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Seite 10 VJl7 bühekr Anzeiger Samstag, 25. August 1990 Schützt unser Kleinod - den Schwarisee v. Friedi Capellari - Seereferent Wenn man mehr als 16 Jahre als Ge- meinderat für den Schwarzsee verant- wortlich ist, so wächst einem halt so ein Sorgenkind sehr ans Herz. Gilt es doch ständig Probleme zu lösen, in manchen Zeiten steht ja fast alle Tage irgendeine Sache zur Entscheidung. Vorerst möchte ich diese Jahre kurz Revue passieren las- sen und die wesentlichen Ereignisse in Er- innerung rufen. Die Fertigstellung der von Peter Siebe- rer (mein Vorgänger als Seereferent) schon sehr weit vorbereiteten Ringkanali- sierung um den See und die Kanalisierung des Gebietes Steuerberg - ein wesentli- ches Einzugsgebiet - war damals die vor- dringlichste Angelegenheit. Eine Investi- tion von mehr als 9 Millionen Schilling - für damalige Verhältnisse ein sehr hoher Betrag. Durch den Tod des Kärtner Limnolo- gen Prof. Findenegg war die weitere Be- treuung bzw. Untersuchung der Wasser- qualität vakant geworden. Prof. Pechla- ner von Innsbruck hat ein neues Untersu- chungsprojekt ausgearbeitet, dessen Ko- sten vorerst auf Widerstand stieß, da vor 15 Jahren plötzlich die Untersuchungs- kosten von etwa 5 8.000.— auf über S 80.000.— erhöht werden sollten. Der Gemeinderat stimmte dann doch zu - die Erinnerung an das Auftreten der Blutalge wenige Jahre zuvor war ja noch frisch - und so wurden umfangreiche Messungen des Wasserhaushaltes, aller Zuflüsse und einer ständigen Abflußmessung über Schreiber, weiters natürlich exakte Mes- sungen der Wasserqualität in allen Tiefen- lagen nach einem Netzsystem durchge- führt. Diese Ergebnisse hatten nach 2 Jahren zur Folge, daß ein Tiefenabsaugrohr und dann eine Trinkwassereinspeisung instal- liert wurden. Die eingespeiste Menge ent- spricht einem Jahresniederschlag von 600 mm. Heute werden allein für die lim- nologischen und bakteriologischen Unter- suchungen am Schwarzsee jährlich nahe- zu 5 200.000.— ausgegeben. Nur so kön- nen mit großer Sicherheit die kritischen oder positiven Veränderungen entspre- chend wahrgenommen werden. In diesen Jahren wurden von der Stadt etwa die Hälfte der Ufergrundstücke da- zugekauft, sodaß heute etwa 80 Wo der Schwarzseeufer im Besitz der Stadtge- meinde Kitzbühel sind. Anfang der 80er Jahre wurde die da- mals stark bekämpfte Unternaturschutz- stellung versucht, die dann mit Hilfe der restlichen Grundbesitzer und des Gemein- derates auch gelungen ist. Allen Beteilig- ten war klar, daß erst ein langer Bewußt- seinsprozeß notwendig ist, um auch einen echten Schutz, vor allem für die Schwing- rasen, zu erreichen. Während der vergangenen Jahre kamen regelmäßig die sogenannten Verbesserer, die den Schwarzsee über alles lobten, auch daß er mit so großer Umsicht erhal- ten wurde, es fehle lediglich eine entspre- chende »Attraktion«, welche er jetzt vor- schlage und auch ausführen wolle. Wäre ich als Seereferent oder die Stadtgemeinde allen diesen Verbesserungen - Attrakti- vitäten gefolgt, kein Stück Ufer wäre heu- te noch frei. So ist eine der Hauptarbei- ten, alle diese »tollen Dinge« abzuweh- ren. Nun kommen wir zu den Problemen, die sich zur Zeit stellen und an denen wir alle teilhaben, aber auch einwirken kön- nen. Von der limnologischen Seite her ist vor allem der Entzug von Nährstoffen so weit als möglich zu reduzieren. Wer denkt denn, daß jeder niedergedrückte Gras- halm letztlich dem Wasser schadet? - Warum? - Weil eben jeder Grashalm um den See den Nährstoffeintrag durch sei- nen eigenen Verbrauch vermindert. Die im Herbst abgemähten Streuwiesen haben seit Jahrhunderten auch den Zweck er- füllt, daß diese Nährstoffe eben vorher abgehalten werden, nicht in den See ein- geschwemmt werden und eben die Was- serqualität besser erhält. Jeder Wildbader, jeder Spaziergänger mit seinem Hund kann hier seinen positi- ven Beitrag leisten. Kot sollte aus dem Einzugsbereich des Sees möglichst ent- fernt werden (dies gilt auch für den Men- schen!). Ein großes Problem, das es in früheren Jahrzehnten nicht gegeben hat, ist die Entenpopulation. Der natürliche Lebens- raum würde am Schwarzsee nur ganz we- nigen Enten die Möglichkeit bieten. Nur die künstliche Fütterung hat zu zeitweise fast 100 Enten geführt, welche sich hier aufhalten. Untersuchungen während der letzten Jahre haben einen direkten Zu- sammenhang zwischen den Enten und dem bakteriologischen Zustand des Was- sers in bestimmten Bereichen feststellen lassen. Es ist leider wahr, daß auch Entenfüt- tern dem See Schaden zufügt, weil diese eben schlechte Futterverwerter und außer- dem Bakterienträger sind. Alle diese Din- ge sind ja nur durch die Quantität zu ei- nem Problem geworden und deshalb wäre das einfachste, wenn jeder einzelne durch Selbstbeschränkung mithilft, und sich auch über den See Gedanken macht. bübeler j-inzeiqer IMPRESSUM Verleger: Kitzbüheler Anzeiger Gesellschaft m.b.H., Kitzbühel, Schlossergasse 10— auch In- haber und Herausgeber. Verlagsort: Kitzbühel. Herstellungsort: Kitzbühel - Wörgl. Hersteller: Druckhaus Burgstaller, Alfred Burgstaller, Wörgl, Peter-Rosegger-Straße 3, Redaktion: En- gelbert Opperer, Kitzbühel, Schlossergasse 10, Tel. 05356/2576; Martin Wörgötter, Kitzbühel, Hinterstadt 17, Telefon 0 53 56 / 22 36. oOLr- CLUb 5C/flLSC KUzl'PeL Go weil - drive Shell So geschehen am 18. August 1990, bei der Shell-Austria-Trophy im Golfclub Kitz- bühel-Schwarzsee. Zum ersten Mal wurde dieser Bewerb ausgetragen, unter der Regie von Shell-Austria-Boss Dipl.-Ing. Herbert Spatschek. Herrliches Golfwetter, beste Or- ganisation und hervorragende Platzverhält- nisse trugen zur freundschaftlichen Atmo- sphäre bei, die Fiffi Monitzer, treuer Gast des Hotels »Tenne« seit über 30 Jahren, aus- gezeichnetes Golf spielen ließ. Fiffi Monit- zer, seit Jahren bester Einhandspieler Oster- reichs, brachte eine 74er-Runde zustande und gewann überlegen. Herzlichen Glück- wunsch! Das sportliche Ambiente wurde noch ge- steigert durch die Anwesenheit von Olym- piasieger Franz Klammer, der sein Handi- cap um zwei Schläge unterspielen konnte. Club-Präsident Dr. Karl Koller (liiks) beim »Shakehands« nach der guten Golfrunde mit Turniersponsor Dipl.-Ing. Herbert Spatschek von Shell-Austria. Foto: Überall Ergebnisse Shell-Trophy: Brutto: Fiffi Monitzer, 74, GC Kitzbühel, 2. Bob Snel- le, 76, 3. Dr. Dieter Usner, 79, GC Salzburg, 4. Carlo As- quini, 79, 5. Franz Klammer. 81, GC Kleinkirchheim; Netto Klasse A: 1. Carlo Asquini, 67, Fiffi Monitzer, 69, GC Kitzbühel, 3. Dr. Dieter Usner, 70, GC Salzburg, 4. Franz Klammer, 70, GC Kleinkirchheim, 5. Karl Wailner, 72, Kitzbühel-Schwarzsee; Netto Klasse B: 1. Bob Snei- le, 62, 2. Arno Gasteiger, 63, GC Innsbruck-Igl, 3. Luca Francescutti, 64, 4. Gen-Dir. Ing. W. KadI, 65, 5. Stefan Koburger, 65; Netto Klasse C: 1. Reinhard Styblo, 59, Kitzbühel-Schwarzsee, 2. Prof. Gernot Huber, 62, 3. Ser- gio Russo, 62, 4. Bruno Francescutti, 63, 5. Erwin Fren- zel, 65, Kitzbühel-Schwarzsee.
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