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Samstag, 26. Mai 1990 Kitzbüheler LAnzeiger Seite 7 Brettauer verabschiedete sich mit Erfolgsbilanz Beim Stadtparteitag der Österreichi- schen Volkspartei in Kitzbühel legte Ob- mann Altbürgermeister Hans Brettauer Bilanz seiner 23jährigen Tätigkeit in die- sem Amt. Wegen der umfassenden Dar- stellung bringen wir den Rückblick Bret- tauers in ausführlicher Form. Als Hans Brettauer im Jahr 1967 auf Vorschlag von Stadtrat Walter Hirnsber- ger die Führung der Partei und der Ge- meinderatsfraktion übernahm, hatte diese drei von 16 Mandaten. Die Gemeinderats- wahl 1968 brachte eine Steigerung auf 5 Monate und den Einzug der jungen Funk- tionäre Georg Berger und Friedhelm Ca- pellari, die sich rasch für konkrete Aufga- ben zur Verfügung stellten. Brettauer wurde Vizebürgermeister, Hirnsberger blieb Stadtrat für Finanzen. Der Wahl- gang 1974 brachte den Abschied einiger verdienter Kommunalpolitiker, so von Bürgermeister Hermann Reisch, den Stadträten Peter Sieberer und Walter Hirnsberger und von GR. Ok-Rat Josef Oberhauser. Es trat ein, was es jahrzehn- telang in Kitzbühel nicht mehr gegeben hatte, die Liste Hans Brettauers erreichte die absolute Mehrheit und stellte mit Dipl. Vw. Michael Killisch-Horn und Ge- org Berger auch die Vizebürgermeister. Nach sechs Jahren sachlicher Arbeit er- gab sich 1980 eine noch größere Mehrheit, allerdings brachte die Wahlarithmetik den Verlust des Vizebürgermeisterpostens für Georg Berger. 1986 stellte sich Brettauer angesichts seiner 67 Jahre nur mehr zö- gernd der Wahl und mußte auch einen neuen politischen Stil der persönlichen Diffamierung registrieren, der allerdings nicht verhindern konnte, daß seine Liste erneut die absolute Mehrheit erreichte. Bei den Zwischenwahlen 1989 scheiterte ein gemeinsamer Versuch der anderen Parteien, der Liste Brettauers den Posten des ersten Vizebürgermeisters streitig zu machen. Brettauer hatte 1974 Jakob Lackner als Finanzreferent bestellt, der dieses Amt seither erfolgreich ausübt, später kamen OSR Peter Brandstätter und Ferdinand Brettbacher als Mitglied des Stadtrates dazu. Dipl.VW. Michael Killisch-Horn verzichtete nach seiner Wahl zum Nationalrat freiwillig auf das 13 Jahre ausgeübte Amt des Vizebürger- meisters. Damals rückte Friedhelm Capel- lari als 1. Vizebürgermeister nach. Georg Berger ist seit 1974 Mitglied des Gemein- devorstandes. Nach der Wahl von Fried- helm Capellari zum Bürgermeister rückte der erfahrene Kommunalpolitiker erneut auf den Posten des Vizebürgermeisters auf. Mit Dank vermerkte Brettauer, daß er von ihm selbst gewünschte und im Zeit- punkt festgelegte Wechsel im Rathaus in Frieden und Harmonie erfolgt ist und er volles Vertrauen auf seine langjährigen Mitarbeiter setzt. Hans Brettauer war von 1970 bis 1982 auch Mitglied des Tiroler Landtags. Er ging auch auf die Wahlergebnisse dieser Zeit ein. Die Volkspartei erreichte 1975 mit 54 Prozent der Stimmen die absolute Mehrheit auch bei den Landtagswahlen und 1979 konnte auf 55,6 Prozent gestei- gert werden. Bei den Wahlen 1984 konnte mit dem Kandidaten Dr. Peter Planer aus Kitzbühel bei Eduard Wallnöfers letztem Wahlgang noch 55,9 Prozent der Stim- men erreicht werden. Bei den National- ratswahlen konnten unter Obmann Bret- tauer im besten Fall (2983) 49,9 Prozent der Stimmen für die Volkspartei erzielt werden. Nach 23 Jahren Obmannschaft dankte Brettauer allen Mitarbeitern und gedachte insbesondere auch der Verstorbenen, na- mentlich des Unterleitenbauern Josef Ehrenobmann Hans Brettauer. Oberhauser und des am Veranstaltungs- tags begrabenen Hacherbauern Martin Kohlhofer. Ausführlich ging Hans Brettauer auf die erzielten Erfolge in der Gemeindear- beit ein. Er nannte u.a.: Umfahrungsstra- ße - Lebenbergtunnel (mit besonderer Unterstützung durch LH. Wailnöfer), Sa- nierung der Kur- und Moorbad AG durch Ubernahme durch die Bergbahn AG Kitz- bühel, Schaffung des Flächenwidmungs- planes 1980, Schaffung von Parkplätzen (Ecking, Hanslmühle), die Schaffung der Fußgängerzone. Die Fertigstellung des Feuerwehrzeughauses und den Ankauf der großen Drehleiter, die Erweiterung der Handelsschule um eine Handelsaka- demie und den Bau der Bundesschulen, die Schaffung von Wohnungen im Ent- straßerfeld, in der Badhaussiedlung, in der Ehrenbachgasse und im Sinwell, die Weitergabe von vielen Siedlergrund- stücken, die Arbeiten der Wildbachver- bauung und den Straßenbau (Baustraße Schwarzsee, Marchfeldstraße) sowie den Kanalbau und die große Investitionstätig- keit der Stadtwerke, den Ankauf des Ge- bäudes mit dem Heimatmuseum, die Sa- nierung der Kunsteisbahn und die Schaf- fung von Sportplätzen, den überlegten Bau des Erweiterungsvorhabens Alters- heim und zuletzt den Ankauf des Tennis- areals aus dem Besitz Lamberg. Selbstverständlich sind Vorhaben der Stadt auch gescheitert bzw. Projekte nicht verhindert worden, die aus der Sicht vieler Bürger gemacht oder nicht gemacht hät- ten werden sollen. Brettauer bedauerte den brutalen Ausverkauf von Grund und Boden und das Nichtzustandekommen der von mehreren Präsidenten der Han- delskammer zugesagten Vergrößerung des Handelskammersaales. Nun trete er auch als Obmann der Partei zurück, werde aber mit dem Herzen weiter dabei sein und der Volkspartei weiterhin die Treue halten. Dem Referat folgte langanhalten- der Beifall. Nach der Neuwahl, bei der Bürgermei- ster Friedhelm Capellari - wie berichtet - zum Obmann der Kitzbüheler Volks- partei gewählt wurde, erfolgte die Wahl von Hans Brettauer zum Ehrenobmann mit Sitz und Stimme auf Lebenszeit. Bret- tauer sagte bei der Übernahme der Ehren- urkunde, daß er auch als Pensionist bei praktischer Arbeit gerne unter den Mitar- beiterinnen und Mitarbeitern der Partei sein werde. Gartenvandalismus In der Nacht vom 18. auf 19. Mai 1990 urde ein Garten in Bahnhofsnähe mutwil- lig zerstört und eine große Blumenschale entwendet. Wenn der Verursacher nicht an- gezeigt werden will (aufGrund Von Au(,en- zeugen), soll dieser zumindest die Schale schnellstens zurückbringen. 1. Int. Sommer-Curling- Turnier um den Prader-Cup Wie bereits berichtet, wird es heuer VOfl Samstag, 7. Juli, bis Sonntag, 22. Juli, in der Curlinghalle im Kunsteisstadion am Lehen- berg Eis geben. In dieser Zeit steht die Anla- ge täglich ab 10 Uhr nicht nur allen Gästen und Einheimischen zur Verfügung, um Cur- ling zu spielen, sondern können auch Cur- lingseminare und Kurse abgehalten werden. So plant der Osterreichische Curlingver- band einige Seminare. Anläßlich dieser Curling- Sommer- Wochen findet auch ein internationales Cur- lingturnier um den Prader-Preis statt: Frei- tag, 13., bis Sonntag, 15. Juli. Meldeschluß für dieses Turnier ist der 11. Juni 1990. Meldungen aus dem Ausland tref- fen bereits ein. Höchste Zeit also, daß auch die heimischen Teams darüber nachdenken, ob sie diese Trainingsmöglichkeit im Som- mer nützen wollen. Kitzbüheler Teams sind eingeladen, ihre Meldung bis 11. Juni bei Präsident Dieter Küchenmeister oder Schriftführer Konrad Wieser jun., beide im Gebäude der Han- delskammer, abzugeben. Telefonische Mel- dungen sind unter 30 27 (Wirtschaftsbund) möglich.
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