Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 8 .VJtzbüheler LAnzeiger Samstag, 28. Juli 1990 r Dagmars junge Seite Ihrer Meinung nach zuviele Schimpfwörter benutzt. Höflichst Ihre Dagmar Wenn Kinder falsche Freunde haben Fast alle Eltern müssen ir- gendwann einmal feststellen, daß sich ihr Kind ausgerech- net einen Raufbold oder eine Nervensäge zum Freund ge- sucht hat. Man merkt es, wenn die Kinder plötzlich über nichts anderes mehr als über ihren neuen Freund sprechen, oder ständig mit anderen Mode- oder Schimpfwörtern nach Hause kommen. Vielen Eltern bereitet so ein plötzlicher Wandel ihres Kindes große Sorgen - zu Unrecht - denn fast immer gehen diese Freundschaften schnell vorüber. Was aber sind die Gründe für solche problematischen Kinderfreundschaften? Schon kleine Kinder ma- chen auf diese Weise deut- lich, daß sie die Eltern für zu streng halten. Ein Freund, der Cola trinken darf und die abendlichen Krimisendun- gen kennt, läßt sich prima als Argument gegen »kleinli- che« Eltern anführen. Manchmal wirc der neue Freund akut bewundert, weil er viel stärker ist oder weiter spucken kann. Mit ihm be- freundet zu sein, steigert nicht nur das eigene Selbst- bewußtsein, sondern auch das Ansehen bei Gleichalt- rigen. Es kann auch sein, daß das Kind in dem viel stärkeren Kameraden eine Bedrohung sieht und freundet sich mit ihm an, um die Gefahr abzu- wenden. Eltern sollten unbedingt vermeiden, diese Freund- schaften zu verbieten, denn dadurch erreicht man nur das Gegenteil. Das Kind schließt sich aus Protest, oder weil es sich unverstanden fühlt, noch enger dem Freund an und trifft sich womöglich heimlich mit ihm. Sinnvoller ist es, den Freund nach Hause einzula- den, ihn zu Unternehmungen der Familie mitzunehmen und sich mit beiden Kindern beschäftigen. Die Vorteile: - Sie können - ohne daß es auffällt, ein Auge auf diese Freundschaft haben. - Sie erkennen viel schnel- ler, warum sich Ihr Kind zu diesem Freund hingezogen fühlt und können, falls nötig, viel bewußter gegensteuern. - Wenn sich Ihr Kind nicht von Ihnen unter Druck ge- setzt fühlt, kann es sich viel leichter wieder aus der Be- ziehung lösen, wenn es von sich aus feststellt, daß es mit diesem Kind nicht mehr be- freundet sein möchte. Je lebendiger, ungezwun- gener und offener das Zu- sammenleben einer Familie ist, desto geringer ist auch die Gefahr, daß sich ein Kind in eine schädliche Abhängig- keit von einem falschen Freund begibt. Überprüfen Sie daher auch Ihr eigenes Verhalten; viel- leicht führen Sie Ihr Kind wirklich an einer zu festen Leine und es fordert auf diese Weise mehr Freiräume. Oder vielleicht haben Sie auch zu strenge Wertmaßstä- be und stellen fest, daß der neue Freund doch ein ganz netter Kerl ist, auch wenn er Frauen in Führungspositionen so Psycho-Untersuchun- gen sehen ihre größten Stär- ken in logischem Denken, emotionaler Widerstandsfä- higkeit, Selbstvertrauen und Belastbarkeit. Das Erstaunliche: Da ge- ben sie sich deutlich mehr Punkte als Männer. Die wie- derum halten sich für sensi- bler und offener gegenüber neuen Erfahrungen. Das fand eine Münchner Psychologin heraus, die alle Untersuchungen zum Thema Managerinnen gesammelt und ausgewertet hat. Ihre Er- klärung für das überraschend große Selbstbewußtsein der Frauen: Managerinnen nei- gen häufig dazu, klassisch männliche Verhaltensweisen zu übernehmen. Das zweite Ergebnis: Von 2000 befragten Führungs- kräften leben 41 Prozent der Frauen allein. Bei den Kar- rieremännern sind es nur 6 Prozent. Und verheiratete Chefs dulden offenbar keine Chefinnen an ihrer Seite - ihre Partnerinnen sind zu 45 Prozent Hausfrauen und zu 24 Prozent Teilzeitbeschäf- tigte. Umgekehrt begnügen sich mit der Rolle des Hausman- nes oder des Teilzeitjobbers nurjeweils ein Prozent. Wie- der einmal der Beweis, daß sich am klassischen Rollen- verhalten kaum etwas geän- dert hat. Das ist auch beim Einkommen der Fall: Bei vergleichbarer Tätigkeit, Po- sition, Altersstufe und Vor- bildung liegt das Gehalt von Managerinnen deutlich unter dem ihrer männlichen K1- legen.
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