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Kitzbüheter wandert 1000 Meilen mit einem Packesel im Wilden Westen Horst Ebersberg nn' »Spatz«. Fo: Eunic? (atter, Dallas Seite 2 J<jibübcIer &Ilneicier Samstag 1f Jnni JQQfl Kitzbüheler \MLndertip \ Bergradeln? Mit dem Rad in die Berge? Seit es Fahrrä- der gibt, mit denen der Nichtradsportler Bergwege erklimmt, gibt es eine neue Sport- art, die natürlich nicht einfach »Bergradeln« heißen kann, sondern unter »Mountainbik- ing« in unseren Alpen Einzug gefunden hat. In ein paar Jahren wird man wissen, daß Mountainbiking ebenso eine Übersteigerung ist wie der extreme Geländelauf und es für manche besser ist, dabei zuzuschauen, statt selber mitzumachen, es aber eine herrliche Sportvariante für trainierte Einzelgänger bleibt, was man vom Extremldettern (verzei- hen Sie das deutsche Wort) oder von Triath- lon inzwischen schon weiß. Nun aber eine kompetente Stellungnahme zum Bergradeln, die man allen Begeisterten zur Kenntnis bringen muß. Der Alpenverein hat an die im Vorjahr verkaufen 115.000 Mountainbikes gedacht, die bekanntgegebe- ne Zunahmeerwartung für heuer mitgerech- net und mit seiner Gesamtmitgliederzahl verglichen, seine Nationalparkideen und seine Stellung als größter Unterkunftgeber im Staate eingerechnet und folgenden Forde- rungskatalog erstellt: Nur auf Fahrwegen radeln. Fahrverbote sind zu beachten. Das Befahren von Wander- wegen und Alpinsteigen wird strikt ab- gelehnt. Ein generelles Fahrverbot hat im Gelände abseits von Wegen (auf Wiesen, im Wald oder auf Skipisten) zu gelten. Wettkämpfen und Massenveranstaltungen mit Bergrädern ist die Genehmigung zu versagen. Umweltgerechtes Verhalten wird voraus- gesetzt. Wegschonendes Fahren (kein blockierendes Bremsen bei Bergabfahrten) erspart Arger mit Wegerhaltern. Fußgänger und Wanderer müssen immer Vorrang haben. Forststraßen und Genossen- schaftswege sollten zum Befahren auf eigene Gefahr freigegeben werden. Das Ausweisen von eigenen Routen ist erstrebenswert. Der Transport von Bergrädern durch Auf- stiegshilfen oder Taxis ist abzulehnen. Soweit der Katalog des Alpenvereins. Nitht ganz zehn Gebote für Bergradler. Be- merkenswert der Vorschlag, »eigene Routen« auszuweisen. Er trifft sich mit den Bestre- bungen der Seilbahnwirtschaft, durch Kon- zentration auf Routen (hier Abfahrten, beim Bergauffahren Schwitzwegen) andere Ge- biete freizuhalten fürjene, die fast allein oder ganz allein sein wollen. Auch unser Gebiet ist von den Bergradlern entdeckt. In Unkenntnis der Vorschläge des Alpenvereins hat man einen eigenen Tarif für Bergräder festgelegt. Man kann mit der Hah- nenkammbahn sein Rad berg- und talwärts befördern lassen, wobei man es bei der Tal- fahrt kostenlos begleiten kann. Einen Son- dertarif von S20 gibt es am Streitecklift. Da zahlt man für das Fahrrad bergwärts S20 und Mii einen scheckigen Packesel namens »Spatz« marschierte der Kitzbüheler Horst Ebersberg vier Monate lang über 100() Mei- len (10C km im Hocrilande der Rocky Mc'unains cuer durch den Bundesstaat Co- lcira do. Die aenteuerliche Pilgerfahrt begain in der Nähe o Denver a östichen Abhang der Rockes und fihrte äber das Rückgrat des amerikanischen Kcntinents bis zur Grenze von Utah. »Es war die schönste eise meines Le- beis«, schwärmt Ebersherg, ein Journalist unc Schrifts:eLer uni] ehemaliger Skirenn- läufer und Hollywood-Schauspieler. »Spatz und ich darchwanderten nich: nur gro.3e, wunderschöne UnIä unberührte Teile des Wilden Westen;, wir be;ucnten auch viele alte Bergwerks-Geisterstädte, Frem- denverkehrsorte, Farmer: und Ranchen, be- karr kostenlos mitfauen. Auch be: der Fleckaimbahn kann man sein Fahrrad mit- nelznen. Man soll den Unternehmen nicht unterstellen, daß es sich :n Sommer mit den Be rgradfahrern »gesund stoßen« will. Vater des Gedankens war die Überlegung, den Bergradlern entgegen zu kommen. Die Be- ges:erLng für die kombinierten Wege vom Hahnenkamm zum Pengelstein hält sich in Grenzen. Hoffentlich behalten die Berg wan- derer ihren Platz und ihre Fre:ieit. Streitecklifi Neben der Hahnenkammbahn, der Fleckalmbahn und den Bahnen am Horn so- wie dem Ga:sherglift ist ab 16. Juni auch der Sessellift Streiteck in Betrieb (täglich vrn 9 bis 116 Uhr). Wer ir. cer Somrierhitze den Aufstieg ztm Pengelstein erle:ehter haben will, nützt diesen Lift. Ncht wahr st, daß der Lift insgehe:m für die Skifahrer einge- setzt werden soll. Am Dre.ia1tigkeitssonrtag war über 1.500 m Seehöhe mehr Schnee als an manchem Wintertag, aber nur für ein paar stiegen einige der vielen Viertausender und machten unzählige Bekanntschaften mit freundlichen und gastlichen Menschen.« Der Anblick eines Mannes, der mit einem Packesel einherwandert. erregte viel Wohl- wollen und Interesse. Zahlreiche Zeitungen berich:eten über die beiden seltsamen Wanderer, und Ebers- berg wurde des öfteren :n Radio und Fernse- hen interviewt, einmal sogar bundesweit von ABC-TV in den Abendnachrrchten vor- gestellt. Jetzt schreibt Ebersberg ein Buch über die schönen Erinnerungen dieser Reise mit »Spatz«. Er plant und hofft auch, seirerL treuen vierbeinigen Freund bald aus Colcrad - »Spatz« ist zur Zeit in Aspen - nachkom- men lassen zu können, am mit hm e:nen langen Alpenspaziergang zu unternehmen. Stunden. Das Restaurant am Pengelstein ist ab 16. Juni geöffnet und :mmer ein Ziel für begeisterte Wanderer, die sich die Extrem- stellen des Auf- und Abstiegs durch Bahnen erleichtern lassen. Bezirksschützenbund Kitzbtihel Am Samstag, den 16. Juni 1990, findet ein Freundschaftskampf zwischen dem Rheinischen Schützenbund e.V. 18172 und dem Bezirksschützectund Kitzbühel statt. Geschossen wird sowohl mi: Luft- druckwaffen als auch mi: KK und Pistole. Aus:ragungsort ist Hofgarten, wc gleich im Anschluß an das Schießen die Sieger- ehrung abgehalten wird. Alle am Lei- stungssport Interessierten sind herzlich eingeladen, am Nachmittag Spitzenschüt- zen zu beobachten und danach beim ge- selligen Beisammensein Erfahrungen aus- zutauschen.
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