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Seite 18 Xjtzbüheter KAnzeiaer tqQ ')P, Anril lQQfl Die Kammertätigkeit von Kommerzialrat Wolfgang Hagsteiner Rückblick über sein Funktionärsleben Beim Diskussionsabend am 18. April 1990 im Festsaal der Handelskammer Kitz- bühel über Fragen des Fremdenverkehrs und der Vorstellung der Kandidaten der Fachgruppen Gastronomie und Hotel- und Beherbergungsgewerbe zur bevorstehenden Handelskammerwahl hielt der Bezirksob- mann der Sektion Fremdenverkehr, Fach- gruppenvorsteher und Sektionsobmann- Stellvertreter Kommerzialrat Wolfgang 1-lagsteiner eine Ansprache mit folgendem schwerwiegenden Inhalt: Sehr geehrte Damen und Herren! Es freut mich besonders, daß ich Sie im Rahmen der heutigen Veranstaltung recht herzlich begrüßen kann. Die meisten von Ihnen wissen, daß diese Zusammenkunft für mich wie auch für eini- ge andere Damen oder Herren die letzte der- artige Veranstaltung meines »Funktionärs- lebens« ist und ich gebe ehrlich zu, daß daher diese Zusammenkunft etwas beson- deres für mich ist und sicherlich auch ein ge- wisser Wehmut zu bemerken ist. Ich nehme die Gelegenheit heute wahr, um in wirklich kurzen Worten einen Rück- blick über meine »Kammertätigkeit« zu ge- ben und vielleicht einige generelle Gedan- ken zur Handelskammer - zur Standes- vertretung - auszusprechen. Seit dem Jahre 1951, also seit nahezu 40 Jahren bin ich Mitglied des Fachgruppen- ausschusses der Tiroler Gastronomie. Ich war damals hoch motiviert und voll Opti- mismus für unsere Branche - für die Ga- stronomie - und für unsere Unternehmer Erleichterungen zu erreichen und das Service-Angebot der Handelskammer aus- zubauen. Von Anfang an war mir klar, daß Funktionär sein bedeutet, für andere da zu sein und die eigenen Interessen hinter die In- teressen der Gemeinschaft zurückzustellen. Ich habe die Interessensvertretung immer ernst genommen und stets versucht, das Mandat, welches man mir gab, nach bestem Wissen und Gewissen auszuüben. Seit 1955 bin ich als Fachverbandsaus- schußmitglied nominiert und ich kann mich noch gut an die endlosen Autofahrten nach Wien zu den verschiedenen Sitzungen er- innern. Ohne Idealismus, ohne wirkliche Freude an dieser Tätigkeit wäre eine Erfüllung dieser Aufgaben nicht möglich gewesen. Fi- nanzielle Abgeltungen gab es selbstver- ständlich keine, genauso war es selbstver- ständlich, daß keine Fahrtkosten und schon gar nicht Tagesdiäten in Rechnung gestellt wurden. Mein - wenn man es so bezeichnen will - kammerinterner Aufstieg begann 1970. Damals wurde ich zum Bezirksobmann der Sektion Fremdenverkehr des Bezirkes Kitz- bühel bestellt und zum Mitglied der Sek- tionsleitung gewählt. Seit 1980 bin ich Sek- tionsobmannstellvertreter und bevor ich 1985 zum Fachgruppenvorsteher für Ga- stronomie gewählt wurde, war ich von 1980 bis 1985 Vorsteherstellvertreter dieser Fach- gruppe. Hauptaugenmerk meinerj ahrelangen Tä- tigkeit legte ich immer auf den Grundstock und die breite Basis unserer Branche, näm- lich auf die Klein- und Mittelbetriebe. Und auch heute noch bzw. heute mehr dennje bin ich mir bewußt, daß gerade diese Betriebe von uns vertreten werden müssen und daß wir uns - und vor allem Sie als weiterhin aktive Interessensvertreter - der Sorgen und Nöte dieser Klein- und Familienbetrie- be annehmen müssen. Wir alle gemeinsam haben in den letzten Jahren viel erreichen und vielleicht noch mehr verhindern können. Ich habe mich stets für eine Entbürokrati- sierung in allen Bereichen eingesetzt und speziell dieses Thema wird auch in Zukunft wieder aktuell werden, denken wir nur an die Beschäftigungsproblematik (Auslän- der) oder an die Kollektivvertragsverhand- lungen etc. Wir müssen den Wirt, die Wirtin wieder zu Unternehmern machen und ihnen die von allen Seiten aufgezwungenen, bürokrati- schen Drei- und Mehrfach-Schreibarbeiten abnehmen. Dies wäre eine große Aufgabe für die nächsten Jahre für uns als Interes- sensvertretung. Die Nähe zum Mitglied muß weiterhin gesucht und praktiziert werden. Unsere Po- litik muß sich an den Bedürfnissen unser Kolleginnen und Kollegen orientieren. Da- her sind regelmäßige Bezirksveranstaltun- gen genauso wichtig wie Sprechtage, wel- che ich - wie Sie alle wissen - stets und konsequent eingehalten habe. Jeden Diens- tag in Innsbruck und jeden Freitag in Kitzbühel. Ein großes Interesse hatte und hat bei mir auch die Aus- und Weiterbildung in allen Bereichen, und hier möchte ich besonders unsere schulischen Bereiche wie Villa Blan- ka, St. Johann und Zell a. Z. erwähnen. Die verschiedensten Bemühungen rund um dieses wichtige Thema, Schule und Ausbil- dung, sind Ihnen allen sicherlich bekannt, und es freut mich, daß gerade St. Johann mit dem neuen Internat und auch mit der neuen Schule auf diesem Gebiet sehr aktiv und auch erfolgreich ausgebaut werden konnte. Ich habe stets betont, daß die Villa Blanka das Flaggschiff der Ausbildung im Frem- denverkehr in Tirol ist und bleiben muß, und ich habe guten Grund zur Annahme, daß es mit unserer Villa in nächster Zukunft wie- der bergauf gehen wird. Genauso selbstverständlich wie eine Ver- neigung vor langjährig erfolgreich tätigen Wirtinnen und Wirten war für mich auch eine Art Dankeschönaktion bei unseren langjährigen Mitarbeitern, und wenn man gesehen hat, wie sehr sich diese treuen Frau- en und Männer über eine kleine Aufmerk- samkeit gefreut haben, so weiß man, daß diese Veranstaltungen in den Bezirken sehr gut angekommen sind. Wolfgang Hagsteinei; 40 Jahre Funktionr. Foto: »Fou<, Kitzbühel Liebe Kollegen, ich möchte nun zum Schluß Ihnen allen recht herzlich Danke- schön sagen. Dankeschön für Ihre engagier- te Mitarbeit, und cenjenigen, die sich darrit richt angesprochen fühlen, möchte ich dan- ken für ihren guen Willen, milarbeiten 2U wollen. Eine Standesvertretung ist immer nur so stark wie ihre Funktionäre, und wenn die- se Funktionäre mit entsprechendem Ernst bei der Sache sind, können auch Ergebnis- se erzielt werden. Ein unausgesprochenes Gesetz von mir war, alle Termine persön- lich wahrzunehmen, und Sie werden mir be- s:ätigen müssen, daß ich dies - vielleicht oft auch zum Becauern oder Leidwesen an- derer - immer engehalten habe. Ich möchte diese Gelegenhei aber auch benützen, um einmal den Angestellten in der Sektion Fremdenverkehr und den Fach- verbänden der Bundessektion und deren Mitarbeitern zu danken. Aufrichtigen Dank allen Bezirksstellen - besonders meiner ei- genen - für ihre hervorragende Mitarbeit. Chne eine effizienTe und kompetente Bera- tung in vieler Sachen seitens der Sekretä- re oder des Sektionsgeschäftsführ.ers kann eine Interessensvei-tretung nicht funktionie- n und ich bin ncht wie einige andere der Meinung, daß unsere Leute in der .Kammer nichts tun. Ein gutes -:Klima zwischen Angestellten der Kammer und Funktionären ist die be- ste Basis einer effzienten Interessensver- tretung, und ich bedanke mich noch einmal ganz offiziell 'ür die stets gute Zusammen- arbeit und freuirdschaftliche Gesprächs- basis. Motorsportclub Kitzbühel: Radausflug am 1. Mai Am 1. Mai 1990 treffen sich uni 10 Uhr alle MSC-Mitlieder mit Freuncer bei der Handelsakademie Kitzbühel zu einem net- ten Radausflug ic die nächste Umgebung Kitzbühels. Es soll ein geselliges und lusti- ges Treffen werden Wir bitten um zahlrei- ches Kommen! Falls uns das Wetter einen Streich spielt, wird der »Start« auf Sonntag, 6. Mai, verschoben.
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