Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 14 J(Jfzbübeler eLAnzeiger Samstag, 21. April 1990 Wenn in den Geigenjene typische ostinate Figur aufklingt, die Flöte darüber ihre weit- gespannte, klagende, stark chromatisch be- stimmte Melodie spinnt und dann unvermit- telt der Chor mit seinen ebenfalls wesens- eigentümlichen Vorhalten einsetzt; ist spon- tan das unauflösbare Rätsel dieses Werks präsent - um mit Goethe zu reden - »das Unbeschreibliche getan« (Faust II.,. Chorus mysticus), denn Bach —.J.S. Bach ---- das ist wie ein gläserner Keil, der, wenn man so sa- gen will, in die »Randzohen des dreifaltigen Gottes« hineinragt und von dort Spuren des göttlichen Lichts für seine Kunst.-bezieht. Tatsächlich: Es ist zwar möglich, die Größe dieser Musik zu ahnen, aber sie wird da- durch nicht begreiflicher - auch dann nicht, wenn man auf das Ganze des Bach- Werks blickt. Darf man jedoch einer so sehr dem natür- lichen musikalischen Fluß nachspürenden, konzentriert gepackten, gewissermaßen dreidimensionalen Interpretatiö.n, wie man sie kürzlich in der Pfarrkirche von Kitzbü- hel miterleben durfte, beiwohnen - einer Aufführung durch das »Neue Wiener Vöcal- ensemble« und die »Wiener Sinfonetta« un- ter der Leitung von Prof. Kurt Rapf, dann ist dieses Rätselhafte doch zumindest plastisch gewordenenes, konturiert gebotenes Ge- heimnis, und obgleich die gewissen Unbe- kannten bleiben, ist der bleibende Eindruck vermittelt: Wir waren Zeugen einer großen Artikulation! Bach ist in dieser musikalischen Leidens- geschichte vielleicht noch spiritueller, noch entrückter als in der Matthäus-Passion - was freilich teils auch am nicht synoptischen Johannes-Text liegen mag, - nämlich im Sinn einer diesbezüglichen geistigen Be- fruchtung. Für Kitzbühel war diese so hervorragende Aufführung übrigens sicherlich der Hö- hepunkt aller bisher erlebten Konzerte (so- weit die Bezeichnung »Konzert« auf eine Passion paßt), 'sieht man von den Interpreta- tionen des gesamten. »Wohltemperierten Klaviers« an vier aufeinanderfolgenden Abenden und den »Goldberg-Variationen« ab. Professor Rapf hatte eine Reihe beachtli- cher Solisten aufgeboten, u.a. einen ganz ausgezeichneten Evangelisten - bekannt- lichjene Partie, welcheden Löwenanteil am Geschehen bucht: Kurt Azesberger, der sich neben Oper und Kunstlied in solchen Evan- gelistenrollen profiliert. Er verfügt über einen für derartige Aufgaben schlechthin idealen, nicht zu hellen, gerundeten Tenor und hielt, bedenkt man die Beanspruchung, mühelos durch. Da war weiters die Chri stus Partie mit Friedrich Madersbacherbe setzt, dessen gemäßigt pastoser Bariton sich in wohltuendem Timbre gegen Chor und Or- chester abhob. Mit Christine West (Ameri- kanerin) war ein Alt eingesetzt, dessen an- genehme, nicht zu dunkle Farbe etwa in der Arie »Es ist vollbracht!« die ganze Traurig- keit des schmerzlichen Endes Jesu inklu- dierte. Von dieser »gedeckten« Stimme zeichnete sich wiederum der helle, glocke- nartige Klang des Soprans Maria Knolls ab. »Silber im Erz« möchte man sagen! Schließ- lich der Bassist Alfred Burgstaller - z. B. in den Pilatus-Partien. Ebenfalls beste Beset- zung! - Bleiben die Instrumentalsolisten zu erwähnen: Mark Peters (Gambe), Georg Frischenschlager (Violoncello), Wolfgang Praxmarer (Laute) und Rudolf Scholz (Or- gel). Nicht zu vergessen die imponierende Leistung des Chors, welcher dem Vorwärts- drängen des Dirigenten stets geschmeidig nachgab. Bleibt die Erinnerung an eine ungemein geschlossene Aufführung, zu der man nicht nur den Ausführenden, sondern auch dem Publikum und der Stadt Kitzbühel (Kultur- referat) in jeder Hinsicht gratulieren muß. Hugo Bonatti Kitzbüheler Landjugendball Am Samstag, 21. April 1990, findet im »Alpenhotel« am Schwarzsee unser Landju- gendball statt. Zur Unterhaltung spielt der »Salzburger Alpenexpreß mit Gabi« und der Ball fängt um 20 Uhr an. In der Bar ist bis in die frühen Morgenstunden für gute Stim- mung gesorgt. Dazu laden wir alle recht herzlich ein und freuen uns auf Euer Kommen. Die Landjugend Kitzbühel Salzburger Alpenexpreß mit Gabi. Passio Secundum Johannem Zur Aufführung der Bach'schen »Johannes-Passion« in der Pfarrkirche Kitzbühel Fremdenverkehrsverband Kitzbühel - Körperschaft öffentlichen Rechts: STAMMGAST-CLUB KITZBÜHEL AUSTRIA 16. Stammgästeehrung am 12. April 1990 im Hotel Schloß »Lebenberg« In Anwesenheit von Herrn Dir. Schwendinger, Herrn Obmann- Stv. KR Dir. Otto Langer sowie Frl. Pirchl vom Fremdenverkehrs- verband, Frl. Sandra Carat& Foto, fand die 16. Stammgästeehrung und Aufnahme in den 1. Internationalen Stammgastclub Kitzbühel statt. Für Kitzbühel der Bürgermeister Friedhelm Capellari, der Fremdenverkehrsobmann Kommerzialrat Gerhard Resch, der Fremdenverkehrsdirektor Heinz Peter Schwendinger. Für den Stammgatc1ub Herr RA Dr. Franz Schneider - Prä- sident, Herr Kip Kippen - Vizepräsident, Herr Manfred Bock - Vorstand, Herr Dipl. -Ing. Henri Leloup - Vorstand. Folgende Gäste wurden geehrt: BRONZE Frau Dr. Paula Müller A 10 Aufenth. Hotel Schloß Lebenberg Frau Margaretha Müller A 10 Aufenth. Hotel Schloß Lebenberg Frau Elfriede Ellinger A 10 Aufenth. Hotel Schloß Lebenberg Frau Inge Becher A 10 Aufenth. Hotel Schloß Lebenberg Frau Dr. Eleonore Juch A 10 Aufenth. Hotel Schloß Lebenberg Frau Marianne Kleindl A 10 Aufenth. Hotel Schloß Lebenberg Frau Dr. Mary Lendl A 10 Aufenth. Hotel Schloß Lebenberg Herr Dkfm. Hans Kleinhansl A 10 Aufenth. Hotel Schloß Lebenberg Frau Josefine Kleinhansl A 10 Aufenth. Hotel Schloß Lebenberg Herr Andreas Babsch A 10 Aufenth. Hotel Schloß Lebenberg Frau Lotte Sobotka A 12 Aufenth. Hotel Schloß Lebenberg Herr Willhelm Daghofer A 12 Aufenth. Hotel Schloß Lebenberg Frau Margareta Daghofer A 12 Aufenth. Hotel Schloß Lebenberg SILBER Frau Therese Javurek A 15 Aufenth. Hotel Schloß Lebenberg Frau Dr. Gerda Pokieser A 15 Aufenth. Hotel Schloß Lebenberg Herr Hans Löb BRD 15 Aufenth. Hotel Schloß Lebenberg Frau Gertrud LOb BRD 15 Aufenth. Hotel Schloß Lebenberg GOLD Frau Inge Babsch A 20 Aufenth. Hotel Schloß Lebenberg
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