amerikanischem Muster so- wie Hotelier Karl Sacher, Helenental. In dieser Zeit wurde auch das Projekt Wolfgang Darisis vorgestellt. Es sollte auf Hotelneubau in Kitzbühel, Projekt von Wolfgang Darisis, Kitzbühel. Zeichnung von Arch. H. Watzel, Inisbruck.
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