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Seite 8 JJtLb(ihCkr eUnzeiger Samstag, 12. Mai 1990 »DieKunterbunte Seite für alle Leute« 10 Tips für gute Nachbarschaft Gute Nachbarschaft ist eine Sache des goldenen Mittelweges. Seien Sie höflich... Stel- len Sie sich neuen Nachbarn vor, sprechen Sie Ihrerseits mit Namen an. aber nicht aufdringlich! Bloß keine Ant:ittsbesuche machen. Warten Sie lieber auf eine zufällige Begeg- nung, die viel zwangloser verläuft. Seien Sie tolerant... Ge- hen Sie bei sporadischen Störungen nicht gleich in die Luft. Vielleicht machen Sie auch manchmal Lärm. aber nicht zu gutmütig! Bei regelmäßigen Störungen sollten Sie Ihren Nachbarn freundlich, aber entschie- den um Änderung bitten. Am besten selbst eine Lö- sung vorschlagen! Seien Sie net.. Einkur- zer humoriger Plausch im Treppenhaus oder am Gar- tenzaun lockert die Atmo- sphäre. aber nicht geschwätzig! Reden Sie über's Wetter, wenn, Ihnen kein Witz ein- fällt. Auf keinen Fall über schlechte Eigenschaften von nicht anwesenden Nachbarn reden. Seien Sie zuvorkom- mend... Zeigen Sie von sich aus Hilfsbereitschaft. Viele Nachbarn sind zu schüch- tern, um etwas zu bitten. aber nicht anbiedernd! Keine Geschenke, denn sie zwingen zu lästigen Gegen- verpflichtungen. Seien Sie taktisch klug... Wenn Sie einen pro- blematischen Nachbarn ha- blematischen Nachbarn ha- ben, bitten Sie ihn doch ein- mal um eine Gefälligkeit. Das hebt sein Selbstwert- gefühl. und nehmen Sie Acki- gen Nachbarn mit Fr•und- lichkeit und Toleranz ganz einfach den Wind aus den Segeln. Kino-News DIE TEUFLIN Die Romanvorlage von Fay Weldon gehört in den USA zu den Kultbüchen der Frauenszene. Kein Wunder, denn es geht darin um die Rache einer betrogenen Ehefrau. Zum Inhalt des Films: Ruth Patchett (gespielt von Roseanne Barr), ein un- attraktiver, Übergewichtiger Trampel, wird von ihrem Mann wegen der schönen er- folgreichen Schriftstellerin Mary Fisher (gespielt von Meryl Streep) verlassen. In diesem Augenblick sieht Ruth plötzlich rot. Sie zündet das traute Vcrort- Heim an, hetzt den verlieb- ten Turteltäubchen die K.n- der mitsamt Mary Fishers kränkelnder Mutter auf den Hals und bringt es sogar fer- tig, daß ihr Angetrauter ins Gefängnis gesteckt wird. Was nicht zum geplanten Ra- chefeldzug gehört, ist, daß sich das schlampige Pum- melchen in eine adrette wid selbstbewußte Frau ver- wandelt...! Zum Thema Treue! Es dauert bei Ehepartne -n heute durchschnittlich 55 Jahre ». . .bis daß der Tod euch scheidet«, aber bei j-- dem dritten Paar (Tendenz steigend) besorgt das ein Scheidungsanwalt weitaus früher. Und fast immer ist der Grund dafür ein »Treue- bruch« wie es so schön alt- modisch heißt. Was früher Generationen noch als selbstverständlich empfanden - nämlich offi- ziell nur einen Geschlechts- partner zu haben - ist heute eher eine Ausnahme. Und die Psychologen sind darüber unbedingt bestürz:, weil Treue auch früher meist ein leerer Wahn war. Denn für wie ideal auch immer man auch immer in der The- orie »die lebenslange exklu- sive Sexualverbindung zweier Menschen« haltei mochte, das wahre Leber ist nun einmal nicht ganz so. Nach neuesten Untersu- chungen (1989 in Deutsch- land) sind 49 Prozent aller Frauen zwischen 18 und 39 Jahren schon einmal »fremdgegangen«. Davon 14 % viermal und öfter (70 %). Wobei der Seitensprung einer Frau noch immer als gravierender empfunden wird als bei Männern. Psychologen haben dafür eine - wenn auch schon jahrtausendalte Erklärung: Frauen, die sich mit einem anderen Mann einlassen und von ihm ein Kind bekom- men, können dies mühelos dem eigenen Mann unter- schieben - womit dieser »doppelt betrogen« ist. Eheberater sind sich ei- nig, daß ein Partner, dem ein Seitensprung nachgewiesen wird, auch zu diesem stehen sollte. Gleichzeitig raten sie auch, eine »einmalige Affä- re«, die geheim blieb, auch geheim zu lassen. Es sei denn, die Seiten- sprünge häufen sich, was immer ein Anlaß ist, über die Beziehung zu seinem Partner nachzudenken, und mit ihm darüber zu sprechen. Manchen Menschen wie z. B. Zsa Zsa Gabor schaffen es Treu und Promiskuität miteinander zu verbinden. Nach eigenen Angaben ist sie ihren Männern immer treu geblieben. Jedesmal, wenn sie das Gefühl hatte, sie schaffe es nicht mehr, ließ sie sich scheiden und heiratete neu. Insgesamt bislang neunmal.
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