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Seite 16 VJ1zbübeter *LAnzeiger Samstag, 12. Mai 1990 Martin Kohihofer - Kitzbühel - zum Gedenken Am 2. Mai 1990 starb in seinem Ge- burtshaus »zu Hachern« in Kitzbühel der hintergebene Bauer Martin Kohlhofer im 83. Lebensjahr. Bei der Beerdigung legten ihm seine Jagdkameraden einen »Bruch« auf den Sarg und der Bezirksobmann der Bienenzüchter, Wanderlehrer Ferdinand Hechl, sprach am offenen Grab die Dank- und Abschiedsworte. Martin Kohlhofer wurde am 10. No- vember 1907 auf dem Bergbauernhof »Hachern« am Kitzbüheler Sonnberg ge- boren. Schon als Jungbauer widmete er einen Großteil seiner Zeit der Imkerei und wurde, wie sein Vater, Jäger. Kohlhofer trat 1928 dem Bienenzuchtverein »Kitzbü- hei und Umgebung« bei, wurde 1933 Kas- sier und Schriftführer und bald darauf Seuchenwart für den Zweigverein Kitzbü- hel und dann für den ganzen Bezirk. Mit eiserner Energie gelang es damals den Bie- nenzüchtern, der Seuche unter den Bie- nenvölkern Herr zu werden. Dazu trug wesentlich Kohlhofer bei, der es wagte, völlig neue Mittel einzusetzen. 1944 wurde Kohlhofer Obmann des Bienenzuchtvereins und behielt diese Stel- le bis zum Abschluß des Jubiläums »75 Jahre Bienenzuchtverein Kitzbühel und Umgebung«. Bei der Übergabe der Ver- einsgeschäfte wurde er zum Ehrenob- mann ernannt. Sein Nachfolger wurde Alois Pletzer, Aurach. Aber schon unter Kohihofers Zeit plagte die Milbenseuche die Züchter. Es wurden Stände mit 30 und 40 Bienen- völkern vernichtet. Kohlhofer gelang es, die Milbenseuche mit dem Mittel »Mito A 2« zu vernichten. Bei der Übergabe der Obmannschaft würdigte Kohlhofer die Zusammenarbeit des Zweigvereins. Er er- innerte auch an das seinerzeitige Bemühen von Präsident Meinl, den Kitzbüheler Almhonig auf gesamtösterreichische Ba- sis zu verbreiten. Kohlhofer stellt auch die Martin Kohlhofer - vulgo »Hacher- mascht«. Behauptung auf, daß dem Kitzbüheler Honig im Inland keiner gleich komme, weil die Bienen hier ein ideales Einzugsge- biet mit hervorragender Mischung haben. Er dankte dem Herrgott dafür, daß es ihm gegönnt war, einen beachtlichen Teil seines Lebens der Bienenzucht zu wid- men. Martin Kohlhofer war von Jugend auf ein Freund des am 27. Dezember 1976 verstorbenen Ökonomierat Josef Ober- hauser, Unterleitenbauer. Gemeinsam waren sie 1936 an der Gründung des da- maligen Jungbauernbundes in der Volks- partei, in weicher er über 30 Jahre als Wahlfunktionär uneigennützig wirkte. Seit seiner Volljährigkeit war Martin Kohlhofer Jäger und durch 40 Jahre war er Aufsichtsjäger der Gemeindejagd Kitz- bühel, deren Pächter zuerst Max Faller war. Dann wurde ein Konsortium einge- setzt, dem Johann Taxer zu Winklern, Bezirkshauptmann Oberregierungsrat Dr. Hans Fuchs, der Hotelier Dr. Ekkehard Kofler und Postvorstand Heinz Schöpp- ner angehörten. Martin Kohlhofer war ein ausgezeich- neter Schilderer von Zuständen aus frühe- rer Zeit. Vieles wußte er von seinem Va- ter, der 1972 im Alter von 95 Jahren ver- storben ist. Er war kein Verherrlicher von Zuständen der Vergangenheit, sondern ein sehr kritischer Beobachter. Sein Wort galt unter den Bienenzüchtern und den Jägern, wie auch unter vielen »Stadt- lern«, denen er mit ziemlicher Genauig- keit jeweils Termine anzugeben vermoch- te, die er aus der Natur herauslas. Kohl- hofer wußte u.a. auch von der Einbürge- rung der Murmeltiere im Oberreintal am Kitzbüheler Horn. Aus Beständen der Garnison St. Johann wurden 1945 vier Murmelpaare übernommen und ausge- setzt. Man mußte für die Tiere »Baue« er- richten, weil sie sonst nicht geblieben wä- ren. Aus dieser Zeit stammt der starke Be- Satz bis in die höchsten Auringer Berge. Das Einsetzen erfolgte von St. Johann aus. Unter Kohlhofer als Aufsichtsjäger wurde in der Gemeindejagd Kitzbühel Hochwild teilweise wieder eingebürgert. Das Hochwild wechselte aus dem Gebiet der Bundesforste in Jochbergwald zu. Das Gamswild wurde aus kleinen Bestän- den durch eine äußerst sparsame Beja- gung aufgebaut. Martin Kohlhofer war durch Jahrzehn- te Mitglied des Verwaltungsrates der Sparkasse der Stadt Kitzbühel und wurde 1980 mit der Ehrennadel des Hauptver- bandes der Österreichischen Sparkassen ausgezeichnet. Die Bienenzüchter ehrten ihn mit der Weipel-Medaille in Bronze und mit der »Goldenen Biene«. Über 25 Jahre gehörte er auch der Schützengilde Kitzbühel an. inserieren bringt Erfolg! Lebenberg-Tennisturnier Bei herrlichem Wetter wurde heuer am vergangenen Wochenende auf der neuen Tennisanlage am Lebenberg das erste Freilufttennisturnier ausgetragen. Spannende Kämpfe konnten erwartet werden, da die beiden Kitzbüheler Lan- des-Ligaspieler Freddy Mössenlechner und Thomas Strasser ihre Nennungen ab- gaben. Gespielt wurde das System »jeder gegen jeden«. Nach zwei spannenden Spieltagen und sechs harten Partien für jeden Spieler stand der Sieger des Tur- niers fest. Walter Schwabl konnte alle sechs Mat- ches gewinnen. Freddy Mössenlechner ge- wann fünf Partien und wurde Zweiter. Thomas Strasser konnte viermal als Sie- ger den Platz verlassen. Sehr gute Lei- stungen boten auch Josef Lichtmanegger und Hansi Czappek. Bei der Preisverteilung im gemütlichen »Tennisstüberl« überraschten die Veran- stalter Otto Hölzl und Gid Koidl alle Eh- rengäste und Spieler mit einem Fein- schmecker-Buffet. Ein herzliches Danke auch den Sponso- ren dieses Turniers: Miedler-Moden, Bog- Ben und Pepsi-Cola. Walter Schwabl, Sieger. Hansi Müllers Abschied wird ein Fußball-Fest! Am 3. Juni 1990 findet im Innsbrucker Tivoli das Abschiedsspiel vom Star des FC Tirol, Hansi Müller, statt. Eine Wel- tauswahl, unter ihnen ehemals Aktive aus der großen Zeit des Hansi Müller wie Franz Beckenbauer, wird Fußball vom Feinsten bieten. Karten zu diesem Fußball-Ereignis gibt es in allen Geschäftsstellen der Sparkasse der Stadt Kitzbühel.
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