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Samstag, 12. Mai 1990 VJtzbübckr LAnzeiger Seite 13 Exekutiveinsatz verhinderte Ausschreitungen 47. Gemeinderatssitzung - Lob für Kindergarten und Kindergartenbus Der Kitzbüheler Gemeinderat hielt unter dem Vorsitz von Bürgermeister Friedhelm Capellari die 47. Sitzung ab. Wir haben über die ersten Punkte (Abfallbeseitigungsver- band Kitzbühel - Jochberg - Aurach, Er- weiterungsneubau beim Altersheim, Ab- rechnung für Skifest KITZ-KIRI-SKI) bereits berichtet. Über Antrag von Straßenreferent Stadtrat Ferdinand Brettbacher wurden die Mittel für den Ausbau des Faistenbergerweges freigegeben. Dort sind heuer eine Million Schilling für den Oberflächenwasserkanal zur Ache und 550.000 Schilling für den Stra- ßenbau vorgesehen. Von April bis September sind heuer Bau- arbeiten an dem Amtshaus der Bezirks- hauptmannschaft, in dem früher das Forst- amt der Bundesforste war, durchzuführen. Für diese Zeit muß der Fußgängerdurch- gang durch das Haus gesperrt werden. Vorgeschlagen wurden Überlegungen, die Ortstafeln an den Einfallstraßen weiter stadtauswärts zu bringen und einheitliche Tafeln hinsichtlich der Geschwindigkeits- beschränkung (50 km/h im Ortsgebiet) an- zubringen. Für den Vorderstadtbereich, in dem noch Autos stehen dürfen, wurde eine blaue Zone (Parkdauer eine halbe Stunde bis 18 Uhr) angeregt. Auf Anfrage teilte der Bürgermeister mit, daß die Schloßbergstra- ße wie geplant ausgeführt wird, sich aber die Erdarbeiten sehr verteuert haben. Zur im- mer wieder versuchten Verkehrsregelung bei der Hornbahnkreuzung berichtete BM Capellari, daß das Kuratorium für Ver- kehrssicherheit positiv zum Antrag der Ge- meinde auf eine Fußgängerampel steht, die Bundesstraßenverwaltung und die Exekuti- ve aber die Problematik vom fließenden Verkehr (drei Ampeln kurz hintereinander) her kritisch sehen. Schulreferent Stadtrat OSR Peter Brand- stätter legte den Inspektionsbericht für den Kindergarten vor. Die Inspektorin hat der Führung des Kindergartens der Barmherzi- gen Schwestern hohes Lob ausgesprochen und auch die Sachleistungen der Gemeinde voll anerkannt. Gewünscht werden zwei schallisolierte Türen zum »Turnsaal«, die Einrichtung mindestens eines weiteren Gruppenraumes, um die Zahl der Kinder in den einzelnen Gruppen senken zu können und etwas spätere Abholzeiten zu Mittag. Der Kindergartenbus bringt es mit sich, daß die Kinderjederzeit großteils um ca. 11 Uhr den Kindergarten verlassen. Im Sommer wird über neue Buszeiten verhandelt. Die Fa. Pischinger signalisiert Bereitschaft zur Änderung. Der Gemeinderat sprach der Firma für die exakte und mit viel Liebe aus- geführte Tätigkeit zugunsten der Kindergar- tenkinder und ihrer Eltern den herzlichen Dank aus. Bürgermeister Capellari dankte der Lei- tung des Kindergartens für die Arbeit und allen Mitarbeiterinnen von Sr. Oberin An- gelina Kurz ebenfalls für den Einsatz. Der Kindergarten kostet (einschließlich Perso- nalkosten) die Stadt heuer rund 2,170.000 S, die Volksschulen erfordern (ohne Personal- kosten, die vom Land getragen werden) rund 1,6 Mill. 5, die Hauptschulen rund 1,7 Mill. 5. Als Kulturreferent stellte BM Capellari die Gedenkbücher für die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges vor. Sie sind durch um- fassende Forschungstätigkeit von Hofrat Dr. Eduard Widmoser und nach dem Tod des Stadtarchivars von dessen Witwe Rosa so- wie auf der Grundlage von Sammlungen des früheren Museumskustos Egid Moser (ge- storben 1959) und durch die Schreibarbeit von Stadtmaler Michael Roßner möglich ge- worden. Die Angehörigen der Kriegstoten haben durch die Beistellung von Fotos die Gestaltung mitgetragen. Vorerst sind die Bücher im Stadtamt bei Elisabeth Pichler (3. Stock) einzusehen. Nach den Bauarbeiten in der Katharinenkirche werden sie dort auf- bewahrt. Capellari betonte den hohen Anteil an Blutzoll unter den bei Kriegsbeginn nach Kitzbühel zugewanderten Südtirolern und verwies auf Bemühungen, weitere Unterla- gen in einem dritten Band des Gedenkbu- ches zu verwerten. Für den weiteren Ausbau der ehemaligen Fronfeste wurden 850.000 5 freigegeben, die im Budget vorgesehen sind. Die Verwen- dung des Gebäudes ist noch nicht entschie- den, sicher ist die Aufnahme des Kitzbühe- 1er Ski Clubs, der dann die bisher im Museumskeller belegten Räume freigibt. Möglich ist die Unterbringung des Bauam- tes der Stadt und von Räumen für die Gäste- animation, aber auch die Anregung eines »Leihateliers« im Dachgeschoß wurde be- reits gebracht. GR Ernst Harisch als Obmann des Aus- schußes »Fremdenverkehr und Wirtschaft« berichtete, daß die Bemühungen um Lärm- eindämmung im Innenstadtbereich erfolg- reich waren. Durch den vermehrten Einsatz von Exekutivorganen in den Nachtstungen - die Zustimmung kam aus Wien nach ent- sprechender parlamentarischer Urganz durch Nationalrat Dipl.-Vw. Michael Horn - war die Innenstadt in diesem Winter si- cherer und ruhiger. Es wurden 53 Verwal- tungsanzeigen gemacht und 73 Organman- datsstrafen verfügt. Der Referent und der Bürgermeister dankten für den verstärkten Einsatz der Gendarmerie. Auch die städti- sche Sicherheitswache war wieder im Nachteinsatz, dafür wurde ebenso gedankt. Der Wunsch der Fremdenverkehrswirt- schaft ist es, daß die verstärkte Überwa- chung auch in der Sommer-Hauptsaison beibehalten wird. Über die Wintersaison konnte GR Harisch keinen Überblick ge- ben, weil die entsprechenden Zahlen vom Fremdenverkehrsverband noch nicht erho- ben sind. Vizebürgermeister Gerhard Rosa erbat einen baldigen Grundsatzbeschluß für oder gegen die Schnee-Erzeugungsanlage, obwohl heuer der Bau nicht mehr verwirk- licht werden kann. Die Handelskammer hat für den vergan- genen Winter durch Urgenz erreicht, daß in Kitzbühel-Stadt an Samstagnachmittagen die Geschäfte offengehalten werden konn- ten, wie dies Fremdenverkehrsorten zuge- billigt wurde. Die Regelung sollte für Be- zirksorte nicht gelten. Nun will man Kitzbühel auch für den Sommer unter die »Fremdenverkehrsorte« eingereiht sehen und wird in diesem Sinne beim Landes- hauptmann vorstellig werden. In der Debatte über die Entwicklung des Fremdenverkehrs wurde auf die »Grenzen des Wachstums« hingewiesen, wobei sich GR Florian Unterrainer gegen den »Verlust an Traditionen« und gegen die »Land- schaftsverschandelung bis zur Zerstörung« aussprach und »wetterunabhängige Alter- nativen ohne dem sogenannten Trend zu fol- gen« aussprach, auf Details aber nicht einging. Den Abschluß des öffentlichen Teils der Sitzung bildete der Vortrag von Vizebürger- meister Georg Berger, der die Anträge des Planungsreferates vortrug. Vom Maibaumsetzen in Kitzbühel Der Maibaum in Kitzbühel wurde wie- derum von der Jungbauernschaft gesetzt und zwar wie in den letzten Jahren bei der Kapserbrücke an der Paß-Thurn-Straße. Der Maibaum wurde vom Pöllbauern Niko- laus Gasteiger gestiftet. Er ist 34 Meter hoch. Der erste Maibaum nach dem Krieg wur- de ebenfalls von der Jungbauernschaft, im Jahre 1979 aufgestellt und zwar auf dem Platz vor dem »Parkhotel«, wo früher das Landesverteidigerdenkmal stand. Gestiftet wurde damals der 25 m hohe Baum aus dem »Bürgerwald« der Stadtgemeinde. 1939 stand der Maibaum auf dem Rat- hausplatz, 1940 und 1941 auf dem ehemali- gen Fußballplatz. Maibaum in Kitzbühel.
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