Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 30 ..VJ1zbüheler LAnzeiger Samstag, 23. Juni 1990 Feuerbrennen am Samstag, den 23. Juni '90. Treffpunkt für Jugend bis 12 um 17 Uhr, über 12 um 15.30 Uhr beim Dorfbrunnen. Näheres im Schaukasten. Almrosenwanderung am Sonntag, den 1. Juli '90, Treffpunkt 9 Uhr, Dorfbrunnen. Fahrt über Rauris nach Bucheben und von dort mit Taxi bis nach Kolm-Saigurn. Wanderung talauswärts in wunderschö- ner Alpenflora zurück nach Bucheben. Anmeldung bei Jakob Harlander, Tele- fon 56 27. 10 Jahre Waidringer Krippenfreunde Vor zehn Jahren wurde in Waidring der »Verein der Krippenfreunde« ins Leben ge- rufen. Nun feiern die talentierten Bastler und Hobbyschnitzer auf ihre Art und Weise den zehnten Geburtstag ihres aktiven Vereines. Am Samstag, 23. Juni 1990, wird unter dem Motto »Ein Verein stellt sich vor« die Jubiläumsausstellung der Waidringer Krip- penfreunde unter Langzeitobmann Andreas Schreder um 20 Uhr im Pfarrheim offiziell eröffnet. In der Zeit vom 24. Juni 1990 bis einschließlich 8. Juli 1990 ist die Ausstel- lung der Krippenfreunde im Waidringer Pfarrheim jeweils Sonntag, von 10 bis 12 Uhr und 16 bis 20 Uhr, sowie mittwochs und samstags in der Zeit von 18 bis 20 Uhr fürje- dermann zugänglich. Ausgestellt werden Holzmasken, diverse Schnitzereien, Krippen und Großarbeiten, wie zum Beispiel Kirchenkrippen und die original maßstabsgetreu nachgebaute Fe- stung am Paß Strub. Also Werke, die im er- sten Jahrzehnt der Vereinsgeschichte der Waidringer Krippenfreunde von den Mit- gliedern gefertigt wurden. Theater in Waidring Die Volksbühne Waidring bringt am Dienstag, den 26. Juni 1990, um 20.30 Uhr im Freizeitzentrum Waidring die Bauernko- mödie in 3 Akten »Hilfe ich liebe einen Gammler« von Hans Lellis zur Aufführung. Dazu lädt die Theatergruppe Waidring alle Einheimischen und Gäste recht herzlich ein. 600 Jahre Kirche zum 1-B.Ägiclius in Schwendt Der Tiroler Anteil des Erzbistums Salzburg von DDr. Matthias Mayr 2. Internationaler Musiksommer in Waidring Der 1. Internationale Musiksommer 1989 in Waidring war für die Veranstalter, Kultur- referat und Fremdenverkehrsverband, ein schöner Erfolg. Sowohl das Publikum als auch die Musi- ker fühlten sich sehr wohl bei denjeweiligen Konzerten. Die Veranstalter schöpften daraus Mut, auch im Jahr 1990 wieder einen Musiksom- mer mit nieveauvollem Repertoire zu ge- stalten. Das Programm sieht eine Reihe von Kon- zerten mit bedeutenden Musikgruppen aus verschiedenen Ländern, aber auch aus der eigenen Gemeinde vor. Abwechslung in der Auswahl von Musik- gruppen und instrumentaler Darbietung ga- rantieren ein hohes Maß an musikalischer Kultur. Die Veranstalter wollen damit ein klares Abheben vom quantitativen Massenangebot hin zu einer feinen Ausdrucksweise gehobe- ner Musik erreichen. Programm 24. Juni 1990 - Kirchenkonzert: Bun- desmusikkapelle Waidring, Ltg. Hermann Schreder; Kirchenchor Waidring, Ltg. Vi- tus Schreder; Pfarrkirche Waidring, 20 Uhr. 7. Juli 1990 - Brünner Madrigalisten: Gemischter Chor, Ltg. Josef Panik, Werke alter Meister des 16 .und 17. Jhdts; Pfarrkir- che Waidring, 20 Uhr. 16. Juli 1990- Danubla-Kammerchor: aus Budapest mit Werken von Haydn, Mo- zart, Vivaldi u.a.; Pfarrheim, 20 Uhr. 22. Juli 1990 - the Zoots: Jazz - Dixie - Blues: mit Wince Schneider, Phil Rhodes und Declaer McAllister; Gasthof »Post«, 20 Uhr. 26. August 1990 - Kirchenkonzert mit Orgel und Trompete: Werke von Bach, Händel; Orgel: Andras Den, Kapellmeister der ung. Staatsoper; Trompete: Zobay Bela; Pfarrkirche Waidring, 20 Uhr. Entstehung der Seelsorge: »Zum ersten- mal wird ein Gotteshaus in Schwendt beur- kundet unter dem 29. Juni 1390. Damals ver- kaufte Wexknant Fuzstainer dem St. Gilgen Gottshaus in Schwendt Zehenten auf den in der Kössner Kreuztracht ge1genen Gütern Auckenbühel, Niederbühel, Od, Kohlenho- fen, Plaicken, Unter-Bach und Ursprung. Gilg ist nur eine unterinntalische mundartli- che Form des Namens Agydius. Dieser Name kehrt dann wieder in Urkunden des Pfarrarchivs von 1410 bis 1480. Erst mit 28. August 1499 werden als Kirchenpatrone Agydius und Magdalena genannt. Damals gab Propst Johannes des Stiftes St. Zeno bei Reichenhall seine Zustimmung zu der durch den Bischof Ludwig von Chiemsee mit den Kirchenpröpsten zu Schwendt »im kollen- tal« aufgerichteten Meßstiftung. Unter dem 5. Oktober 1506 wird auf der rechten Seite (vom Eingang her genommen), ein Altar des hl. Leonhard erwähnt. Über die Entwicklung der Seelsorge Schwendt gibt einen zusammenfassenden Bericht ein Schiedsspruch des Hans Grenn von Niedernfels, Pflegers und Urbarrich- ters zu Kitzbichl vom 2. Oktober 1554. Dar- nach hat eine »Nachbarschaft der Kreuz- tracht St. Gilgen und St. Maria Magdalena zu Schwendt im Kollental eine ewige Messe alle Wochen auf einen jeden Freitag« fun- diert. - Dann sei »gestiftet worden eine Messe in St. Gilgen Gottshaus zu Schwendt auf die Montag in den Fasten, darum in den Widern zu Kirchdorf gegeben worden das Gut Prugg in dem Kollental, mehr 20 kr Geld auf der Wiesen Jochberg im Marquart- steinergericht und 3 kr ewigs Geld bei der Hainzlin, der Frankhin zu Leitwang - nach einem Stiftbrief von 1410 unter dem ehrwür- digen Herrn Jakob Weissen, derselben Zeit Kirchherr zu Kirchdorf, unter Besieglung dirch Ersamen Weisen und Rudolfen Oxen- berger. « In dieser Stiftung vom 1. September 1410 heißt es u.a.: »Es soll der gesell von Ches- sen, der die mess ausricht, von dem pfarrer 15 kr geits haben für seine müe«. Abermals sagt der Schiedsspruch wei- ters, sei »gestiftet worden auf alle Sonntag und Feiertag durch das ganze Jahr eine ewi- geMess, darum indem Widem zu Kirchdorf gegeben worden jährlichs Geld 24 Pfund Pfennig - laut Briefs von Ludwig Propst zu St. Zeno, am St. Johannestag des Evangeli- sten in den Weihnachtstagen 1493«. Demnach war bis zum Ende des 15. Jahr- hunderts in Schwendt gestiftet worden zu- nächst im Jahre 1363 eine hl. Messe auf je- den Freitag der Woche, dann später 1410 noch dazu auf die 5 Montage in der Fasten- zeit. Diese beiden Messen wurden jeden- falls zur Zeit der Stiftung durch einen Kooperator von Kirchdorf aus gelesen, der wohl auch schon früher, seitdem überhaupt ein Gotteshaus in Schwendt stand, zumin- dest gelegentlich dort hatte den Gottesdienst feiern müssen. Das scheint noch 1499 der Fall gewesen zu sein, denn es war nicht leicht, im kleinen Schwendt dem Geistlichen den gebühren- den Unterhalt zu sichern. So heißt es am 9. März 1544 betreffend den Nutzen aus einem Grundstück, das zur Kirche gestiftet wor- den war: »Weil kein beständiger Priester gen St. Gilgen gebracht werdet«, solle das Feld den Nachfahren des Stifters überlassen blei- ben. »Sobald aber eine tägliche Mess aufge- richtet werde, solle der Caplan dort es selbst genießen«. Zeitweilig hatte der Geistliche in Kössen, der selbst noch als Gesell-Hilfsgeistlicher von Kirchdorf galt, die Meßstiftung in Schwendt und damit auch die Seelsorge versehen.
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