Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 4. August 1990 VJfbühekr LAnzeiger Seite 13 Anna Hechenberger, Erb am Sonnberg, zum Gedenken Nach langem, mit Geduld ertragenem Leiden starb am 14. Juli 1990 Frau Anna Hechenberger, hintergebene Bäuerin zu Erb am Sonnberg. Eine ungewöhnlich große Trauergemeinde gab Zeugnis da- von, wie geachtet und beliebt diese schlichte, einfache und bescheidene Frau in Stadt und Land war. Anna Hechenberger, geb. Kogler, kam am 17. April 1912 in Kitzbühel zur Weit. Mit drei Jahren verlor sie den Vater, er ist 1915 im Krieg gefallen, und im selben Jahr starb auch die Mutter. Als Vollwaise kam sie zu ihrer Großmutter, die im Wieser-Haus Nr. 2 in der Ehrenbachgasse als Gelegenheitsnäherin das Brot für den Lebensunterhalt verdiente. Noch als Schulkind erhielt sie einen Platz beim Möllingbauer bei Klausen in Kirchberg. Mit 14 Jahren, nach Entlassung aus der Schule, trat sie beim Seereitbauer in Kitzbühel in den Dienst. An diese Zeit er- innerte sie sich zeitlebens sehr gerne. Mit 24 Jahren heiratete sie am 12. Ok- tober 1936 den Bergbauer Alois Hechen- berger zu Erb am Sonnberg. Neben der vielen Arbeit in Haus und Hof und auf dem Feld führte die junge Bäuerin auch die Jausenstation, die mit dem Hof schon seit Generationen verbunden war und erst 1956 aufhörte. Schwere Schicksalsschläge brachte der Zweite Weltkrieg. So wurde der Gatte 1942 zum Kriegsdienst einberu- fen und damit war die Frau - der Sohn war damals erst sechs Jahre alt - allein auf dem arbeitsintensiven Bergbauern- hof. Lediglich ein ukrainischer Kriegsge- fangener war zur Arbeitsleistung zuge- teilt. Am 31. Mai 1944 wurde der Gatte in Rumänien schwer verwundet. Ein Militär- flugzeug brachte ihn ins Lazarett nach Krakau. Und nun ließ es sich die Gattin nicht nehmen, trotz der vielen gefährli- chen Bombenangriffe den schwerverwuii- deten Gatten in Krakau zu besuchen. Was mag das für eine beschwerliche Reise ge- wesen sein! Die Amputation des Beines war nicht zu verhindern und so kehrte der Gatte als Schwerkriegsinvalide auf den Hof heim. Die Arbeitslast war für die Frau dadurch noch größer und schwerer geworden. Erst durch den heranwachsen- den Sohn Hans wurde sie allmählich von den schwereren Arbeiten entlastet. Aber in all den 54 Jahren, die die Erber-Mam auf dem Hof wirkte und schaffte, war sie nicht einen halben Tag krank im Bett. Ihre besondere Freude und auch ihr Stolz war der Garten. Trotz der vielen übrigen Arbeit fand sie immer wieder Zeit für seine Pflege und man konnte nur je- weils staunen, was sie auf dieser Höhe - der Hof liegt immerhin ca. 1000 Meter hoch - an Gemüse erntete. Blumen am Haus und im Garten waren für die Berg- bäuerin eine Selbstverständlichkeit, lange bevor es einen Blumenschmuckwettbewerb gab. In alter Tradition hat sie das Holz- haus mit dem Balkon auch immer wieder mit Lauge abgewaschen, sodaß auf dem warmen Holzton die Balkonblumen noch besser zur Wirkung kamen. Der Tradition fühlte sich die Erber- Bäuerin auch auf dem Gebiet der Tracht verpflichtet: Das Röcklgwand war ihr be- sonderer Stolz und wenn es die Zeit ir- gendwie erlaubte, war sie stets in der Fest- tagstracht mit dabei. Gern erzählte sie auch, daß sie bereits in jungen Jahren, als sie noch im Dienst war, einen Doppel- schal zum Röcklgwand erstand und dafür mehrere Monatslöhne zusammensparen mußte. So war auch ihre Beerdigung ge- prägt von den vielen Röcklgwandfrauen, die sie in einem langen Zug auf dem letz- ten Weg begleiteten. Dieses beeindrucken- de Bild mag wohl auch ein Zeichen dafür sein, wie geachtet, geliebt und geschätzt diese Frau weitum war. Dir. Peter Brandstätter Großartiger Turniererfolg Ein Paukenschlag weckte die Athleticer nach drei Spielminuten aus dem »Idylle- schläfchen« der malerischen Ortschaft It- ter. Bei der ersten von vier Begegnungen während des zweitätigen Turnieres trafen die Prax-Spieler auf Tennladen, wobei ein Abwehrspieler (er sei hier nicht nament- lich erwähnt) einen Rückpaß, wie er schö- ner nicht sein kann, ins eigene Gehäuse einbaute. Dieser Aufrüttler war scheinbar nötig, um das Spiel mit vereinten Kräften noch 3:1 zu gewinnen. Ganz ungefährdet brachte Athletico Prax anschließend zwei weitere Punkte ins Trockene, obwohl das 1:0-Resultat ge- gen Kaiserstuben eher knapp aussieht. Ein Reigen vergebener Torchancen kenn- zeichnete die Abschlußpartie gegen Pen- ningberg, wo sich die 22 Fußballer mit ei- nem 1:1 freundschaftlich voneinander verabschiedeten. Das genügte, am Sonn- tag spielte man im Finale um den begehr- ten Turniersieg. Ob die ausgedehnten nächtlichen Ausflüge aller Spieler schuld an der sich abzeichnenden Finalmisere hatten, lasse ich dahingestellt. Tatsache war jedenfalls, daß Athletico Prax 45 Minuten Zeit hatte, einen 0:3-Rückstand aufzuholen, um minde- stens ein Elferschießen erzwingen zu kön- nen. Gleich vorweg, es gelang das ent- scheidende Tor nicht mehr. Der Endstand von 2:3 trübte die Freude aber keines- wegs, denn unser Manager Hermann machte vor dem Turnier allen Spielern klar, daß ein Platz im oberen Mittelfeld schon ein Grund zum Feiern gewesen wä- re. Als Torschützen fungierten Hansi Oberacher (3), Wof Notdurfter (3), Hu- bert Kronhuber und Mich Noichl. Ein herzlicher Dank geht an Friedl vom »Sonnbergstüberl« für die hervorragende gastronomische Bewirtung der Mann- schaft. Stadtamt Kitzbühel, Umweltschutzreferat: Altpapiersammlung 6. bis 10. August 1990 gemeinsam mit der Müllabfuhr Sie werden herzlichst ersucht, weiterhin das Altpapier nicht in den Mülleimer zu werfen. Die Sammlung wird monatlich durchge- führt und erfolgt gleichzeitig mit der Müll- abfuhr. Mit jedem 1. Montag mi Monat beginnt die Papiersammlung eine Woche lang; z.B. ist Ihr Müllabfuhrtag der Dienstag, so kön- nen Sie an diesem Tag Ihr gut gebündeltes Altpapier unmittelbar an den Straßen- rand legen. Aus organisatorischen Gründen kann nur Schwerpapier gesammelt werden, wie Zei- tungen, Illustrierte, Kataloge, Prospekte, Briefe, Hefte und jede Art von Büchern. Kartonagen bitte ausschließlich zur Gru- be rmüh 1 e. Herzlichen Glückwunsch zum 50er Herrn Walter Mössenlechner, langjähri- ger Spieler und Funktionär des Kitzbüheler Sportclubs, von Deinen ehemaligen Mit- spielern und Funktionären. -frob- Straßensammlung in Kitzbühel Der Hospitaldienst »Souveräner Mal- teser-Ritter-Orden« führt am 4. und 5. August 1990 in Kitzbühel eine Straßen- sammlung durch. Das Ergebnis der Sammlung wird ausschließlich für die Fi- nanzierung der Malteser-Wallfahrt für Behinderte nach Rom vom 20. bis 27. Ok- tober 1990 und für den Ausbau eines Ka- tastrophenlagers verwendet.
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